Hinter der willkürlichen Grenze breitete sich ein Meer aus. Ya Dariya! Olivia wollte es umarmen. Sie wollte sich vor ihm niederwerfen, doch es, oder besser sie, denn das Meer konnte nur weiblich sein, kümmerte sich nicht darum, ob ein menschliches Wesen Dariya anbetete. Die Besucherin drehte sich um und kehrte an den unwirtlichen Strand zurück, wo sie sich ankleidete.
Das abgestandene Wasser, in das sie die Beine getaucht hatte, hatte den Geruch von verendenden Muscheln angenommen. Hinter der schwarzen Sonnenbrille fanden ihre Augen Trost. Oder war es eher so, dass die Sonnenbrille die anderen vor ihren ätzenden Blicken bewahrte? Es war egal. Das Mädchen stapfte durch den Sand hinter ihr her und schwieg.
Im Haus drehte Olivia den Kaltwasserhahn auf und stellte sich unter die Dusche. Das Wasser war lauwarm. Während der Strahl über sie rieselte, glaubte sie die Erklärung dafür gefunden zu haben, warum die Menschen in diesem Land keine Gelegenheit verpassten, sich bei gesellschaftlichen Anlässen etwas in den Mund zu stopfen. Sie verschluckte ihren Zorn und wickelte das zitronengelbe Badetuch um den nassen Körper. Mit tropfenden Haaren stand sie in der Küche, von wo aus sie in der Ferne das Kaspische Meer sehen konnte. Reflexartig griff sie sich eine Aprikose und biss in das reife Fruchtfleisch. Der aromatische Saft weitete die Mundhöhle. Gierig verschlang sie eine violett glänzende Dattel nach der anderen. Denn nur im Essen, das glaubte sie herausgefunden zu haben, konnte ihr Körper es sich erlauben, die Fassung zu verlieren und sich lustvoll und für alle sichtbar auszudehnen.
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