Marquis de Cuervo - Der dominante Graf und die junge Lady | Erotischer SM-Roman. C. N. Raban. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: C. N. Raban
Издательство: Bookwire
Серия: BDSM-Romane
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783964771476
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beide ein.

      Als sie aufwachte, war sie allein. Jemand hatte sie sorgfältig zugedeckt. Sara griff an ihre Pflaume und spürt die klebrige Nässe. Sie hatte nicht geträumt. Sie hatte diese erfüllende und tiefe Zuneigung, die nur göttlichen Ursprungs sein konnte, wirklich erlebt. Jetzt hasste sie den alten Pater, der sie zur Befriedigung seines und in ihren Augen teuflischen Geschlechtstriebes missbraucht hatte. Verzweifelt dachte sie darüber nach, wie sie sich aus der Gewalt dieser geilen alten Männer befreien konnte.

      Ein Schlüssel rumpelte im Schloss der Türe und Saras Mitnovizin Cécile brachte ihr wie jeden Morgen das Frühstück. Während Sara den warmen Kräutertee in sich hinein schüttete, weil sie vom Lusterleben des letzten Tages wie ausgedorrt war, erzählte Cécile, dass heute der Bischof das Kloster zur Inspektion besuchen würde. Alle seien schon ganz aufgeregt. Die Oberin habe aber angeordnet, dass Sara den Bischof nicht sehen dürfe, weil sie noch immer nicht vom Teufel befreit sei.

      Sara umarmte die Mitschwester und sagte flehend: »Bitte, gehe du zum Bischof und bitte ihn, einer Seele, die schwer gesündigt hat, die Beichte abzunehmen.« Und sie fügte hinzu, vielleicht sei der Bischof so stark, den Teufel zu vertreiben. Als Cécile den Keller verließ, versprach sie Sara, zu versuchen den Bischof zu sprechen. Nach einer Stunde wurde Sara abgeholt und in ihre Kammer geführt, wo sie sich waschen und umziehen sollte. Sie zog das lange Büßerkleid an, ging in die Kapelle und betrat den Beichtstuhl. Über eine Stunde dauerte ihr Beichtgespräch, in dem sie alles Erlebte genau und detailreich berichtete. Sie war erstaunt, dass sie aus der Beichte ohne Strafe für ihre Verfehlungen entlassen wurde und der Bischof mit heiserer Stimme sagte: »Meine Tochter, gehe zurück in deine Kammer, bete und rufe Gott an. Gott wird dich erhören.« Als Sara den Beichtstuhl verließ, glaubte sie einen feuchten Fleck auf der Kutte des Bischofs bemerkt zu haben. Oder war dies nur eine optische Täuschung? Erleichtert durch die Erlösung des Bischofs, machte sich Sara auf den Weg zu ihrer Kammer. Als sie am Aedificium des Klosters vorbeischritt, bemerkte sie einen geheimnisvollen Mann, der über ein paar Dokumente gebeugt, studierte. Sie hatte ihn noch nie zuvor in der Klosteranlage erblickt und war dennoch von seiner Erscheinung fasziniert. Seine Gestalt wirkte etwas angespannt, fast so als ob seine gesamten Sinne auf höchste Vorsicht eingestellt wären, dennoch bemerkte er sie nicht. Sie eilte nach einiger Zeit in ihre Zelle, da sie befürchtete, dass sie von ihren Mitschwestern oder der Oberschwester Justine vermisst werden könnte.

      Am nächsten Morgen wurde sie erneut zum Bischof gerufen und so beeilte sie sich. Tief in Gedanken versunken fragte sie sich, ob sie den geheimnisvollen Fremden nochmals begegnen würde. Im selben Moment, als Sara die Räume betrat, hörte sie laute Stimmen und Getrampel und sah wie dieser junge Mann, eilig seine Schriften zusammensammelte. Sie blickte noch einmal in die Richtung, der entgegenkommenden Geräusche und bemerkte, wie schnell sie sich zu nähern schienen. Plötzlich spürte sie einen Luftzug. Es war dieser junge Mann, der nicht viel älter zu sein schien, als sie selbst. Sara erblickte am Boden des Raumes, ein Dokument, das er auf seiner überstürzten Flucht verloren haben musste. Sie versuchte, ihn noch zu rufen, um ihm den Verlust mitzuteilen, doch als die Offiziere aus der Garde des Königs an Sara vorbeirannten, schwieg sie. Langsam ging sie in das Zimmer, um das Dokument an sich zu nehmen. Vorsichtig rollte sie es zusammen und ließ es unter dem Ärmel ihrem Büßergewand verschwinden. Instinktiv verspürte sie, dass von diesem Dokument etwas Mystisches ausging und so schlich sie sich in ihre Kammer zurück. Mit einem Geheimnis an ihrer Brust …

      ***

      Sara war zwei Monate später auf Geheiß des Bischofs aus dem Dienst des Klosters entlassen worden, um sich mit dem Vicomte de Bullion zu vermählen. Die beiden Pater wurden der heiligen Inquisition übergeben und wegen gotteslästerlichen Verhaltens öffentlich geköpft. Das geheimnisvolle Dokument blieb jedoch ihr Geheimnis und sie bewahrte es bis zum heutigen Tage auf. Dies waren auch die einzigen Erinnerungen, aus ihrer Zeit im Kloster, die sie nicht vergessen hatte. Den Rest verdrängte sie durch die Liebe ihres Gatten, so als ob es nie geschehen wäre. Durch ihre heimlichen Nachforschungen erfuhr sie bald schon, um wen es sich in dem Aedificium gehandelt hatte: Sein Name war Juan Vincent Miguel de Cuervo und ihr Mann, der Vicomte de Bullion, hatte ihr inzwischen öfters über ihn und seine Taten berichtet. »Ein verrücktes und mystisches Genie, mit dem Sinn für das Ungewöhnliche«, nannte er ihn, immer wenn er über Juan Vincent Miguel de Cuervo sprach.

      ***

      Sie nahm das Dokument, legte es auf ihrem Bett nieder und schritt zu ihrem Fenster. Dort stand sie und die Morgenröte färbte ihr dunkles Haar, das im Morgenwind wehte. Ihr Entschluss stand fest, sie musste diese Person wieder treffen. Auch wenn so viele seltsame Geschichten über ihn und das Anwesen erzählt wurden … Mit diesen Gedanken fiel sie erleichtert in einen diesmal traumlosen Schlaf. Angetrieben durch das alte Dokument das sie in ihrer Jugend gefunden hatte und das nun wie durch Zufall, nach all den Jahren, von ihrem Schrank herab geschwebt war.

      Als sie am anderen Morgen erwachte, war sie sich sicher, sie wollte dem Marquis de Cuervo einen Besuch abstatten. Immerhin musste er ja ihren verstorbenen Gatten, den Vicomte de Bullion, gekannt haben und vor allem wollte sie das Geheimnis, des Dokuments ein für alle Mal lösen, das ihr schon seit Jahren den Schlaf raubte. Und so machte sie sich zusammen mit ihren zwei Bediensteten, Cécile und Azeem, auf den Weg, um das Anwesen zu suchen.

       Kapitel 2 Die acht Tage der Lust

      April 1772 – zwölf Jahre später

      Seit ihrer Ankunft jedoch, fühlte Sara sich auf sonderbare Weise von dem Haus angezogen und diese Anziehung schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Bei Einbruch der Nacht sollten sich diese Geheimnisse von alleine lösen, die sich hinter den Mauern des Xesred-Anwesens verbargen …

      Diese Erlebnisse hat Sara de Bullion in Ihrem Tagebuch festgehalten.

      ***

      Erster Eintrag, nach der Ankunft:

      Nach einer mehr als vierstündigen Kutschfahrt erreichten wir unser Ziel, das Haus »Xesred«. Groß und imposant stand es vor uns. Es wirkte geheimnisvoll, alt und rätselhaft. Es machte den Eindruck, als würde es bereits auf uns warten. Mein persönlicher Diener, Azeem, ein Sarazene, zügelte die Pferde, als wir vor den Stallungen angekommen waren. Nachdem er sie festgebunden hatte, schritten wir gemeinsam die alten, von Moos bewachsenen Steintreppen in Richtung Eingang empor.

      Am Eingangstor wurden wir bereits erwartet. Hier stand eine hochgewachsene Person, eingehüllt in einem langen Mantel, dessen Kapuze sein Gesicht verhüllte. Es war ein Gewand, wie es die Mönche trugen. »Seien Sie mir willkommen und tretet Sie bitte ein!«, sagte er mit einer dunklen Stimme, wobei er sich tief verbeugte. »Mein Name ist Hog-Horgol, ich bin der Verwalter des Hauses, wenn der Herr abwesend ist!«

      Der Anblick der Eingangshalle, beeindruckte mich sehr. »Euer Diener kann sich sein Lager im Dienstraum zu meiner Linken einrichten, wo nebenan auch Eure Gehilfin ihren Platz finden wird. Eure Gemächer befinden sich im ersten Stock über den Räumlichkeiten des Marquis, Madame!«

      Als wir die Räume betrachtet hatten, machten sich Cécile und Azeem daran das Gepäck ins Haus zu schaffen. Hier saß ich nun, in diesen Räumlichkeiten, die mir von Hog- Horgol zugeteilt worden sind. War er doch sehr freundlich und zuvorkommend, so hatte auch er etwas Geheimnisvolles an sich, das mich irgendwie anzog. Auf meine Frage, ob der Herr des Hauses auch anwesend sei, sagte er, in flüsterndem Ton: »Der Herr Marquis ist im Moment unterwegs, aber man weiß nie, wo er sich gerade aufhält. Doch seien sie unbesorgt und lassen Sie es mich wissen, wenn es ihnen noch an etwas fehlen sollte!«

      Mein Gepäck wurde bereits versorgt, sodass ich die Zeit nutzen konnte, um diese Zeilen in meinem Tagebuch niederzuschreiben. Azeem versorgte im Moment die Kutsche und die Pferde. Cécile, die seit unserer Klosterzeit meine Begleiterin war, stapelte meine Kleider fein säuberlich in die Kommode des Zimmers. Das Einzige das mich am heutigen Tag zum Überlegen brachte, war, dass Azeem den Weg so schnell gefunden hatte. Hatte er sich erkundigt?

      Der Tag war schneller vorangeschritten, als wir gedacht hatten, und so wurde ich zu einem herrlichen Mahl gebeten. Erst auf die Bitte das Cécile und Azeem mit mir speisen durften, wurden auch für sie ein Gedeck hergerichtet. War es doch normal, dass die Dienerschaft in der Küche