Der Schneckenreiter. Katharina Fiona Bode. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Katharina Fiona Bode
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения:
Год издания: 0
isbn: 9783944180861
Скачать книгу
18ee3a10-4a27-5a8c-8fe2-aa093c1e2800">

      

       1. Auflage März 2017

      Copyright © 2016 by Edition Roter Drache

      Edition Roter Drache, Holger Kliemannel, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel

      [email protected]; www.roterdrache.org

      © Titelbild & alle Bilder: Joerg Schlonies. www.dojoerch.de

      © Text: Katharina F. Bode

      Buch- & Umschlaggestaltung: Edition Roter Drache

      Lektorat: Daniel Huster

      E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2018

      Alle Rechte vorbehalten.

      Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (auch auszugsweise) ohne die schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

      ISBN 978-3-944180-86-1

      Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Titel

       Impressum

       I. Es tickt nicht richtig

       1. Der verbo(r)gene Schlüssel zum Königreich

       II. Meuterei in Riechweite

       2. Razzles Bibliothek der Wunder

       III. Schwesterchen Angst und Brüderchen Mut

       3. Der Waldtroll & die blaue Borke

       IV. Auf dem Pfad der Geschichte

       4. Der Goldkobold

       V. Das Geschick, ein Blatt zu wenden… … man drehe es einfach um

       5. Guinees Gastgeschichte

       VI. Nach dem Bevor-Dessert

       6. Sir Pigham und seine Schinkenschweine

       VII. Wurmsitting für Dünnbrettbohrer

       7. Kleiner Drache Naseweis

       VIII. Sir Sedrick Blake R. – Lord Admiral Ihrer Majestät

       8. Sir Sedricks Zeitreisetrick

       IX. Expedition ins Zeitreich

       9. Der Elventarnplan

       X. Luftnot, Teigflut und Verstopfung

       10. Mein Ticktacktanz für Königin Mab

       Epilog: Das Ende vom Anfang

       Danksagung der Autorin

       Die Autorin

       Der Künstler

       Weitere Bücher

      Die Gräser wogten so hoch, dass sie den einsamen Reiter beinahe gänzlich verschluckten. Lediglich der Zipfel einer Mütze ragte aus den weiten Feldern empor. Der Rittwind ließ die Halme rascheln, und das Gespann hätte wohl bald einen jeden davon hinter sich gelassen, doch der Reiter und sein Tier hatten es nicht eilig.

      Die Rennschnecke glitt über den trockenen Acker hinweg und benetzte ihn mit einem Sekret, das ihn besser nähren würde als jeder Regenguss. Der Schneckenreiter saß in seinem gepolsterten Sattel und las ihr im hellen Schein der Sonne aus seinen Aufzeichnungen vor. „Spannender als jede Streckbank, was, mein Junge? Globoli? Hörst du mir überhaupt zu?“

      Globoli verdrehte die Augen, so dass sich seine Tentakel umeinander wickelten. Schließlich hatte er den Reiter treu und loyal in jedes dieser Abenteuer begleitet, was ihn jedoch nicht davon abhielt, ihm alles noch einmal zu erzählen.

      Immerhin wirkte sich das sanfte Grollen seiner Stimme in Vibrationen durch die Schale ihres Hauses hindurch mild massierend auf ihren Rücken aus.

      „Einst war das alles hier noch karge Fläche, bis starke Winde über die Berge fegten …“ Der bärtige Reiter wies auf die Hügellandschaft in ihrem Rücken. „… und Samen in ihren Taschen mit sich führten.“

      Nicht schon wieder die Entstehungsgeschichte der Windhosen, dachte die Schnecke. Sie schmatzte, als sie in nicht allzu ferner, nun ja, Entfernung eben eine schiefe Backsteinmauer ausmachte, die in einem weiten Kreis ihr Ziel umschloss: Clockville, die Stadt der Uhren.

      Sollte der alte Mann nur weiter vor sich hin schwelgen, sie würde jetzt ihrer Art alle Ehre machen und einen Zahn zulegen. Und das, obwohl sie selbst über keinen einzigen verfügte.

      Die Schnecke gluckste und beschleunigte, dass es dem Reiter fast die Mütze vom weißen Haar geweht hätte. Es bauschte sich um seine Schläfen wie Zuckerwatte, während ihn sein Untersatz in Schneckeseile immer näher an ein großes hölzernes Stadttor heranbrachte. Im Rittwind schaukelte der Duft von vollem Korn und einer Prise Sonnenstrahl dahin. Er kitzelte die beiden in den Nasen, bis die Schnecke vor dem Tor stoppte. Mit Mühe unterdrückte sie ein Niesen.

      Der Reiter stieg vom Sattel in die klimpernden Bügel und schließlich vollends ab. Er strich sich über den bauschigen Bart, griff nach seinem Wanderstab und blickte sich um. Unter seinen Lederstiefeln knirschte der sandige Boden, als er einen Schritt vortrat und sich noch einmal wie ein Kreisel um sich selber drehte. Er machte einen weiteren Schritt auf das Tor zu und pochte mit dem Wurzelknauf des Stabs dagegen. Das Pochen klang dumpf, bevor der angelehnte linke Flügel knarzend