Blutsbande. Amy Blankenship. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Amy Blankenship
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Серия: Blutsbundnis
Жанр произведения: Ужасы и Мистика
Год издания: 0
isbn: 9788873045489
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macht, Geheimnisse vor mir zu haben!“, sagte sie sarkastisch.

      â€žHat dir noch nie jemand gesagt, dass es keine gute Idee ist, einen Vampir herauszufordern?“, fragte Kane mit trügerisch ruhiger Stimme, aber weigerte sich, sie anzusehen.

      â€žIch lebe noch“, stellte Tabatha fest.

      â€žNoch“, log Kane, aber fühlte sich zufrieden, als der Rest der Fahrt in unruhigem Schweigen absolviert wurde.

      Tabatha lehnte sich in den Beifahrersitz zurück und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Sie weigerte sich strikt, an den Kuss zu denken und sie wollte schon gar nicht daran denken, wie sexy er ausgesehen hatte, wie er sich über sie gebeugt hatte… wütend oder nicht.

      Sobald Kane das Auto in ihrer Einfahrt geparkt hatte, seufzte er und fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar, als sie aus dem Fahrzeug sprang und weglief, als wäre sie gebissen worden. Der Gedanke erschien ihm recht ironisch, angesichts der Tatsache, dass er sie schon früher einmal gebissen hatte. Er stieg aus dem Auto und folgte ihr leise, wusste, dass das die falsche Entscheidung war.

      Tabatha schlug die Autotür hinter sich zu und rannte zu ihrer Wohnungstür. Sobald sie die Tür sicher hinter sich geschlossen hatte, drehte sie sich um und verbrachte die nächsten Sekunden damit, alle vier Schlösser zu verriegeln, ehe sie das Licht im Wohnzimmer anschaltete.

      â€žTschüss, Arschloch!“ erklärte sie mit einem bösen Blick auf die Tür, fühlte sich triumphierend… bis sie sich umdrehte. Tabatha kreischte, als sie Kane auf dem Sofa sitzen sah, als würde er hier wohnen und sie warf ihre Handtasche nach ihm.

      â€žDu bist nicht eingeladen!“, tobte sie, dann wartete sie, um zu sehen, ob er sich in Rauch auflösen und verschwinden würde. Es war sogar gut, dass er das nicht machte, denn sie hätte sich mit dem hysterischen Lachen, das davon gekommen wäre, verletzt.

      â€žVerdammt, wieso bist du noch hier?“, fragte sie scharf, schüttelte ihre Stöckelschuhe ab und schleuderte sie mit den Füßen in seine Richtung. Sie freute sich kurz über ihren Erfolg, als er ein Bein bewegen musste, um ihnen auszuweichen.

      Zu ihrer Verwunderung saß Kane einfach nur da und starrte sie mit diesem Gesichtsausdruck an, der wie eine Mischung aus Belustigung und Ärger aussah, und sie auf die Palme bringen wollte. Er flimmerte und verschwand einen Augenblick lang, dann hörte sie ein leises Pochen, als etwas die Tür auf beiden Seiten von ihr traf. Tabatha konnte sich nicht bewegen, da er sie an das Holz hinter ihr drückte. Sie hörte Donner draußen und fühlte, wie ihre Angst bei dem Geräusch zunahm.

      Kane lehnte sich ein wenig nach vorne, bis seine Wange beinahe ihre berührte und atmete den Geruch ihrer Angst vermischt mit Wut ein. Er wirkte auf ihn wie ein Aphrodisiakum und erinnerte ihn daran, wieso er seine Seelenfreundin nicht genommen hatte, sobald er sie gefunden hatte. Tatsächlich kämpfte er gegen den Drang an, sie hier gleich an der Tür zu nehmen… schnell und kraftvoll.

      Die Götter hatten sie vielleicht aneinander gekuppelt, aber sie hatten falsch gelegen in ihrer Wahl. Um ihretwillen… war es falsch. Als er sich weit genug zurücklehnte, um ihr Gesicht zu sehen, war er froh, dass die Wut und Angst dort noch immer waren.

      Tabatha fühlte, wie ihre Stirnfransen sich bei jedem seiner Atemzüge bewegten, während er sie mit diesen hitzigen Augen anstarrte. Sie wurde verzaubert, als sie beobachtete, wie seine violetten Pupillen sich vergrößerten und fühlte, wie Enttäuschung durch sie brannte… sie wollte es nicht vergessen.

      â€žBevor du mich verzauberst… sag mir eine Wahrheit“, flüsterte sie. „Eine echte, völlig ehrliche Wahrheit.“

      â€žEine Wahrheit, Liebling?“ Kane senkte seinen Blick auf ihre Lippen und senkte seinen Kopf, bis seine Lippen beinahe die ihren berührten… nicht ein Kuss, sondern etwas viel Intimeres. „Ich bin für dich viel gefährlicher, als es ein Dämon je sein könnte.“

      Tabatha blinzelte in das Sonnenlicht, das durch das Fenster strahlte, und setzte sich im Bett auf. Sie zog ihre Knie an und schlang ihre Arme um ihre Beine. Sie schenkte dem Tageslicht, das sie scheinbar verspotten wollte, einen bösen Blick. Knurrend schnaubte sie und blies ihre Stirnfransen in die Luft.

      â€žGefährlich, ja klar“, brummte sie. „Er ist so gefährlich, dass er mich noch ins Bett gesteckt und zugedeckt hat, bevor er ging.“

      *****

      Zachary betrachtete die Stadtkarte an der Wand und legte seinen Kopf zur Seite. Sie hatten eine Stecknadel an jeden Ort gesteckt, wo sich in den letzten paar Monaten ein merkwürdiger Vorfall ereignet hatte, um zu sehen, ob sie ein Muster feststellen konnten. Sie hatten mit nur wenigen farbigen Stecknadelköpfen begonnen, aber als mehr Berichte kamen, hatten die Stecknadeln begonnen, ein Muster zu ergeben.

      Angelica nahm einen schwarzen Filzstift und zeichnete einen Kreis um die Slums und deren direkte Umgebung. „Misery hat in dieser Gegend ihr Unwesen getrieben“, erklärte sie. „Die anderen Vorfälle scheinen andere Dämonen zu sein, die mutig werden und aus ihren Verstecken kommen.“

      â€žWas ist mit dem, was im Love Bites geschehen ist?“, fragte Trevor. „Das war nicht wirklich ihre übliche Vorgehensweise.“

      â€žWir müssen die Region vielleicht bald ausweiten“, bemerkte Chad. „Und was ist mit der Leiche, die wir heute Morgen gefunden haben?“

      Sie alle erschauderten, als sie sich an den Tatort erinnerten. Sie hatten einen Anruf von der Polizei über die Leiche eines jungen Mannes bekommen, da sie meinte, dass sie das sehen sollten. Der Mann war etwa zwanzig Jahre alt und trug die Überreste eines T-Shirts mit dem Namen der lokalen Universität.

      Als sie dort angekommen waren, hatte die Polizei die gesamte Umgebung in etwa hundert Metern Umkreis abgesperrt. Chad war das komisch vorgekommen und er war gegangen, um mit ein paar seiner Kumpels aus der Truppe zu reden. Als er zurückgekommen war, war seine Gesichtsfarbe deutlich blasser geworden.

      â€žWas ist los?“, fragte Zachary.

      â€žSie sagten, dass wir es selbst sehen mussten… es ist mindestens so schlimm, wie das, was ihr von dem Bus letztens erzählt habt.“

      Als sich die vier näherten, musste Trevor durch den Mund atmen, um zu verhindern, dass er sich durch den Geruch übergeben musste. Das schlimmste war, dass er den bitteren Geruch sogar schmecken konnte, und das war mindestens genauso schrecklich. Zach gab ihm einen Mundschutz aus seiner Jackentasche… er hatte immer ein paar bei sich, für genau solche Situationen. Als sie die Leiche sahen, musste sogar Zachary wegsehen und ein paarmal tief durchatmen.

      Der Körper war buchstäblich auseinandergerissen worden und alles, was drinnen gewesen war, war draußen. Das Schlimmste war, dass sie alle sehen konnten, wo etwas tatsächlich Teile gefressen hatte, wo ganze Stücke Fleisch herausgerissen worden waren. Lange Spuren von Klauen waren in dem Bisschen Fleisch, das noch übrig war, und an den Knochen zu sehen, einige Knochen waren gebrochen und standen in absurden Winkeln ab.

      Die Augenhöhlen waren das Schlimmste, denn sie starrten geradewegs zu ihnen hoch… die Augen waren herausgenommen worden. Ein Teil des Skalps war weggerissen worden und der Schädel durchlöchert, wo Teile des Gehirns noch aus dem Loch tropften. Der Mund war geöffnet worden und die Zunge war ebenfalls verunstaltet.

      Ein Großteil der Innereien lag über den Körper verteilt und der Magen war weit geöffnet. Angelica drehte sich von der Leiche weg und drückte ihre Hand auf den Mund, um die Übelkeit zu unterdrücken… es half nichts.

      â€žArmer Kerl“, flüsterte Zachary und kniete sich neben den Jungen. Die letzte Woche erschien ihm wie ein einziges Chaos aus dämonischer Aktivität und es schien nicht so, als würde es bald anders werden. „Was sagt