Anwaltshure 2 | Erotischer Roman. Helen Carter. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helen Carter
Издательство: Bookwire
Серия: Anwaltshure Roman
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783940505910
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nickt abermals und ich konnte sein Gesicht immer noch nicht sehen. Nur den Rauch, der aus den Strähnen hervorquoll.

      »Schon am ersten Abend … es gab Umschluss. Da werden alle Zellen geöffnet. Da kann sozusagen jeder einen Besuch bei Mithäftlingen machen.«

      Jay zog so intensiv an seiner Zigarette, dass sie nicht mehr zu glühen aufhörte. »Mich haben fünf besucht …«

      Sanft legte ich meine Hand auf seine. Das Bild, das vor meinen inneren Augen auftauchte, machte eine Geste des Beistands nötig.

      »Es hat erst aufgehört, als einer der Alpha-Männchen unter den Gefangenen mich zu seinem Schützling erklärt hatte.«

      »Das muss furchtbar gewesen sein!«

      Was für ein läppischer Satz …

      Mit einer fahrigen Handbewegung schob er sein Haar hinter die Schulter und gab den Blick auf sein perfektes Profil mit dem energischen Kinn, der geraden, schmalen Nase und dem herrlichen Rund seiner Augen, beschattet von dichten Wimpern, frei. Er hatte eine unbeschreibliche Ähnlichkeit mit einer antiken griechischen Statue. Dabei lächelte er und zuckte mit den Schultern.

      »Mit der Zeit kommt man klar. Mit allem«, erwiderte er.

      »Was hast du nach dem Knast gemacht?«, fragte ich.

      »Pfff …«, er blies den Rauch nach oben, wo er sich verteilte. »Ich war arbeitslos. Hab lange nichts gefunden. Einen Knacki will nun mal keiner. Eigentlich wollte ich ja als Model arbeiten, aber das war nicht so einfach. Bis ich dann eines Tages die Adresse von der De Winter bekam. Ich habe mich vorgestellt und sie hat mich genommen. Damit war ich die schlimmsten finanziellen Sorgen los.«

      Lady De Winter – meine Spezialfreundin.

      »Sie verschafft mir Aufträge, und ich …«

      »… und du schläfst dafür mit ihr«, ergänzte ich. Wie sich doch die Bilder glichen.

      »Sie ist gut im Bett und hat eine super Figur für ihr Alter.« Seine Stimme wechselte auf Angriff. Ein Angriff, der mehr als nur halb Verteidigung war.

      »Kein Problem. George bumst mich doch auch. Und ich genieße es. Er ist ein verdammt guter Liebhaber mit ebenso viel Erfahrung wie Toleranz.«

      Jay nickte. Dann fuhr sein Kopf zu mir herum. »Der Altersunterschied macht dir also auch nichts aus?«

      Jetzt musste ich heftig grinsen. Wenn Altersunterschiede ein Hinderungsgrund wären, mit jemandem ins Bett zu gehen, wäre ich die meiste Zeit sowohl ohne Job als auch ohne Spaß.

      Der Rolls parkte in zweiter Reihe und Danny wartete auf ein Zeichen, dass er aussteigen und Jay die Tür öffnen sollte.

      »So … da wären wir wohl«, verkündete Jay.

      Hier wohnte er also. Eine lang gezogene Straße, praktisch ohne Bäume, mit einer schier endlosen Reihe gleichförmiger Häuser, Wand an Wand, die die Biegungen der Straße nachvollzogen. Nach vorn heraus hatte jedes Haus einen Erker und einen kleinen Vorgarten.

      »Wohnst du hier allein?«, fragte ich.

      Jay löste den Gurt und schaffte dabei die Balance, sein Haar nicht mit der Zigarette zu verbrennen.

      »Nein, wir sind eine WG. Ein paar Kumpels und deren Mädchen.«

      Kaum war er ausgestiegen, fiel es mir wieder ein und ich zog eine Visitenkarte aus meiner Handtasche. »Hier … wenn du mal Lust hast, mit jemandem zu reden. Oder einen Job suchst … oder sonst etwas …«

      Jay sah kurz auf die Karte und dann tief in meine Augen. »Ich komme drauf zurück.«

      »Gern.«

      Dieses Wort war eine Einladung, die er sofort verstand. Er beugte sich noch einmal in den Fond des Wagens und küsste mich lange und intensiv. Sofort begann mein Unterleib warm zu kribbeln und es hätte nicht viel gefehlt, dass ich Jay wieder hineingezogen hätte.

      »Wir sehen uns!«, rief er zum Abschied und winkte.

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      »Wir sehen uns!«, hatte Jay zum Abschied gerufen. Und immer, wenn ich an unsere Nummer bei Buchanan dachte, stellte ich mir sehnsüchtig die Frage: »Wann?«

      Diese ersten Tage im März schienen eine ruhige Zeit zu werden. George rief das ein oder andere Mal aus seiner Kanzlei an, um sich nach mir zu erkundigen. »Ich könnte mal wieder ein Date brauchen«, ließ ich ihn dann unverhohlen wissen.

      »Okay, ich sehe zu, dass ich was arrangiere.«

      »Was machst du gerade?«, fragte ich.

      »Ich studiere einen Vertragsentwurf zur Übernahme eines stillgelegten Atomkraftwerks.«

      »Wow. Klingt cool. Soll ich mit dem Käufer ins Bett springen?«

      Grunzendes Kichern am anderen Ende. »Der würde dir wenig gefallen. Ein dicker Russe mit den Manieren eines Kosaken. Vollkommen unbändig. So etwas kann ich auf dich nicht loslassen.«

      »Ach, komm, vielleicht muss er bloß richtig zugeritten werden.«

      »Du bist ein sehr böses Mädchen. Der Einzige, der im Moment einen Ritt gebrauchen könnte, bin ich.«

      »Du hast wohl schon die Hand an der Hose?«

      »Nein, in der Hose.«

      »Guuut … Und was machst du heute Abend?« Eine Frau wie ich kann es sich nicht leisten, lange bei einem Mann wie George McLeod zu schmollen.

      »Wir haben eine große Familienfeier im Grillroom des ›Ritz‹. Es wird definitiv todsterbenslangweilig.«

      »Na, dann sollte ich vielleicht vorbeischauen«, kicherte ich.

      »Ja, schöne Idee. Ich verstecke dich unter dem Tisch und wenn alle versammelt sind, kannst du mir einen blasen. Was hältst du davon?«

      Grinsend stellte ich mir die Szene vor. Der Gedanke machte mich an. Eindeutig. »Warum setzen wir ihn nicht in die Tat um?«, schlug ich vor. »Wenn ich mich richtig erinnere, sind die Tische im ›Ritz‹ sehr hoch. Da gibt es Platz ohne Ende.«

      Ein Prusten war die Antwort. »Du spinnst, auch wenn ich vollstes Verständnis habe in meiner momentanen Situation …«

      »Was für eine Situation ist das denn?«

      »Ich habe eine Latte. Brauche dringend eine Möse.«

      »Böser alter Mann.«

      Ich wusste wie er jetzt aussah. Wie er dasaß in seinem großen ledernen Chefsessel an dem mächtigen hölzernen Schreibtisch. Umgeben von schweren samtenen Vorhängen und in der Ecke die elegante Sitzgruppe, auf der wir es zum ersten Mal miteinander getrieben hatten. Damals …

      Damals hatte er auch einen Harten. Ich brauchte ihn nur zu berühren und wusste, dass er beinahe wehtun musste von all dem Blut, das seine Adern füllte und fast sprengte.

      Und dann diese Gier in seinen Augen, hinter der randlosen Brille. Eine Gier, die alles zu versengen drohte, was in ihren Bannkreis geriet. Meine Brüste spannten und brannten bei dem Gedanken an seine Augen, seinen Mund, der mir schon solche Freuden bereitet hatte. Und vor allem die Vorstellung seiner Erektion – einer Erektion, die sein Alter Lügen strafte mit ihrer Ausdauer und Härte.

      Seine tiefe, raue Stimme ließ meine Säfte fließen und ich musste mich meines Höschens entledigen. »Ich würde dich jetzt zu gern ficken, George.«

      »Was hast du eigentlich an?«

      »Meinen pinkfarbenen Nicki-Hausanzug.«

      »Der, der so eng sitzt?«

      »M-mh«, bestätigte ich.

      »Und der Reißverschluss – ist er offen?«

      »Ja. So weit, dass du gerade noch die Nippel erahnen kannst. Ich trage allerdings einen BH. Er presst meine Titten beinahe aus meinem Ausschnitt.«

      »Oh,