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Автор: Amy Blankenship
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Серия: Blutsbundnis
Жанр произведения: Ужасы и Мистика
Год издания: 0
isbn: 9788873044888
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bist nicht Michael.“ Micah runzelte die Stirn, als er den Mann erkannte, der letzte Nacht bei seiner Schwester gewesen war. Er hatte gedacht, dass Michael alleine wohnte. Den Mann dort halb angezogen zu sehen, wie er die Tür mit seinem Körper versperrte, erzeugte in Micah das dringende Bedürfnis sicherzugehen, dass er nicht gerade aus demselben Bett gekrochen war, in dem auch seine Schwester schlief.

      â€žOkay, du auch nicht“, sagte Damon kalt.

      Micah fühlte, wie seine tierische Seite an die Oberfläche drängte. „Wo ist Alicia?“

      So wie er Alicias Namen aussprach dämmerte es Damon plötzlich, wer auf seiner Türschwelle stand. Letzte Nacht war das Gesicht des Pumas geschwollen, blau und blutig gewesen… hatte dem Rivalen, dem er nun die Tür vor der Nase zuschlagen würde, in keiner Weise geähnelt.

      Damon musterte Micah mit kritischem Blick von Kopf bis Fuß und entschied, dass er sich darüber gerade nicht den Kopf zerbrechen wollte. „Sie ist verhindert. Komm morgen wieder.“ Er schloss die Tür, aber der größere Mann war schneller, als er erwartet hatte, und war im Zimmer, bevor sie ins Schloss fiel.

      â€žIch kann sie riechen“, knurrte Micah, wurde langsam wütend. „Alicia!“, rief er, dieser Mann wurde ihm mit jedem Augenblick unsympathischer. Er wusste, dass der Typ Teil der Rettungsmission letzte Nacht gewesen war, aber das würde ihm nicht viel helfen, wenn er ihm nicht sagte, wo Alicia war.

      Micah machte sich auf den Weg die Treppe hoch, aber plötzlich stand Damon ein paar Stufen über ihm und starrte auf ihn hinunter. Ihre Blicke trafen sich und Micah fühlte eine Sekunde lang eine unsympathische Angst… zumindest bis er das Mädchen, das nur mit Handtuch bekleidet war, über die Treppe hinunter zu ihm laufen sah.

      Alicia hatte Micah ihren Namen rufen gehört und nachdem sie so aufgeregt war, hatte sie sich nicht die Zeit genommen, sich anzuziehen, hatte sich einfach das erstbeste Handtuch geschnappt und war in Richtung der Stimme geeilt. Als sie um die Kurve bog, begannen ihre Augen zu leuchten, als sie ihn dort stehen sah, und er so aussah, wie er es immer getan hatte… fantastisch.

      â€žMicah“, flüsterte sie, und wollte fast in Tränen ausbrechen. Erst waren ihre Schritte noch langsam, aber je näher sie kam, umso schneller rannte sie, bevor sie sich letztendlich vertrauensvoll in seine Arme warf, sodass sie beide beinahe rückwärts über die Treppen hinunterstürzten.

      Damon drehte sich in dem Moment um, wo er sah, wie Micahs Blick sich freudig auf etwas hinter ihm richtete. Er war sprachlos, als er sie dort stehen sah, wie sie das Handtuch um sich gewickelt hielt… ihr Haar tropfnass, sodass einige Tropfen auf den Holzboden fielen. Er verschränkte seine Arme über seiner Brust und lehnte sich an die Wand, während sein Blick ihr an ihm vorbei und zu dem Mann, den sie liebte, folgte.

      Damon senkte seinen Kopf, ließ seine Haare in sein Gesicht fallen, sodass seine Augen verborgen wurden. Sein Blick wurde gefährlich, als sie ihre Arme um Micah schlang, sodass der Ausdruck 'sich jemanden an den Hals werfen' plötzlich sehr viel Sinn ergab. Die Götter mussten noch ein wenig Mitleid mit ihm gehabt haben, dass sie nicht auch noch ihre Beine um die Hüfte des Mannes schlang… obwohl das Bild von dem Handtuch, wie es hochrutschte, unbezahlbar gewesen wäre.

      Micah legte seine Arme um Alicia und hob sie hoch in eine enge Umarmung. Er schloss seine Augen und hielt sie einen Moment lang einfach nur fest. Das Erste, was er bemerkte, war, dass ihre Haut heißer war als seine. Er drückte sein Gesicht in ihre Halsbeuge und fragte sich, ob sie Fieber hatte.

      Das war nur noch etwas, wofür er Quinn die Schuld geben wollte. Er war kaum zwei Wochen weggewesen, und sie hatten zugelassen, dass sie krank wurde. Micah runzelte die Stirn, denn er konnte sich nicht daran erinnern, dass Alicia schon jemals krank gewesen war.

      â€žHast du Fieber?“, fragte er, während er sie wieder auf ihre Füße stellte. Er lächelte, als er sah, dass sie noch immer kleiner war als er, obwohl sie eine Stufe höher stand, aber dann richtete sich sein Blick auf die noch immer nicht verheilte Bissstelle an ihrem Hals. Er schob ihr Haar ein wenig zur Seite, um besser sehen zu können, aber ehe er etwas darüber sagen konnte, brachte sie ihn zum Schweigen.

      â€žSpinnst du?“ Alicia wischte die Tränen weg, die ihre Sicht verwässerten. „Letzte Nacht dachte ich, dass du stirbst… und jetzt?“ Sie legte ihre Hand auf seine Wange, wollte ihn so gerne küssen. „Wie kannst du hier stehen, als wäre nichts gewesen?“

      Die Haustür ging auf, und Micah sah über seine Schulter auf Michael und einen blonden Mann, die zu ihnen hoch starrten.

      Alicia fragte sich, ob die Götter sich über sie lustig machten, als sie sich genau in diesem Augenblick daran erinnerte, dass sie halb nackt war. Formwandler machten sich normalerweise nicht so viele Gedanken über diese Dinge wie Menschen, aber sie konnte noch immer die Nachwirkung des Traums fühlen, den sie vor wenigen Minuten gehabt hatte.

      Als sie Michaels Blick traf, konnte sie die Hitze in seinen Augen sehen, dann hielt sie die Luft an, als er seinen Blick auf ihre Brust senkte.

      Micah schob seine Schwester zur Seite, sodass sie hinter seinem Körper vor dem Blick der Männer unten verborgen war. In diesem Moment schielte er über die Treppe hoch zu Damon. Er konnte ihn nun besser sehen als alle anderen. Zu seiner Überraschung starrte Damon nicht auf Alicia. Stattdessen hing sein wütender Blick fest an Micahs Händen, die sie noch immer festhielten.

      Als er die stille Drohung spürte, blitzte Gold in Micahs Pupillen auf, während sie größer wurden. Er hatte das Gefühl, dass er wusste, von wem die Bissnarbe, die Alicia trug, stammte.

      Es blieb an Kane hängen, zu erkennen, dass Michael wie angewurzelt dastand, während Damon überwog einen Mord zu begehen. Kane suchte schnell nach einer Möglichkeit, die Spannung zu brechen. „Alicia, Liebling… ich glaube, du hast etwas Wichtiges oben vergessen.“ Er grinste.

      â€žIch gehe nicht weg“, sagte Micah, wobei er Damon nicht aus den Augen ließ. „Zieh dich an, während ich mich mit Michael unterhalte.“

      Alicia küsste ihn schnell auf die Wange und drehte sich dann um, um nach oben zu laufen. Sie wäre beinahe gestolpert, als sie Damon nur einen Meter von ihr entfernt sah, sein Hemd offen, ebenso wie sein Hosenknopf, wodurch die Jeans gefährlich tief an seiner Hüfte saßen. Sie fühlte, wie ihre Wangen nur noch mehr erröteten, als der Traum wie ein schmutziger Gedanke in einem braven Kopf wieder aufblitzte.

      Der Blick in seinen Augen, als sich ihre Blicke trafen, war finster und gefährlich… und triefte vor sexueller Spannung. Sie hoffte, dass sie es sich nur einbildete, als sie fühlte, wie dieser Blick ihr die Treppe hoch folgte.

      Micah war nicht der einzige, der die Interaktion von Alicia und Damon beobachtete. Erst ein Ellbogenstoß von Kane in Michaels Rücken, brachte diesen dazu, seine Aufmerksamkeit wieder auf den Mann, der nun die Treppe herunterkam, zu wenden. Während er die Hand des Pumas schüttelte, nickte er in Richtung des Wohnzimmers. „Ich nehme an, du hast Fragen.“

      â€žWenn er keine hat, habe ich welche“, erklärte Kane, um alles nur noch schlimmer zu machen. Er hatte sich schon öfters darüber beklagt, dass er die Gedanken anderer Leute hören konnte, aber in Momenten wie diesen hatte er seinen Spaß daran.

      Das Lustigste daran war, dass Damon keine Ahnung hatte, dass Micah und Alicia Geschwister waren… obwohl er Damon dazu gratulieren musste, dass er erkannt hatte, dass sie nicht sehr schwesterlich in ihren ahnungslosen Bruder verliebt war. Aber wenn man nach dem Traum, den sie vorhin gehabt hatte, urteilen konnte, dann sollte es Michael oder Damon nicht schwerfallen, sie umzustimmen.

      Michael blinzelte, um das Bild von Alicia mit nur einem Handtuch bekleidet aus seinem Kopf zu vertreiben, damit er sich konzentrieren konnte. Er wollte das Offensichtliche so schnell wie möglich aus dem Weg haben. „Ich