Haus Justine - Folge 9. Jürgen Bruno Greulich. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jürgen Bruno Greulich
Издательство: Bookwire
Серия: Haus Justine
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783956951046
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Neugierig ruhten Olivias Augen auf ihr, auch wenn sie Leopolds Worte nicht hörte, ahnte sie doch, dass etwas Besonderes geschah, spürte, dass sich Cornelia in das Mädchen verwandelte, von dem sie inzwischen einiges wusste, ohne es bisher gesehen zu haben. Das Mädchen aber wollte nicht von ihr gesehen werden, wollte nicht unter ihrem Blick die übliche Begrüßung zelebrieren, das Mädchen schämte sich und die Scham gab den Mut zur Bitte, ob man unter den ungewöhnlichen Umständen die Begrüßung nicht ausnahmsweise einmal entfallen lassen könne … Kaum ausgesprochen, bereute sie ihre Frage auch schon.

      »Aber Cornelia, du weißt doch, dass es keine Ausnahme von den Regeln gibt. Wie es scheint, muss ich dir das begreiflich machen. Also tue, was du zu tun hast. Bis gleich.« Er beendete das Gespräch, ohne die Bestätigung seines Befehls abzuwarten, ging davon aus, dass er befolgt werde. Wie im Traum legte Cornelia das Telefon weg.

      »Das war Leopold?« Fast ehrfürchtig klang Olivias Frage.

      »Ja. Er kommt in einer halben Stunde.«

      »Oh. Muss ich gehen?«

      Wie einfach es gewesen wäre, sie wegzuschicken, ein Kopfnicken hätte genügt. Doch gab es seine Anweisung, deren sich Cornelia nicht zu widersetzen wagte, möglicherweise würde er es herausfinden und sie bestrafen, noch mehr als ihr sowieso schon drohte; wie hatte sie nur so dumm sein können, ihn durch ihre Bitte zu erzürnen? »Er sagt, dass du bleiben sollst, wenn du magst.« Hoffnungsvoll hob sie die Stimme. »Aber natürlich kann er dich zum Bleiben nicht zwingen.«

      »Nein, das kann er nicht.« Cornelias Hoffnung wuchs, um gleich vernichtet zu werden: »Aber ich würde ihn gerne mal kennenlernen. — Was hat es denn mit dieser Begrüßung auf sich, die du unbedingt vermeiden wolltest?«

      »Ich wünschte mir, du würdest es nicht sehen.«

      Längst waren Messer und Gabel weggelegt, war das Essen vergessen. Olivia versuchte sich an einem tröstlichen Lächeln: »Ach Cornelia, du musst dich vor mir doch nicht genieren. Was er mit dir macht, macht er auch mit mir.« Es waren gut gemeinte Worte, doch wusste Olivia nicht, was sie sagte, konnte die Dimension der Erniedrigung nicht ermessen.

      Es blieb nicht viel Zeit, Leopold würde bald kommen, Cornelia erhob sich resigniert und ging ins Bad. Heute war die Vorbereitung anders als sonst, weniger kribbelnd, dafür mehr beschämend; mit dem Gefühl, sich unwiderruflich aufzugeben, legte sie die Bänder um, silberhell rasteten die Schlösser ein, so laut, dass sie glaubte, man könne es im ganzen Haus hören, mit fahrigen Fingern frischte sie das Make-up auf und hastig bürstete sie das lockige Haar. Sie streifte den Morgenmantel über und ging ins Wohnzimmer, wo Olivia in einem Sessel saß wie im Theater. Die Vorstellung würde bald beginnen. Ein Requisit fehlte noch, Cornelia holte die Kugeln aus dem Schlafzimmerschrank, legte die Schatulle griffbereit auf den Tisch, ihr Blick wich dem Olivias aus.

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