Jagd Auf Null. Джек Марс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Джек Марс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия:
Жанр произведения: Шпионские детективы
Год издания: 0
isbn: 9781094310800
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von kurzer Dauer. Er hatte seinen Fuß fest auf dem Gaspedal und versuchte, seine Geschwindigkeit beizubehalten. Der Trans Am jedoch verlor an Kraft. Die Tachonadel sank auf hundertfünfzig, dann hundertvierzig und fiel weiter. Er war im fünften Gang, doch sein Handbremsenmanöver musste wohl einen Zylinder zerfetzt oder vielleicht Dreck in den Motor geschleudert haben.

      Das ohrenbetäubende Heulen der Sirenen machte die schlechten Nachrichten noch schlimmer. Die beiden Polizeiwagen waren hinter ihm und holten schnell auf, jetzt stieß auch noch ein dritter hinzu. Der Verkehr auf dem Highway bewegte sich zur Seite, um Platz zu machen, während Reid von einer Spur zur andern wechseln musste. Er versuchte verzweifelt, seine Geschwindigkeit zu halten, doch es nützte nichts.

      Er stöhnte. So wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, die Patrouille abzuhängen. Sie waren schon auf sechzig Meter herangekommen und holten immer schneller auf. Die Wagen bildeten ein Dreieck, jeder auf einer Spur, und der Dritte fuhr in der Mitte hinter ihnen.

      Die werden das PIT Manöver ausprobieren - sie wollen mein Auto umzingeln und mich zur Seite drängen.

      Komm schon Mitch, wo ist meine Ablenkung? Er hatte keine Ahnung, was der Mechaniker geplant hatte, doch er konnte wirklich Hilfe brauchen, als die Polizeiwagen sich immer weiter an das versagende Sportauto annäherten.

      Einen Moment später bekam er seine Antwort, als etwas Riesiges in seinen Blickfeld sprang.

      Von der südwärts gerichteten Seite des Highways sprang ein Sattellaster mit mindestens hundertzehn Stundenkilometern über den Mittelstreifen. Seine enormen Reifen hüpften gewaltsam über die Furchen des Grases. Als er wieder auf Asphalt stieß - dieses Mal als Geisterfahrer - taumelte er gefährlich, wobei der silberne Tank, den er zog, seitwärts umfiel und ihn niederdrückte.

      KAPITEL SIEBEN

      Für einen Augenblick verfloss die Zeit langsamer, als Reid und das gesamte Auto sich im Schatten einer achtzehn-Räder-Maschine befanden, die fast vom Boden abhob.

      Während dieses seltsam stillen Momentes konnte er ganz deutlich die großen, blauen Buchstaben lesen, die auf die Seite des Tanks schabloniert waren -„TRINKBAR” stand darauf - währender der Laster herunterkrachte, bereit, ihn, den Trans Am und alle Hoffnung, seine Mädchen zu finden, zu zerquetschen.

      Sein Großhirn, das Zerebrum, schien sich im Schatten des riesigen Lasters abgeschaltet zu haben, doch seine Gliedmaßen bewegten sich, als hätten sie einen eigenen Willen. Sein Instinkt übernahm die Kontrolle, als seine rechte Hand wieder die Handbremse ergriff und daran zog. Seine linke Hand drehte das Steuer im Uhrzeigersinn und sein Fuß drückte das Gaspedal bis in die Gummifußmatte. Der Trans Am drehte sich seitlich und sprintete heraus, parallel zum Laster, zurück ins Sonnenlicht und aus seinem finsteren Schatten.

      Reid spürte den Aufprall des Lasters gegen die Straße mehr, als er ihn hörte. Der silberne Tanker schlug auf das Pflaster zwischen den Trans Am und die Polizeiwagen und ließ ihnen weniger als dreißig Meter Bremsraum. Die Bremsen quietschten und die Wagen rutschten seitwärts, als der gewaltige Tank an den genieteten Nähten aufbrach und seine Last entleerte.

      Vierunddreißigtausend Liter sauberes Wasser schossen heraus und flossen über die Polizeiwagen, schoben sie zurück wie eine aggressive Flutwelle.

      Reid wartete nicht ab, um dieses Spektakel zu beobachten. Der Trans Am erreichte gerade noch hundertzwanzig Stundenkilometer mit dem Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten, also fuhr er besser geradeaus weiter den Highway hoch, so gut wie möglich. Die durchtränkten Polizisten würden sicherlich das verdächtige Auto mit den gefälschten Nummernschildern melden. Wenn er nicht bald von der Straße verschwände, gäbe es noch mehr Probleme.

      Dann klingelte das alte Handy, auf dem Bildschirm erschien nur der Buchstabe M.

      „Danke, Mitch”, antwortete Reid.

      Der Mechaniker grummelte, es schien seine hauptsächliche Kommunikationsmethode.

      „Du wusstest, wo ich war. Du weißt, wo ich jetzt bin.” Reid schüttelte den Kopf. „Du ortest das Auto, nicht wahr?”

      „Johns Idee”, gab Mitch kurz zurück. „Er dachte, dass du in Probleme geraten würdest. Er hatte recht.” Reid begann zu widersprechen, doch Mitch unterbrach ihn. „Fahr die nächste Abfahrt hinunter. Bieg am River Drive rechts ab. Da ist ein Park mit einem Baseballplatz. Warte dort.”

      „Auf was?”

      „Transport.” Mitch legte auf. Reid schnaubte frustriert. Bei der Sache mit dem Trans Am ging es darum, geheim zu bleiben, erst gar nicht ins Netz der Agentur zu geraten - und nicht, die CIA mit jemand anderem auszutauschen, der ihn orten könnte.

      Aber ohne die Ortung wärst du jetzt schon gefangen worden.

      Er schluckte seine Wut herunter und folgte den Anweisungen. Er lenkte das Auto einen weiteren Kilometer später vom Highway herunter und auf den Park zu. Er hoffte, dass was auch immer Mitch für ihn bereit hielt, schnell war. Er musste rasch eine lange Strecke zurücklegen.

      Im Park waren nur wenige Leute für einen Sonntag. Auf dem Baseballfeld spielten ein paar Kinder ein Aufsammelspiel, weshalb Reid den Trans Am auf dem Kieselparkplatz außerhalb des Maschendrahtzaunes hinter der ersten Basis parkte und wartete. Er wusste nicht, was er suchte, doch er wusste, dass er schnell weiterkommen musste. Darum öffnete er den Kofferraum, zog seinen Seesack heraus und wartete neben dem Auto auf das, was Mitch geplant hatte.

      Er hatte die Vermutung, dass der raubärtige Mechaniker mehr als nur ein CIA-Helfer war. Er war ein „Experte in Fahrzeugbeschaffung”, hatte ihm Watson erklärt. Reid fragte sich, ob Mitch eine Ressource war, jemand wie Bixby, der exzentrische CIA-Ingenieur, der sich auf Waffen und mobile Ausrüstung spezialisiert hatte. Falls das der Fall sein sollte, wieso half er dann Reid? Mitchs ruppiges Aussehen und grummelndes Auftreten löste keine Erinnerung in Reids Kopf aus, wenn er an ihn dachte. Gab es da eine vergessene Geschichte?

      Das Telefon klingelte in seiner Tasche. Es war Watson.

      „Alles OK?” fragte der Agent.

      „So OK wie möglich, wenn man die Umstände bedenkt. Mitchs Vorstellung von einer ,Ablenkung’ ist allerdings vielleicht ein wenig übertrieben ehrgeizig.”

      „Er macht nur seine Arbeit. Wie auch immer, deine Vermutung hat gestimmt. Mein Informant hat einen Report über einen zwölf Jahre alten Caddy gefunden, der heute morgen aus einem Industriepark in New Jersey gestohlen wurde. Er nahm eine Satellitenaufnahme von dem Ort. Rate mal, was er gesehen hat?”

      „Den vermissten weißen Kombi”, riskierte Reid.

      „Genau”, bestätigte Watson. „Der stand da auf dem Parkplatz eines Schrotthaufens namens Starlight Motel.”

      New Jersey? Seine Hoffnung fiel. Rais hatte seine Mädchen noch weiter nördlich gebracht -seine zweistündige Fahrt hatte sich gerade um mindestens weitere neunzig Minuten verlängert, falls es überhaupt noch eine Hoffnung gab, sie einzuholen. Er könnte sie nach New York bringen. Ein großes Ballungszentrum, wo man leicht untertauchen kann. Reid musste sich ihm ein ganzes Stück annähern, bevor dies geschah.

      „Die Agentur weiß noch nicht, was wir wissen”, fuhr Watson fort. „Sie haben keinen Grund, den gestohlenen Caddy mit deinen Mädchen in Verbindung zu bringen. Cartwright hat bestätigt, dass sie nur den Hinweisen folgen, die sie haben und Strickland in Richtung Norden nach Maryland schicken. Doch es ist nur eine Frage der Zeit. Fahr zuerst hin, damit du einen Vorsprung vor ihm hast.”

      Reid überlegte einen Moment. Er vertraute Riker nicht, das war glasklar. Er war sich sogar nicht mal besonders sicher, was seinen eigenen Boss, den Deputy Direktor Cartwright betraf. Doch... „Watson, was weißt du über diesen Agenten Strickland?”

      „Ich habe ihn nur ein oder zwei Mal getroffen. Er ist jung, gibt sich ein bisschen zu viel Mühe, zu gefallen, doch scheint ganz ordentlich. Vielleicht sogar