Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martin Dreyer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783940041210
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ich nichts dagegen, wenn Sie ihnen auch die Verantwortung für meine eigenen Herden übergeben.“ 7 Josef ließ jetzt auch seinen Vater zum Präsidenten rufen. Jakob begrüßte den Präsidenten mit einem Gebet für ihn. 8 Nachdem sie sich dann freundlich die Hand gegeben hatten, war seine erste Frage: „Wie alt sind Sie denn, wenn ich fragen darf?“ 9 „130 Jahre lebe ich jetzt als Ausländer auf dieser Erde“, antwortete Jakob. „Ich habe viel kürzer und schlechter als meine Vorfahren gelebt, obwohl sie genauso wie ich als Ausländer lebten.“ 10 Beim Abschied betete Jakob noch mal für den Präsidenten und verabschiedete sich dann. 11 Nach dem Befehl vom Präsidenten durfte sich Jakob mit seiner ganzen Familie in der Gegend von Ramses ein Grundstück aussuchen und dort wohnen. Das war so ziemlich die angesagteste Gegend im Land. 12 Josef versorgte seinen Vater und kümmerte sich auch um seine Brüder, damit sie genug zu essen bekamen. Das war so viel, dass alle Familienangehörigen und auch die Kinder immer satt wurden.

      Die Ägypter verkaufen sich an den Präsidenten

      13 Es gab immer noch kein Brot in Ägypten und Kanaan zu kaufen, und alle Einwohner hatten voll den Hunger. 14 Sie konnten zwar immer Mehl und Getreide beim Josef einkaufen, aber irgendwann war ihre Kohle alle, weil sie dafür ja auch ganz gut bezahlen mussten. Irgendwann gab es kein Geld mehr, weil alle Knete, die es überhaupt gab, auf dem Konto von Josef gelandet war. Der überwies den ganzen Betrag aber an die Bank vom Präsidenten. 15 Als wirklich keiner mehr Geld hatte, kam es zu einer Demonstration vor dem Büro von Josef. „Geben Sie uns Brot! Oder sollen wir hier jetzt vor Ihren Augen verrecken? Unser Geld ist alle!“ 16 „Sie können auch mit anderer Währung bezahlen“, antwortete Josef. „Bezahlen Sie das Essen mit Ihren Tieren, die Sie noch haben. Wir tauschen Tiere gegen Brot!“ 17 Also kamen die Leute in den nächsten Tagen, einer nach dem anderen, bei ihm an und brachten ihre Pferde, Esel, Rinder, Schafe und Ziegen. Josef gab ihnen dafür das ganze Jahr genug zu essen. 18 Aber im nächsten Jahr standen sie dann wieder bei ihm auf der Matte: „Sie sind unser Chef! Und wir müssen einfach zugeben, dass wir schon jetzt total pleite sind. Wir haben nichts mehr, womit wir bezahlen könnten, nur noch unser Land und unser Leben. 19 Möchten Sie, dass wir vor Ihren Augen verhungern? Was passiert mit unserem Land? Sie können uns haben und auch unser Land kaufen, wenn Sie wollen. Wir werden ab sofort dann nur noch für den Präsidenten arbeiten. Als Zahlung wollen wir nur Mehl und Getreidekörner haben. Die Körner brauchen wir, damit wir auf unseren Feldern vielleicht mal wieder Getreide anpflanzen können und die nicht total verkommen.“ 20 Josef ließ sich auf den Deal ein. So mussten wegen der derben Hungersnot alle Ägypter auch noch ihren Grundbesitz an den Präsidenten verkaufen. Josef regelte die Verträge und dann gehörte wirklich alles, was es in Ägypten gab, nur noch dem Präsi. 21 Alle Leute, die in Ägypten lebten, gehörten ab dann mit Haut und Haaren ganz dem Präsidenten. 22 Nur die Priester, die in den Tempeln arbeiteten, brauchten ihre Felder nicht zu verkaufen. Die waren nämlich so was wie Beamte und bekamen ihre Kohle direkt vom Staat. 23 Josef sagt danach zu den Ägyptern: „Heute habe ich Sie und Ihr Land für den Präsidenten gekauft. Jetzt lassen Sie sich mal richtig viel Getreide geben, damit Sie davon leben können. Und legen Sie sich etwas zurück, um es dann auf den Feldern wieder auszusäen, ja?“ 24 Er legte es gesetzlich fest, dass in ganz Ägypten ab sofort jeder 20 Prozent von seinem Einkommen als Steuer an den Präsidenten abführen musste. „Was übrig bleibt, können Sie für Ihre Familien behalten. Es müsste reichen, um davon zu leben und auch noch was für das Säen und Ernten übrig zu haben. 25 „Danke“, sagten die Leute zu ihm. „Sie retten uns das Leben! Wenn es okay ist, wollen wir freiwillig für immer kostenlos für Sie arbeiten!“ 26 Josef brachte dann ein Gesetz ein, dass eine Steuerzahlung von 20 Prozent auf das ganze Einkommen gelegt wurde, was in Ägypten im Jahr aufkam. Dieses Gesetz gibt es da noch heute. Nur das Eigentum der Priester wurde nicht an den Staat überschrieben.

      Jakobs Letzter Wille

      27 So kam es also, das alle Israeliten in Ägypten wohnten. Sie lebten in der Provinz Goschen und bekamen da ganz viele Kinder. 28 Jakob lebte noch siebzehn Jahre in Ägypten. Er wurde insgesamt 147 Jahre alt. 29 Als er merkte, dass es mit ihm zu Ende ging, ließ er den Josef zu sich rufen. „Ich hab eine Bitte an dich“, sagte er zu ihm. „Mein Letzter Wille ist, dass ich nicht hier in Ägypten beerdigt werde. Das musst du mir schwören! 30 Ich möchte, dass mein Grab dort ist, wo auch meine Väter begraben wurden. Bitte überführe meine Leiche dorthin, wenn es so weit ist!“ – „Versprochen, das mach ich!“, antwortete Josef seinem Vater. 31 „Ich will, dass du es mir ganz fest versprichst, ja? Schwörst du auf deine Mutter?“ Josef versprach es seinem Vater, dass er diesen Wunsch auf jeden Fall erfüllen würde. Er verbeugte sich dabei ganz tief an dem Bett von seinem Vater und betete dabei zu Gott.

      Jakob betet auch noch für seine Enkel

      48 1Mo 1 Einige Zeit später kriegte Josef eine Mail von zu Hause, wo drinstand, dass sein Vater sehr krank ist. Er packte sofort seine Sachen, nahm seine beiden Söhne Manasse und Efraim mit ins Auto und fuhr los. 2 Als man Jakob erzählte, dass sein Sohn Josef gleich da sein würde, riss er sich noch mal richtig zusammen und setzte sich auf die Bettkante. 3 Nachdem Josef in seinem Zimmer angekommen war, fing Jakob an mit ihm über etwas sehr Wichtiges zu sprechen. „Josef, ich hatte mal ein echt heftiges Treffen mit dem richtig großen Gott. Das war bei Lus, im Kanaan-Land. Gott wünschte mir alles Gute, er segnete mich 4 und sagte dann: „Ich werde dafür sorgen, dass sich deine Familie sehr stark vermehren wird! Daraus wird mal ein ganz großes Volk werden, eine ganze Nation von Völkern. Und ich will dir dafür dieses Land auf lau schenken. Es soll dir und deiner Familie für immer gehören.“ Das hat mir Gott höchstpersönlich damals so gesagt. 5 Ich hatte jetzt die Idee, dass ich deine beiden Söhne Efraim und Manasse, die ja beide in Ägypten geboren wurden, adoptieren werde, damit sie die gleichen Rechte wie meine eigenen Söhne haben. 6 Aber die Kinder, die du vielleicht später noch bekommst, sollen den Familiennamen Efraim oder Manasse abkriegen und in deren Land leben. 7 Ich will das vor allem wegen deiner Mutter Rahel. Sie ist ja auf dem Rückweg von Mesopotamien nach Kanaan gestorben. Wir waren damals kurz vor der Stadt Efrata. Ich hab sie dort auf einem Friedhof beerdigt.“ Efrata ist übrigens das heutige Bethlehem. 8 Jetzt erst bemerkte Jakob, dass die zwei Söhne von Josef, Manasse und Efraim, mit am Start waren. „Wen hast du denn da mitgebracht?“, fragte Jakob. 9 Josef antwortete: „Das sind die Söhne, die Gott mir hier in Ägypten geschenkt hat!“ – „Bring die mal her! Ich will mir die gerne mal aus der Nähe ansehen und für sie beten!“ 10 Jakob war nämlich schon ziemlich kurzsichtig und hatte keine Brille. Als die beiden Jungs bei ihm am Bett standen, knuddelte er sie und gab ihnen einen Kuss. 11 „Josef, ich hätte es echt nicht mehr geglaubt, dass ich dich überhaupt noch mal wiedersehen werde, und jetzt darf ich sogar noch deine Kinder umarmen!“ 12 Josef nahm dann die beiden Jungs beiseite und kniete sich vor dem Bett seines Vaters auf den Boden hin. Dann verbeugte er sich ganz tief. 13 Danach nahm er seine beiden Söhne an die Hände, Efraim rechts und Manasse links. So ging er dann noch mal ganz nahe zu seinem Vater ans Bett, damit der noch mal für seine Kinder beten und sie segnen würde. Er wollte, dass der Ältere von beiden mit der rechten Hand von Jakob gesegnet wird, weil man damals dachte, da liegt mehr Power drauf. 14 Jakob überkreuzte aber seine Hände beim Beten, legte seine rechte Hand auf den Kopf vom jüngeren Bruder Efraim und seine linke auf den Kopf von Manasse. Und das, obwohl eigentlich Manasse der ältere Bruder war. 15 Jakob fing dann an zu beten: „Gott! Du bist derjenige, der schon meinen Vätern Abraham und Isaak gesagt hat, was Sache ist. Sie haben sich danach gerichtet. Ich rede jetzt mit dem Gott, der mich schon mein ganzes Leben lang begleitet und auf mich aufgepasst hat, bis heute. 16 Du bist derjenige, der immer da war, wenn es mir beschissen ging. Du hast mich so oft gerettet. Du sollst jetzt mit voller Power mit diesen Kindern sein. Sorge dafür, dass unsere Familie, ich und meine Vorfahren Abraham und Isaak, durch ihr Leben weiterbesteht. Sie sollen viele Kinder bekommen, damit dieses Land ohne Ende bevölkert wird.“ 17 Josef fand das nicht so geil, dass Jakob seine rechte Hand auf Efraim gelegt hatte. Darum