»Du wirst sehen, spätestens in einem Jahr werden Stephanos und ich auf deiner Hochzeit tanzen«, prophezeite sie nicht nur einmal. »Kaum etwas würde mich glücklicher machen, als deine Schwägerin zu werden.«
»So froh ich darüber bin, mich mit deinem Bruder seit Armands Entführung gut zu verstehen, mit Liebe hat das nun überhaupt nichts zu tun«, widersprach Antonia und bemerkte, wie sie bei ihren Worten errötete. Rasch wandte sie das Gesicht zur Seite.
»Man sieht es«, bemerkte Louise schmunzelnd und umarmte sie.
Sah man ihr wirklich an, dass sie sich in Prinz Leon verliebt hatte? Und war es wirklich Liebe? Antonia war sich da gar nicht so sicher. Auch wenn ihr Herz bei jeder Begegnung mit dem Prinzen heftiger schlug und sie in seiner Gegenwart oft einen ganzen Schmetterlingsschwarm in sich spürte, es konnte nicht Liebe sein. Warum sollte sie sich ausgerechnet in einen Mann verlieben, der unter Depressionen litt und dessen Stimmung von einer Sekunde zur anderen umschlagen konnte? Nach wie vor fürchteten ihre Kollegen auf dem Gestüt seine Launen und vor allen Dingen die harten Worte, mit denen er beim geringsten Anlass sein Missgefallen ausdrückte. Und doch sah sie ihn seit Armands Entführung mit anderen Augen …
Am Freitagnachmittag hatte sich Antonia freigenommen, damit sie sich in Ruhe auf die Festlichkeiten vorbereiten konnte. Nach einem ausgiebigen Bad beschloss sie, einen Spaziergang zu machen. Sie freute sich auf den Polterabend ihrer Freundin, aber gleichzeitig fürchtete sie ihn auch. Louise glaubte fest daran, dass Leon sie zum Tanzen auffordern würde. Und wenn er es nicht tat? Wenn sie sich nur etwas vormachte? Würde an diesem Abend ihr Traum zerstört? – War es überhaupt ihr Traum? Nie zuvor hatte sich Antonia so voller Zweifel, so zerrissen gefühlt.
»So allein?«
Antonia zuckte heftig zusammen. Langsam wandte sie sich um. Ihr Herz schlug bis zum Hals. »Sollten Sie nicht bei den Gästen Ihrer Schwester sein, Prinz Leon?«, fragte sie betont lässig.
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