So Gut Wie Tot. Блейк Пирс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Das Au-Pair
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9781094306094
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mit so viel falscher Heiterkeit wie es ihr möglich war. „Ihr dürft nicht mit den Spielsachen spielen – aber habt ihr dennoch Lust auf ein Spiel?“

      „Ja.“ Nina nickte und zeigte zum ersten Mal etwas Enthusiasmus. Venetia sprang auf und ab und strahlte vor Begeisterung.

      Cassie war erleichtert, nicht wütend geworden zu sein. Vermutlich hatten sie nichts gegen sie persönlich, sondern waren lediglich schüchtern und folgten gehorsam den Hausregeln.

      „Gibt es andere Spielsachen? Ansonsten können wir auch ein Spiel ohne Spielzeug spielen.“

      „Lass uns ohne spielen“, sagte Nina.

      Cassie zerbrach sich den Kopf nach einer guten Idee, während sie nach unten gingen. Was würde Spaß machen und gleichzeitig sie und die Kinder näher zusammenbringen?

      „Wie wäre es mit Fangen?“

      Cassie hatte sich für ein einfaches Spiel entschieden, da die Wolken immer dichter wurden und sie vermutlich nicht lange draußen bleiben konnten, bevor es schließlich regnen würde.

      „Was ist das?“, fragte Nina neugierig.

      Cassie kannte das italienische Wort nicht, also entschied sie sich für eine schnelle Erklärung.

      „Wir rennen voreinander weg, müssen aber im Garten bleiben. Die Grenzen sind die Mauer dort drüben und das Blumenbeet auf dieser Seite. Ich werde beginnen und versuchen, euch zu fangen. Ich zähle auf fünf, während ihr wegrennt.“

      Die Kinder nickten. Venetia wirkte begeistert, während Nina gleichzeitig verwirrt aber auch fasziniert zu sein schien.

      „Okay, dann los.“ Cassie drehte sich weg und zählte dramatisch auf fünf.

      „Eins, zwei, drei, vier, fünf!“

      Sie drehte sich um und rannte los.

      Nina war davongesprintet, doch Venetia, die das Spiel nicht zu verstehen schien, war langsamer. Als Cassie in ihre Richtung rannte, schien sie zu begreifen, in Gefahr zu sein und machte einen Schritt zurück.

      Cassie hatte gerade noch Zeit, zu sehen, dass sie ehrlich verängstigt aussah, bevor sie bereits einen Hechtsprung machte.

      „Hab dich – du bist!“

      Statt dem erwarteten Gekreische und Gelächter zuckte Venetia zurück und Cassie sah, dass sie mit den Tränen kämpfte.

      Sie blieb stehen, bestürzt über die unerwartete Reaktion des Kindes. Keine ihrer Ideen schien zu funktionieren.

      „Bist du verärgert? Jeder muss mal fangen. Du musst einfach jemand anderen erwischen.“

      Als Venetia die Lippen aufeinanderdrückte und den Kopf schüttelte, kam Cassie ein weiterer Gedanke.

      „Habe ich dir wehgetan? Das tut mir so leid. Ich glaube, ich habe dich härter erwischt als geplant. Kann ich mal sehen?“

      Als sie nach Venetias Hand griff, bemerkte sie, dass das Mädchen ihre Nägel bis aufs Fleisch abgekaut hatte. Sie trug ein pinkes, langärmeliges Samtoberteil und Cassie schob den weichen Stoff nach oben.

      „Ich kann einen Flecken sehen, der scheint schon etwas blau zu werden. Das tut mir wirklich leid.“

      Cassie betrachtete die Schwiele auf Venetias Arm. Sie fühlte sich furchtbar, das Mädchen bei ihrer ersten gemeinsamen Aktivität verletzt zu haben.

      „Es beginnt, zu regnen“, sagte Nina, als sich das feuchte Nieseln in einen kühlen Regenschauer verwandelte.

      „Lasst uns nach drinnen gehen und etwas anderes spielen“, sagte Cassie, verzweifelt, ihre Tollpatschigkeit wieder gut zu machen. Sie hatte Venetia nicht hart abgeschlagen, aber andererseits auch mit einer Flucht gerechnet – nicht mit einem angstvollen Zusammenzucken.

      Sie begriff, dass Venetia unter ihrem gebildeten Äußeren ein sensibles Kind war, sowohl körperlich als auch mental.

      „Habt ihr schon mal Verstecken gespielt?“, fragte sie die Kinder, als sie sicher im Flur waren und die Tür hinter sich geschlossen hatten.

      Die beiden schüttelten den Kopf, wirkten aber eher neugierig statt zweifelhaft.

      „Dann erkläre ich es euch. Ihr könnt euch irgendwo im Haus verstecken, egal wo. Ich werde die Augen schließen und auf fünfzig zählen, während ihr ein Versteck sucht. Dann werde ich rufen ‚Fertig oder nicht, ich komme!‘ Sobald ich jemanden gefunden habe, ist das Spiel vorbei und die gefundene Person muss suchen. Habt ihr verstanden?“

      Nina nickte. Venetia schien sich von dem vorherigen Trauma erholt zu haben und lächelte aufgeregt.

      „Gut, dann schließe ich jetzt die Augen.“ Cassie legte eine Hand über die Augen, um zu zeigen, dass sie bereits geschlossen waren. „Und jetzt zähle ich runter.“

      Als sie bei null angekommen war, rief sie: ‚Fertig oder nicht, ich komme!‘

      Während Cassie über den Fliesenboden lief, sprach sie laut mit sich selbst. „Ich frage mich, wo diese Mädchen sich versteckt haben. Gute Güte, sind die gut versteckt. Ich kann sie nirgendwo finden. Vielleicht haben sie sich unsichtbar gemacht. Ich hätte wirklich gedacht, Nina mittlerweile gefunden zu haben. Schließlich ist sie größer.“

      Sie sah unter dem Esszimmertisch nach und ging dann weiter in die Lounge. Ihr Blick wanderte sofort zu der großen Samtottomane am anderen Ende. Es war ein fantastisches Versteck und sie war sich sicher, eines der Kinder dort zu finden.

      Cassie ging darauf zu und zögerte die Spannung hinaus.

      „Ich glaube, ich gebe auf. Diese schlauen Mädchen haben sich so gut versteckt. Aber ich glaube, an einem Ort werde ich noch nachsehen!“

      Sie öffnete den Deckel der Ottomane.

      Darin hatte sich Nina zu einem winzigen Ball zusammengerollt.

      Sie streckte sich aus, während sie vor Aufregung quietschte. Venetia sprang hinter einem der eleganten, dunkelblauen Vorhänge hervor.

      „Du wurdest gefunden, du wurdest gefunden!“, rief Venetia.

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