Doch ein Kohlenhydrat ist ein rotes Tuch für den A-Typ, welches manchmal erst in höherem Alter schwere Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Allergien und zu häufigen Erkältungen führen kann: Milch – das Sekret der Kuh. Auch Kühe haben Antigene in den Körperflüssigkeiten, die bei Nahrungsaufnahme vom Menschen eine Immunreaktion auslösen können. Zunächst wird jedoch häufig nur das fehlende Spaltenzym von Milchzucker (Laktose) als Übeltäter von Durchfall und Bauchschmerzen verantwortlich gemacht. Laktose ist ein Zweifachzucker aus der Milch, welches bei einigen Menschen nicht verdaut werden kann, wenn ihnen dafür die Laktase zur Aufspaltung in zwei einzelne Zucker fehlt. Bleibt die Laktose ganz, kommt es häufig zu Durchfall. Sie rutscht einfach durch und wird unverdaut vom Körper abgestoßen. Das ist unangenehm, aber nicht weiter schädlich. Bei einer vollständigen Aufspaltung der Laktose ohne offensichtliche Beschwerden kann es allerdings trotzdem zu Reaktionen im Körper kommen. Die Ursache liegt darin, dass Laktose aus D-Glukose und D-Galaktose besteht. Zusammen mit Fucose ist D-Galaktose auch Bestandteil des B-Antigens. Bei einer Aufspaltung von Laktose im Körper erkennt das Immunsystems eines A-Typs die D-Galaktose als Eindringling. Die Folge ist eine Immunreaktion. Galaktose bedeutet übersetzt Schleimzucker, weil es auch als Baustein in menschlichen Schleimhäuten vorkommt. Der A-Typ reagiert beim Verzehr von Milchprodukten daher häufig mit einer vermehrten Schleimabsonderung. Mehr als alle anderen Bluttypen. Zu viel Schleim wiederum ist ein guter Nährboden für Bakterien und Viren. Bei ersten Problemen mit den Nasennebenhöhlen oder asthmatischen Problemen sollte Milch daher nach Möglichkeit reduziert werden. Galaktose ist auch in vielen anderen Lebensmitteln enthalten. In Konserven, Wurst, Leber, Linsen, braunen Bohnen, Brot, Nudeln, Süßigkeiten, Bananen und sogar Tabletten und Zahnpasten befindet sich dieser Einfachzucker. Joghurt und Käse enthalten weniger D-Galaktose, können aber ebenfalls zu körperlichen Problemen führen. Oft werden anstelle von Milchprodukten Nahrungsmittel von Schaf und Ziege in kleineren Mengen besser vertragen und bieten neben Soja eine gute Alternative zu den problembereitenden Produkten.
Neben der Milch als Hauptstoffwechselblocker scheint auch Weizen der Blutgruppe A zu schaden. Ein hoher Verzehr an Nudeln, Brot, Müsli und Seitan lässt den Blutzuckerspiegel Achterbahn fahren. Denn Weizen enthält wie jedes andere Getreide auch viele schnell aufspaltbare Glukose-Zucker-Bausteine, die zur ständigen Insulinausschüttung anregen. Dabei ist es egal, ob Vollkornbrot oder Weißbrot gegessen wird. Der Zuckergehalt ist nahezu identisch. Nach jahrelangem Konsum kann es sogar zur Insulinresistenz kommen. Das bedeutet, Zucker kann nicht mehr aus dem Blut abgebaut werden, weil das Hormon Insulin seine Wirkung als Rezeptor verliert. Der Zucker kann nicht andocken und schwirrt weiter durch den Blutkreislauf. Daraus resultiert ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel, der wiederum Entzündungs-Gene anschaltet. Außerdem ist Weizen für den A-Typ ein Säurebildner. Das Säure-Basen-Gleichgewicht im Muskelgewebe verschiebt sich und der Kalorienstoffwechsel wird gehemmt, ein Teufelskreis.
Eine optimale Ernährung für Menschen mit Blutgruppe A beinhaltet daher eine vegetarische fettarme Kost aus einem hohen Anteil an saisonalem Gemüse, Nüssen, Samen, Obst und Getreide (ohne Weizen), die insgesamt ausgewogen ist.
Kopfmensch
Im Umgang mit Stress reagiert jeder Mensch individuell. Dem A-Typ steigt Stress ganz klar zu Kopf. Er setzt eine geringere Menge an Adrenalin frei als der 0-Typ, dafür hat er an anderer Stelle einen Hormonüberschuss. Diese Reaktion ist eine natürliche biochemische Antwort des Körpers, welche festgelegt ist durch die DNA. Die verantwortlichen Gene sind sehr nah an das Blutgruppen-Gen gekoppelt. Jeder Blutgruppen-Typ hat zudem seine eigenen Urinstinkte, wenn es um Stressbewältigung geht. Auch die Körperregionen, in denen sich Stress äußert, sind völlig unterschiedlich. Wird der A-Typ unter Stress gesetzt, schüttet auch er zunächst Adrenalin aus, welches im Gehirn Angst und Hyperaktivität erzeugt. Nach dieser Schnellschussreaktion kommen weitere Hormone zum Einsatz – unter anderem ACTH. Dieses soll die Produktion von Cortisol anregen, welches ähnlich wie Cortison eine entzündungshemmende Wirkung hat und als Anti-Stress-Hormon gilt. Cortisol wird in den Nebennieren auf Vorrat gebildet – anders als Adrenalin. Zwischen 05.00 Uhr und 08.00 Uhr morgens ist der Spiegel am höchsten. Wenn sich Cortisol unter normalen Umständen langsam wieder abbaut, ist der Spiegel zwischen 24 und 4 Uhr am niedrigsten. Für den A-Typ ist es besonders wichtig, vor 24 Uhr zu schlafen, damit sich der Körper vom Stress erholen kann. Sonst wird er unnötig unter Stress gesetzt. Der Cortisolspiegel bleibt hoch und der Körper speichert vermehrt Fett.
Bei ständig wiederkehrendem Stress kann sich die Größe und Aktivität einer bestimmten Hirnregion verändern – der Amygdala. Dort werden negative Emotionen wie Angst und Aggressionen verstärkt. Die Amygdala ist zuständig für die Speicherung von Erinnerungen, die sehr emotional waren. Ereignisse und Gefühle werden dort miteinander verbunden und im Langzeitgedächtnis verinnerlicht. Das kann wiederum erhebliche Auswirkungen haben im Umgang mit anderen Menschen. In diesem Gehirnbereich wird zusätzlich die Lernfähigkeit beeinflusst und die Fertigkeit, wichtige Entscheidungen zu treffen. Je mehr Stress auf die Amygdala wirkt, desto extremer werden die Emotionen. Bei langandauernden Stressbelastungen tappt der A-Typ häufig in die Burn-out-Falle.
Eine weitere Gefahr bei einem chronisch erhöhten Cortisolspiegel: Die Nebennieren erschöpfen. Cortisol kann dann nicht mehr ausreichend produziert werden. Fehlt dieses Hormon, breiten sich Entzündungen im Körper aus. Dazu kommt: Das Nervensystem wird überempfindlich und schädigt die schützenden Antikörper. Das Immunsystem bricht zusammen. Die Nacht wird zum Tag und das Nervensystem läuft Amok.
Cortisol hat vielfältige Aufgaben im Körper. Vor allem aktiviert es den Stoffwechsel und fördert die Glykogenbildung in der Leber und den Nieren aus Eiweißstoffen. Der Stoffwechsel schaltet bei hohen Cortisolspiegeln vermehrt auf die Ketose um. Leider hat der A-Typ von Natur aus erhöhte Cortisolspiegel. Dadurch werden Eiweißstoffe vorwiegend aus der Muskulatur abgebaut. Für den 0-Typ ist die Ketose erwünscht, denn er ernährt sich eiweißreich und hat kein Problem, Energie in dieser Form zur Verfügung zu stellen. Für den Bluttyp A ist die Ketose jedoch ein mittelschweres Desaster und führt zur Übersäuerung des Körpers. Bei einer Übersäuerung verschiebt sich der pH-Wert im Körper. Oft bekommt man davon gar nichts mit. Dafür hat der Körper eingebaute Puffersysteme, die auf Hochtouren arbeiten. Reichen diese nicht mehr aus, um das Säure-Basen-Gleichgewicht aufrecht zu halten, kippt das System. Lunge, Nieren, Haut, Knochen und Darm arbeiten zusammen, um Normalität wieder herzustellen. Während sie sich also um das Gleichgewicht kümmern, kann es an anderen Stellen hapern. Knochensubstanz wird abgebaut, weil vermehrt basische Salze wie Kalzium und Phosphat zur Neutralisierung der Säuren mobilisiert werden und ihre Arbeit im Blut verrichten müssen. Unter anderem können Muskelverhärtungen die Folge einer chronischen Übersäuerung sein. Treffen Stress und intensiver Sport beim A-Typ aufeinander, erhöht sich der Cortisolspiegel dauerhaft. Dann kommt es zu spürbaren Problemen: Antriebslosigkeit, Entzündungen und Störungen der Immunfunktion. Für den A-Typ ist deswegen ein gutes Körpergefühl mit Erkennen der eigenen Belastungsgrenze wichtig, um die hormonelle Balance zu halten.
Entspannte Tage
Bewegung ist für den A-Typ genauso wichtig wie für alle anderen Bluttypen. Lediglich der Fokus des Trainings unterscheidet sich erheblich:
Bluttyp A sollte sich auf sanftes Herzkreislauftraining besinnen und in der Bewegung entspannen beziehungsweise den Geist anregen.
Radfahren, langsamer Dauerlauf, gemäßigtes Krafttraining, Wandern, Yoga, Tai Chi oder Qi Gong lösen verkrampfte Muskeln und bauen aufgestaute Spannungen ab. Durch Meditation findet der A-Typ sein inneres Gleichgewicht wieder. Die optimale Zeit dafür ist der Morgen. Mehrere kleine Entspannungspausen über den Tag verteilt laden die Batterien wieder auf und zügeln den überaktiven Geist.
Sanfte Ausdauersportarten halten den Körper fit und in Schwung. Gezieltes Krafttraining kann Ungleichgewichte in der Muskulatur ausgleichen. Beruhigende fernöstliche Methoden helfen dem Bluttyp A, die Stimmung positiv zu beeinflussen. Visualisieren und Energiearbeit stehen im Hauptfokus und wirken nachweislich gegen Stress und erhöhte Cortisolspiegel.