Kathedrale St. Stanislaus
Der Glockenturm war ursprünglich ein Wehrturm der unteren Burg.
Auf dem Rückweg zum Hotel kehrten wir in einer ,Kava’ ein, einem Bierkeller.
Es gab Borscht (traditionelle Rote Beete Suppe), ein süffiges Bier von der Marke Svyturys und ein Kartoffelensemble aus ,zig’ verschiedenen Arten der Kartoffelzubereitung: – d.h.
von Kartoffelklößen über Kartoffelwurst bis hin zu den uns bekannten Reiberdatschi, also Reibekuchen.
Grandios.
Auf dem Heimweg entdeckten wir noch den Christophorus an einer Hauswand und dann kam das Nachtleben horizontal – ab ins Hotelbett und gute Nacht!
Christophorus
Im Hotellift stand ein lebenswichtiges Wort, wie auch unsere Reiseleiterin Iwona uns immer wieder viele lebenswichtige Mitteilungen machte.
Das Wort im Lift hieß auf gut litauisch: „Nesimandoti liftu" – im Falle eines Feuers! Uns war klar: „Nesimandoti" muss Nichtsnutz heißen – oder auch ,nicht nutzen’!
Unser erstes litauisches Wort. Es kamen noch ein paar mehr dazu, z.B. ,Atju’ – Danke!
Tag Zwei: Dienstag, den 22. Mai 2007, in Vilnius und Trakai
Irena Tumaviciuti [email protected] führte uns an diesen Tagen. Wir lernten mehr über Litauen, sein Land und sein Volk kennen. Nach dem ausgiebigen Frühstück im Hotel machten wir eine Stadtrundfahrt in Vilnius, besichtigten die Peter-&-Paul Kirche, die Kathedrale St. Stanislaus, die St. Anna- und die Bernhardiner-Kirche, das Tor der Morgenröte, den Rathausplatz und die Vilnius-Universität, gegründet im Jahre 1579 als „Alma academia et universitas Vilnensis", der ersten Universität im Baltikum.
Auf der Stadtrundfahrt sahen wir das ehemalige KGB Gebäude am Gedimino pr., wo ein Gedenkmal für die Menschen steht.
Wir gelangten wieder zur Kathedrale St. Stanislaus, die Fürst Mindaugas 1253 erbauen ließ, gingen von dort zu Fuß zur Kirche St. Peter und Paul ein barockes Bauwerk, und trafen dort zufällig den litauischen Präsidenten Valdas Adamkus, als dieser nach einem kleinen Fest die Kirche verließ. In der Kirche gibt es Statuen vom hl. Augustinus und vom hl. Antonius ▼ und nahe der Kathedrale zeigte eine Statue die Ursprünge dieser Stadt, den Wolf und die Gründer der Stadt.
Kathedrale St. Stanislaus
St. Peter und Paul
hl. Antonius
Wolf und die Gründer der Stadt
Vorbei am Nationalmuseum ging es jetzt hinauf zur Gediminos Burg. Der Gedimino prospect hat seinen Namen von der Gediminos Burg aus dem 14. Jahrhundert, wo Gediminas residierte. Wir fuhren mit einer Seilbahn den steilen Berg hoch und bestiegen die Burg. Von dort oben konnten wir die Silhouette von Vilnius betrachten – einfach wunderbar. Auch die Altstadt konnten wir sehen, ein herrliches Rund-um-Panorama.
Nationalmuseum
Die Gründungslegende erzählt: Großfürst Gediminas, der zu jener Zeit auf der Burg Trakai lebte, befand sich auf einer Jagd auf Auerochsen, Bären und Wölfen. Es war spät geworden und er konnte nicht mehr auf seine Burg zurückkehren, deshalb wurde sein Lager nahe der Vilnia Mündung aufgeschlagen. Der Fürst hatte einen seltsamen Traum: „Auf dem höchsten Punkt des Berges stand ein riesenhafter Wolf und heulte schauderhaft zum Nachthimmel empor. Die abgeschossenen Pfeile prallten von dem Tier ab. Der Fürst erwachte und ließ den Opferpriester des Donnergottes Perkunas Lizdeika rufen. Der dachte nach und deutete den Traum: Großer Fürst, die Götter wollen Dir Ihren Willen verkünden. Der eiserne Wolf ist die Burg, die Du auf dem Berg errichten sollst. Sie wird unbezwingbar sein und es wird eine Stadt entstehen, prachtvoll und reich." Auf diesem Hügel zwischen den Flüssen Vilnia und Neris wurde die Gediminos Burg errichtet und die bisherige Hauptstadt von Trakai nach Vilnius verlegt. (aus Wikipedia).
Gediminos Burg
Großfürst Gediminas bat König Ludwig IV von Bayern, ihm deutsche Kaufleute und Handwerker für seine Hauptstadt zu schicken. Vilnius wird erstmals 1323 erwähnt. 1387 erhielt die Stadt das Magdeburger Stadtrecht von König Wladyslaw II Jagiello. Dieser hat die Stadt zum Bischofssitz Litauens bestimmt. Höchste Blüte erlebte die Stadt im 15. & 16. Jh. als Handelszentrum zwischen Russland und den Hansestädten der Ostsee.
Auf dem Weg zurück sahen wir im Park eine Statue des alten germanischen Gottes namens ,Perkunas’, dem Gott des Donners. So wird es zumindest vermutet.
Perkunas
Unsere Stadtrundfahrt brachte uns nun zur Universität. Wir besichtigten die weitläufigen Bauten der Universität, die vom Ungarn Stephan Bartor, König on Polen und Großfürst von Litauen 1579 gegründet worden war. Sie entstand aus dem bereits bestehenden Jesuiten-Kolleg.
Universitat
Am Fries der Universität befinden sich die Sternzeichen der Astrologie, wie sie zum damaligen Zeitpunkt bekannt waren und in der Bibliothek sahen wir ein Grabmal, gewidmet den ,Baltischen Stämmen’ und viele, viele wunderbare Wandmalereien. Sehr sehenswert!
Kirchturm der Uni
Am linken Ufer der Vilnia steht eine der schönsten Architekturgruppen des Baltikums, das gotische Ensemble, bestehend aus der St. Annakirche und der Bernhardiner Kirche mit Kloster.
Die Annenkirche ist ein einzigartiges Beispiel nordeuropäischer Backsteingotik, der hl. Anna, Marias Mutter, geweiht. Das Bernhardinerkloster ist im Kern ebenfalls gotisch.
Bernhardiner Kirche mit Kloster
Das letzte noch erhaltene Tor der Stadtmauer ist das Ausros Tor. Es wurde Anfang des 16. Jh. erbaut. Um die Wende zum 17. Jh. erhielt das nach Südosten weisende „Tor der Morgenröte“ eine Attika im Stil der Spätrenaissance.
Es zeigt auf der Außenseite das von zwei Greifen gehaltene Wappen Litauens: Hoch zu Ross, Fürst Vytautas.
Ausros Tor (Bild aus Wikipedia)
An der Innenseite des