Himmel Der Zauber . Морган Райс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Ring der Zauberei
Жанр произведения: Героическая фантастика
Год издания: 0
isbn: 9781632910059
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musst dich ausruhen.“

      Sie zog einen Verband aus ihrer Tasche und begann, ihn um seinen Kopf zu wickeln. Godfrey wimmerte und sah sie an. Dann sah er sich um und entdeckte mit weit aufgerissenen Augen die Leichen um sich herum.

      „Ich bin am Leben“, flüsterte er. „Ich kann es kaum glauben.“

      „Du hast es geschafft.“, sagte Reece und legte seinem älteren Bruder glücklich die Hand auf die Schulter. „Ich wusste, dass du es schaffen würdest.“

      Illepra umarmte ihn und langsam hob er seine Arme und erwiderte ihre Geste.

      „Also so fühlt es sich das an, wenn man ein Held ist.“, stellte Godfrey fest, und die anderen lachten. „Gib mir mehr von dem Wein hier und ich mache das öfters.“

      Godfrey nahm einen weiteren langen Schluck und ging auf Illepra gestützt mit den anderen mit.

      „Wo sind die anderen?“, fragte Godfrey im Gehen.

      „Wissen wir nicht“, sagte Reece. „Irgendwo im Westen, hoffe ich. Dahin wollen wir gehen, in Richtung King’s Court um zu sehen, wer noch am Leben ist.“

      Reece musste schlucken, als er die Worte ausgesprochen hatte. Er wandte den Blick in Richtung Horizont und betete, dass seine Landsleute ein ähnliches Schicksal wie Godfrey teilten. Er dachte an Thor, seine Schwester Gwendolyn, seinen Bruder Kendrick und die vielen anderen, die ihm so wichtig waren. Doch er wusste, dass der Großteil der Armee des Empire noch vor ihnen lag und wenn er an die Zahl der Toten dachte, die sie bisher gesehen hatten, befürchtete er, dass ihnen das Schlimmste noch bevorstand.

      KAPITEL ACHT

      Thorgrin, Kendrick, Erec, Srog und Bronson standen wie eine Mauer der Armee des Empire gegenüber. Hinter ihnen standen ihre Männer mit gezogenen Waffen und waren ebenso bereit, sich dem Angriff des Empire zu stellen. Thor wusste, dass er hier sterben und dies sein letzter Kampf sein würde, doch er bedauerte es nicht. Er würde hier mit der Waffe in der Hand an der Seite seiner Waffenbrüder bei der Verteidigung seines Heimatlandes sterben. Ihm war eine Gelegenheit gegeben worden, wiedergutzumachen was er getan hatte, und mehr erwartete er nicht.

      Thor dachte an Gwendolyn und wünschte sich nur um ihretwillen, dass ihm mehr Zeit blieb und betete, dass Steffen sie sicher fortgebracht hatte. Er war fest entschlossen, alles zu geben und so viele feindliche Krieger wie möglich zu töten, bevor er selbst sein Ende fand.

      Thor konnte die Nähe und Solidarität seiner Waffenbrüder spüren. Keiner von ihnen hatte Angst und sie standen heldenhaft da, in der Erwartung der Schlacht, die folgen würde. Sie waren die besten Krieger des Königreichs, die besten Ritter der Silver, der MacGils und Silesier – und alle standen sie vereint der Übermacht entgegen. Jeder einzelne von ihnen war bereit, sein Leben zu geben, um seine Heimat zu verteidigen; jeder einzelne von ihnen maß Ehre und Freiheit mehr Bedeutung zu als dem Leben selbst.

      Thor hörte die Hörner des Empire, die über das Schlachtfeld schallten und sah zu, wie sich die Männer formierten. Die Krieger, die ihnen gegenüberstanden waren überaus diszipliniert und hatten erbarmungslose Anführer, die ihr Leben lang nichts anderes getan hatten, als zu kämpfen. Es war eine gut geölte Kriegsmaschinerie, bereit den Kampf auch nach dem Tod ihres Anführers fortzuführen. Ein paar Kommandanten waren vorgetreten und hatten die Führung übernommen.

      Die Zahl ihrer Feinde war gigantisch, und Thor wusste, dass er sie mit seinen wenigen Männern nicht besiegen konnte. Doch das machte nichts mehr aus. Es war egal, ob sie alle starben. Wichtig war einzig und allein wie sie starben.

      „Sollen wir warten bis sie uns angreifen?“, fragte Erec laut. „Oder sollen wir sie nach MacGil Art begrüßen?“

      Thor und die anderen lächelten. Es war mehr als waghalsig, mit einer kleinen Armee eine viel größere anzugreifen, doch sie hatten ohnehin nichts mehr zu verlieren.

      Sie stießen einen lauten Kampfschrei aus und stürzten los. Zu Fuß stürmten sie auf die Armee des Empire zu und ihre Männer folgten ihnen. Thor hielt sein Schwert hoch über seinem Kopf und stürmte er neben seinen Waffenbrüdern her. Kalter Wind peitschte ihm ins Gesicht und Thor erinnerte Thor daran, wie es sich anfühlte, am Leben zu sein.

      Die beiden Armeen stürmten aufeinander zu. In wenigen Augenblicken würden sie aufeinandertreffen und das Schlachten beginnen.

      Thor hieb mit dem Schwert in alle Richtungen und warf sich auf die erste Reihe der feindlichen Krieger, die mit Speere, Lanzen und Piken bewaffnet waren. Die erste Pike hackte Thor entzwei und rammte dem Krieger sein Schwert in den Bauch.

      Thor duckte sich und wich mehreren Lanzen aus, die in seine Richtung stießen, wirbelte mit seinem Schwert herum und ließ die Waffen der Empirekrieger unter seinem Schwert zersplittern. Gleichzeitig trat er einem Krieger in die Brust, versetzte einem anderen mit dem Handschuh einen Schlag ins Gesicht, fuhr herum und brach dem Nächsten mit dem Ellenbogen die Nase, schlitzte dessen Nebenmann auf und erstach einen Dritten. Thor war eine Ein-Mann-Kriegsmaschine und hieb und schlug sich seinen Weg durch die zahlenmäßig weit überlegenen Feinde.

      Um ihn herum taten seine Freunde es ihm nach, kämpften mit unglaublicher Geschwindigkeit, Kraft und Kampfgeist, und warfen sich mit tollkühnem Mut auf die Feinde. Keiner zögerte auch nur einen Augenblick, keiner trat den Rückzug an.

      Überall um Thor herum trafen seine Männer auf die feindlichen Krieger. Sie schrien und grunzten und kämpften Mann gegen Mann in einer grausamen Schlacht – der Schlacht, die das Schicksal des Rings entscheiden würde.

      Trotz der feindlichen Übermacht gewannen die Männer des Rings Schwung. Es gelang ihnen nicht nur, sie in Schach zu halten, sondern sie sogar zurück zu treiben.

      Thor wand einem Empirekrieger seinen Kriegsflegel aus der Hand, trat ihm in den Rücken, schwang den Flegel und schlug ihm die Schläfe ein. Dann schwang er den Flegel hoch über seinem Kopf in einem weiten Kreis und schaltete mehrere andere feindliche Krieger aus. Thor schleuderte ihn in die Menge und tötete dabei noch ein paar weitere Männer. Dann riss er wieder sein Schwert hoch und hieb wie besessen um sich bis seine Arme und Schultern müde wurden. Einmal war er ein klein Wenig zu langsam und sah zu spät, dass ein Empirekrieger mit dem Schwert nach ihm schlug. Thor fuhr herum, doch konnte nur hilflos mit ansehen, wie das Schwert auf ihn zuraste.

      Mit lautem Fauchen schoss Krohn hoch, brachte mit einem beherzten Sprung an den Hals des Mannes das Schwert zu Fall und rettete Thor.

      Stunden vergingen im Kampf Mann gegen Mann. Während Thor von ihren Erfolgen begeistert war, wurde doch schnell klar, dass sie mit all ihren Anstrengungen das Unvermeidliche nur aufschoben. Egal wie viele Feinde sie ausschalteten, der Nachschub schien unendlich ins Tal zu strömen. Und während Thor und seine Männer müde wurden, kamen auf Seiten des Empire ausgeruhte Krieger nach.

      Thor verlor an Schwung und konnte die feindlichen Krieger nicht mehr so schnell wie zuvor abwehren. Plötzlich spürte er einen Schlag auf die Schulter und schrie vor Schmerz auf. Blut lief aus der Wunde seinen Arm hinab. Vom Schmerz abgelenkt bekam er einen Ellenbogen in die Rippen in und einen Axthieb konnte er im letzten Moment mit seinem Schild abwehren.

      Thor konnte seine Position kaum noch halten, und als er sich umsah, bemerkte er, dass es den anderen nicht besser ging. Das Blatt schien sich wieder gegen sie zu wenden. Thor hörte die Todesschreie von viel zu vielen seiner Männer. Nach Stunden erbarmungslosen Kampfes waren sie im Begriff zu verlieren. Bald würde alles vorbei sein. Er dachte an Gwendolyn und weigerte sich, es zu akzeptieren.

      Thor war seinen Kopf in den Nacken und rief verzweifelt an, welche Kräfte ihm geblieben waren. Doch seine druidischen Kräfte hörten seinen ruf nicht. Er spürte, dass seine Zeit unter Andronicus‘ Zauber ihn zu viel Kraft gekostet hatte und er Zeit brauchte, sich zu erholen. Er bemerkte Argon auf dem Schlachtfeld. Auch er schien nicht mehr so mächtig zu sein wie zuvor. Seine Kräfte waren von der epischen Schlacht mit Rafi aufgezehrt worden.

      Auch Alistair war geschwächt, nachdem sie ihre Kräfte gebraucht hatte, um Argon wieder zu erwecken. Sie hatten nichts mehr, worauf sie zurückfallen konnten, außer der Stärke ihrer Waffen.

      Thor warf seinen Kopf in den Nacken und schrie verzweifelt gen Himmel. Er wollte