Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich. Salvatore Scolavino. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Salvatore Scolavino
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Медицина
Год издания: 0
isbn: 9783868675146
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an der die vestibuläre, die mesiale, die distale und die palatinale/linguale Fläche in die Okklusalfläche übergehen.

      Abb. 15 Die Zahnflächen und die Darstellung einer Kante.

      Abb. 16 Die Zahnflächen mit Darstellung der Kanten und des Übergangsbereiches.

      Abb. 17, 18 Das gezeichnete Schaubild zeigt den Zahn als Zusammensetzung aus einer Vielzahl von Kanten und Übergangsbereichen, wo es unendlich viele Variablen gibt und jedes kleine Detail zum Protagonisten wird.

      Wenn man verstehen möchte, wie die Okklusalfläche eines Molaren beschaffen ist, muss man sie in ihre strukturellen Bestandteile zerlegen. Wenn man den mesiobukkalen Höcker eines oberen Molaren (Abb. 19) zerlegt, erkennt man folgende Bestandteile:

      • Spitze des umlaufenden Höckergrats;

      • bukkaler Wulst;

      • Dreieckswulst.

      Bei genauerer Betrachtung hat der Dreieckswulst weitere Bestandteile:

      • Kamm des Wulstes;

      • mesiale und distale Abhänge, die in zwei Nebenfissuren enden.

      Daraus lässt sich folgern:

      • Jeder Kamm eines Wulstes wird durch eine Seite des Höckers, an dem der Wulst seinen Ursprung hat, durch die Abhänge (mesial und distal), die seine lateralen Grenzen darstellen, sowie durch die Fissuren, in denen die Abhänge des Wulstes enden, abgegrenzt;

      • jeder Abhang befindet sich zwischen einem Kamm des Wulstes und einer Fissur, und jede Fissur befindet sich zwischen zwei Abhängen und kann mit anderen Fissuren verbunden sein.9

      Abb. 19 Zerlegung des Dreieckswulsts in die Spitze, den mesialen und den distalen Abhang und die Fissuren.

      Die Wechselbeziehung, die zwischen den Bestandteilen des betrachteten Objekts besteht, konkretisiert sich in der Ausdruckskraft des wahrgenommenen Bildes: Wir sehen die Spitze des Wulstes, weil Abhänge und Fissuren vorhanden sind. Wir sehen einen Abhang des Wulstes, weil er durch eine Spitze des Wulstes und eine Fissur abgegrenzt ist. Wir sehen eine Fissur, weil sie sich zwischen zwei Abhängen befindet.

      Alles hängt davon ab, was wir sehen und aus welcher Perspektive wir es betrachten.

      Rudolf Arnheim schreibt: „Die Wahrnehmungsform ist das Ergebnis der Interaktion zwischen dem physischen Objekt, dem Medium Licht, das die Informationen überträgt und den jeweiligen Bedingungen im Nervensystem des Betrachters. Die Form des Objekts, das wir sehen, hängt jedoch nicht nur von seiner Projektion auf die Netzhaut zu einem bestimmten Zeitpunkt ab: Das Bild wird durch die Gesamtheit der visuellen Erfahrungen bestimmt, die wir im Laufe unseres Lebens mit diesem Objekt oder einem ähnlichen Objekt gemacht haben“.10

      In Bezug auf die Betrachtung der Dinge im Allgemeinen weist Arnheim darauf hin, dass „das Detail das Ganze ist“ und die Gesamtform nichts anderes ist, als eine Gesamtheit von Details, die sie ausmachen: Ohne das Detail gibt es keine Form.

      Ein Zahn setzt sich anatomisch aus einer Gesamtheit von „Details“ zusammen, die durch ihre Interaktion miteinander die wahrgenommene Gesamtform bilden.

       Literatur

      1. Levitin DJ (Editor). Foundations of Cognitive Psychology: Core Readings. Cambridge, MA: Bradford Books, 2002.

      2. Serge Ginger S, Ginger A. La Gestalt Terapia del contatto emotivo. Rom: Edizioni Mediterranee, 2004.

      3. Spagnuolo Lobb M. The now-for-next in psychotherapy. Gestalt theapy recounted in post-modern society. Mailand: Franco Angeli, 2012.

      4. Edwards B. Disegnare con la parte destra del cervello. Mailand: Longanesi, 2014.

      5. Trevarthen CB. Brain Circuits and Functions of the Mind: Essays in Honor of Roger Wolcott Sperry. Cambridge University Press, 2008.

      6. Bergland R. The Fabric of Mind. New York: Viking Penguin, 1985.

      7. Pind JL. Edgar Rubin and Psychology in Denmark: Figure and Ground. Berlin: Springer, 2014.

      8. Brogi C, Giovanni Brogi G. L’Opera di Corrado Brogi - Volume IV: La geometria descrittiva, la trigonometria sferica, solidi geometrici e la cristallografia. Createspace, 2014.

      9. Scolavino S, Paolone G, Orsini G, Devoto W, Putignano A. The Simultaneous Modeling Technique: closing gaps in posteriors. Int J Esthet Dent 2016;11(1):58–81.

      10. Arnheim R. Arte e percezione visiva. Mailand: Feltrinelli, 2002.

      11. Miceli P. Mimesis: Imitation and interpretation of a natural tooth through shape and colour. Spectrum 2006;5(6).

       Kapitel 2

       Anatomie für fachkundiges Modellieren

       Eine direkte adhäsive Kompositrestauration muss sich in allererster Linie morphologisch und in zweiter Linie farblich in die Zahnstruktur integrieren. So wie es keine zwei gleichen Zähne gibt, darf es niemals ein Modell geben, das mit einem anderen Modell identisch ist.

       Das Studium der Zahnanatomie ist unverzichtbar, um die Beschaffenheit der Zähne so gut kennen zu lernen, damit naturgetreue Nachbildungen davon hergestellt und dabei zwei grundlegende Ziele verfolgt werden können: eine im verbliebenen gesunden Zahngewebe gut kaschierte Restauration und eine korrekte Funktion während der Kaubewegungen.

       In diesem Kapitel werden die anatomischen Grundregeln beschrieben, die beim Modellieren hilfreich sind, weil sie die Voraussetzungen liefern, um die Modellierung durch „Interpolation“ der fehlenden Teile mit der Anatomie der verbliebenen Zahnstruktur in Beziehung zu setzen.

       Fotografie: Stanislav Geranin, Poltawa, Ukraine

       Anatomische Elemente

      Die okklusale Anatomie der Seitenzähne ist durch einige klar definierte Elemente gekennzeichnet, die in den folgenden Definitionen und in den Abbildungen 1 bis 6 erklärt werden.

      Fossa (Abb. 1): rundlich, dreieckig oder viereckig geformte Vertiefung der Krone. Je nach ihrer Lage erhält sie eine andere Bezeichnung (zentrale, mesiale, distale, marginale etc.)

      Grübchen: der tiefste Punkt der Fossa.

      Fissuren ( Скачать книгу