Sämtliche Werke von William Shakespeare. Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788027230297
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Igel, Molche, fort von hier!

       Daß ihr euren Gift nicht bringt

       In der Königin Revier!

      Chor.

      Nachtigall, mit Melodei

       Sing in unser Eiapopei!

       Eiapopeia! Eiapopei!

       Daß kein Spruch,

       Kein Zauberfluch

       Der holden Herrin schädlich sei.

       Nun gute Nacht mit Eiapopei!

       Zweite Elfe.

      Schwarze Käfer, uns umgebt

       Nicht mit Summen! Macht euch fort!

       Spinnen, die ihr künstlich webt,

       Webt an einem andern Ort!

      Chor.

      Nachtigall, mit Melodei

       Sing in unser Eiapopei!

       Eiapopeia! Eiapopei!

       Daß kein Spruch,

       Kein Zauberfluch

       Der holden Herrin schädlich sei.

       Nun gute Nacht mit Eiapopei!

      Erste Elfe.

      Alles gut, nun auf und fort!

       Einer halte Wache dort!

      (Elfen ab. Titania schläft.)

      Oberon tritt auf.

      Oberon (zu Titania, indem er die Blume über ihren Augenlidern ausdrückt).

       Was du wirst erwachend sehn,

       Wähl es dir zum Liebsten schön;

       Seinetwegen schmacht und stöhn,

       Sei es Brummbär, Kater, Luchs,

       Borstger Eber oder Fuchs;

       Was sich zeigt an diesem Platz,

       Wenn du aufwachst, wird dein Schatz,

       Sähst du gleich die ärgste Fratz! (Ab.)

      Lysander und Hermia treten auf.

      Lysander.

       Kaum tragen durch den Wald Euch noch die Füße,

       Und ich gesteh es, ich verlor den Pfad.

       Wollt Ihr, so laßt uns ruhen, meine Süße,

       Bis tröstend sich das Licht des Tages naht.

      Hermia.

       Ach ja, Lysander! sucht für Euch ein Bette;

       Der Hügel hier sei meine Schlummerstätte.

      Lysander.

       Ein Rasen dien als Kissen für uns zwei: Ein Herz, ein Bett, zwei Busen, eine Treu.

      Hermia.

       Ich bitt Euch sehr! Um meinetwillen, Lieber!

       Liegt nicht so nah! Liegt weiter dort hinüber!

      Lysander.

       O ärgert Euch an meiner Unschuld nicht!

       Die Liebe deute, was die Liebe spricht.

       Ich meinte nur, mein Herz sei Eurem so verbunden,

       Daß nur ein Herz in beiden wird gefunden. Verkettet hat zwei Busen unser Schwur: So wohnt in zweien eine Treue nur. Erlaubet denn, daß ich mich zu Euch füge, Denn, Herz, ich lüge nicht, wenn ich so liege.

      Hermia.

       Wie zierlich spielt mit Worten doch mein Freund! –

       Ich würde selbst ja meiner Unart feind,

       Hätt ich «Lysander lüge», je gemeint.

       Doch aus Gefälligkeit und Lieb, ich bitte,

       Rückt weiter weg! so weit, wie nach der Sitte

       Der Menschen sich, getrennt von einem Mann,

       Ein tugendsames Mädchen betten kann.

       Der Raum sei zwischen uns. – Schlaf süß! Der Himmel gebe, Daß, bis dein Leben schließt, die Liebe lebe!

      Lysander.

       Amen! so holder Bitte stimm ich bei:

       Mein Herz soll brechen, bricht es meine Treu.

       Mög alle Ruh des Schlafes bei dir wohnen!

      Hermia.

       Des Wunsches Hälfte soll den Wünscher lohnen!

      (Sie schlafen.)

      Droll (tritt auf).

       Wie ich auch den Wald durchstrich,

       Kein Athener zeigte sich,

       Zum Versuch auf seinem Auge,

       Was dies Liebesblümchen tauge.

       Aber wer – o Still und Nacht –

       Liegt da in Athenertracht?

       Er ist's, den mein Herr gesehn

       Die Athenerin verschmähn;

       Hier schläft auch ruhig und gesund

       Das Mädchen auf dem feuchten Grund.

       Die Arme darf nicht liegen nah

       Dem Schlagetot der Liebe da.

       Allen Zauber dieses Taus,

       Flegel, gieß ich auf dich aus.

       (Indem er den Saft über seine Augen auspreßt.)

       Wachst du auf, so scheuch den Schlummer

       Dir vom Aug der Liebe Kummer!

       Nun erwach! Ich geh davon,

       Denn ich muß zum Oberon.

      Demetrius und Helena, beide laufend.

      Helena.

       Demetrius, sollt's auch mein Tod sein, steh!

      Demetrius.

       O quäle mich nicht so! Fort, sag ich, geh!

      Helena.

       Ach, du verlässest mich im Dunkel hier?

      Demetrius.

       Ich geh allein; du bleib, das rar ich dir.

      (Demetrius ab.)

      Helena.

       Die tolle Jagd, sie macht mir weh und bange;

       Je mehr ich fleh, je minder ich erlange.

       Wo Hermia ruhen mag? Sie ist beglückt;

       Denn sie hat Augen, deren Strahl entzückt.

       Wie wurden sie so hell? Durch Tränen? nein,

       Sonst müßten meine ja noch heller sein.

       Nein, ich bin ungestalt wie wilde Bären,

       Daß Tiere sich voll Schrecken von mir kehren.

       Was Wunder also, daß Demetrius

       Gleich einem Ungeheur mich fliehen muß?

       Vor welchem Spiegel konnt ich mich vergessen,

       Mit Hermias Sternenaugen mich zu messen?

       Doch, was ist dies? Lysander, der hier ruht?

       Tot oder schlafend? Seh ich doch kein Blut.

       Lysander, wenn Ihr lebt, so hört! erwachet!

      Lysander (im Erwachen).

       Durchs Feuer lauf ich, wenn's dir Freude machet!

       Verklärte Helena, so zart gewebt,

       Daß sichtbar sich dein Herz im Busen hebt!

       Wo ist Demetrius? O der Verbrecher!

       Sein Name sei vertilgt! Dies Schwert dein Rächer!