WoolLayer (ein Wollfetischist, richtiger Name nicht bekannt) hat diesen Text ausgearbeitet.
Wollfetischismus kommt in verschiedenen Ausprägungen und Stärken vor. Am weitesten verbreitet dürfte die Form des voyeuristischen Wollfetischismus sein, bei dem es der betroffenen Person lediglich darum geht, sich am Anblick von Strickkleidung und Personen die Strickkleidung tragen zu erfreuen. Eine andere Ausprägung ist das Verlangen und der Zwang, sich selbst in Wolle zu kleiden. Dieses Verlangen gipfelt bei einigen Wollfetischisten darin, dass sie sich in mehrere Schichten Wolle kleiden und sich danach sehnen, mit der Wolle Eins zu werden bzw. aus der Wollkleidung nicht mehr entkommen zu können.
Wie beim übergeordneten Fetischismus scheinen eher Männer als Frauen zu dieser Art des Fetischismus zu neigen. Die Ursachen des Wollfetischismus sind nicht gänzlich geklärt, könnten aber damit zusammenhängen, dass z.B. die Grossmutter in der Kindheit und Pubertät immer so schöne Pullover gestrickt hat. Die bestrickte Person hat es dann entweder als sehr angenehm oder abstossend empfunden, diese Stricksachen zu tragen.
Der ankleiderische Wollfetischismus ist eine Steigerungsform des voyeuristischen Wollfetischismus. In der Regel ist der ankleiderische Wollfetischist auch mit voyeuristischem Wollfetischismus behaftet. Dabei geht es dem betroffenen Menschen vor allem darum, sich in Wolle zu kleiden.
So ist verständlich, dass diese Art des Wollfetischismus, wie auch der voyeuristische, in der kalten Jahreszeit ihren Höhepunkt findet. Menschen, die mit dem voyeuristischen- oder ankleiderischen Wollfetischismus behaftet sind, denken unter Umständen den ganzen Sommer über nicht an ihr Faible. Sobald aber der Herbst naht, bricht der Wollfetischismus wieder aus.
Eine Form des ankleiderischen Wollfetischismus besteht darin, dass der Fetischist den ganzen Winter über alle Hemden und Sweatshirts in den Schrank verbannt und nur noch Wollpullover anzieht. Manche Wollfetischisten steigern dies, indem sie zwei oder mehr Schichten Strickkleidung übereinander anziehen. In diesem Fall kommen zwei Varianten des ankleiderischen Wollfetischismus ins Spiel.
Beim offenen ankleiderischen Wollfetischismus (oA-Wollfetischismus) zeigt die Person freimütig alle Wollschichten, die sie trägt. Das kann z.B. so aussehen: Ein Rollkragenpullover, ein Pullover mit V-Ausschnitt und eine Strickjacke. Dabei scheint es dem ankleiderischen Wollfetischisten wichtig zu sein, dass alle Menschen, denen er begegnet, sehen können, wie viele Schichten Strickkleidung er trägt.
Bei der Variante versteckter ankleiderischer Wollfetischismus (vA-Wollfetischismus) kommt als äusserste Schicht immer ein dicker Rollkragenpullover zum Einsatz. Oft schaut bei dieser Variante noch ein weiterer Rollkragen unter dem Kragen des äussersten Pullovers hervor. Diese Krägen sind selten farblich voneinander abgesetzt, sondern meistens Ton in Ton. Wie viele Schichten Wolle die Person tatsächlich trägt, ist kaum zu erahnen.
Eine sehr grosse Rolle spielt bei allen Formen des ankleiderischen Wollfetischismus das Material. Manche bevorzugen als unterste Schicht weiche Angoraunterwäsche mit bis nahezu 100% Angoraanteil andere wiederum verzichten komplett auf ein Unterhemd oder T-Shirt und ziehen gleich einen kratzigen Pullover auf den nackten Oberkörper.
Beim ankleiderischen Wollfetischismus wurde ein Körperabschnitt bisher ausser Betracht gelassen, nämlich die Beine. Oftmals tragen ankleiderische Wollfetischisten lange Angoraunterwäsche, dicke Wollstrumpfhosen oder Strickleggings aus Mohair oder Schurwolle unter der Strassenkleidung.
In manchen Fällen neigt ein ankleiderischer Wollfetischist dazu, sein Outfit durch Mützen, Schals und Handschuhe zu komplettieren.
Ankleiderische Wollfetischisten dürfen nicht mit Menschen zu verwechselt werden, die sich aus gesundheitlichen Gründen oder nur weil's Winter ist warm anziehen.
Bei allen Ausprägungen des Wollfetischismus spielt das Material und die Art der Wollkleidung eine grosse Rolle. Alle Kombinationen von Pullovern, Jacken, Hosen, Mützen, Schals, Strümpfen, Handschuhen und anderen Accessoires aus Angora, Mohair, Islandwolle (Lopi), Alpaka usw. sind möglich. Nur ganz selten sind Wollfetischisten nur auf ein Material und ein bestimmtes Kleidungsstück fixiert. Oft macht es die Kombination.
Im Gegensatz z.B. zu Lederfetischismus oder Lackfetischismus wurde erst in Zeiten des Internets bekannt, dass es einen '''Wollfetischismus''' gibt. Viele Betroffene äusserten sich: ''"Ich dachte immer, ich sei der einzige auf der Welt, der Sticksachen mag."'' Mittlerweile hat sich ein Markt für Wollfetischkleidung entwickelt. Auf Bestellung stricken die Anbieter auch ausgefallene Stücke aus Wolle, wie z.B. Sturmmützen (Balaclavas), Catsuits, Unterwäsche, Schlafsäcke, Pullover mit angestrickten Fausthandschuhen, Wollmonster usw.
Hier einige Ausprägungen des Wollfetischismus:
Der voyeuristische Wollfetischist erfreut sich einfach am Anblick von Strickkleidung. Da eher Männer als Frauen mit dem Wollfetischismus behaftet sind, sind es meistens Frauen in Wollpullovern oder Strickjacken, die die Blicke von männlichen Wollfetischisten auf sich ziehen. Dabei scheint das Aussehen, Alter und die Figur der Frau oftmals eine untergeordnete Rolle zu spielen. Nicht die Frau selbst ist das Anziehungsstück, sondern die Strickkleidung.
Bei den Materialien aus denen die Kleidungsstücke gefertigt sind, sind zwei Tendenzen erkennbar. Weiche Wolle, wie z.B. Angora oder Alpaka und eher kratzige Wolle wie z.B. Mohair oder Islandwolle. Dabei spielt zunächst einmal das Kleidungsstück selbst keine Rolle, bevorzugt werden jedoch Pullover und Jacken, weil diese am weitesten verbreitet sind.
Ein anderer Aspekt ist die Anfertigung und die Art der Kleidung. Sehr viele voyeuristische Wollfetischisten erfreuen sich am Anblick einer Frau im Wollrollkragenpullover, andere sehen gerne Frauen in Strickjacken, anderen wiederum ist das Kleidungsstück gleichgültig Hauptsache aus Wolle lautet die Devise. Dabei scheint es primär auch keine Rolle zu spielen, ob es sich bei dem Pullover oder der Jacke um Feinstrick oder Grobstrick handelt.
Der packende Wollfetischismus ist eine Weiterentwicklung bzw. eine Steigerungsform des ankleiderischen Wollfetischismus. Dabei bedeutet "packend" nicht, dass betroffene Personen ganz besonders vom ankleiderischen Wollfetischismus gepackt sind, sondern dass sie sich ganz dick in Kleidung aus Wolle einpacken oder einpacken lassen.
Diese Form des Wollfetischismus überschreitet auch manchmal schon die Grenze zu BDSM, da Sadomasochismus und Masochismus oftmals eine Rolle spielen. Der packende Wollfetischismus wird in der Regel hinter den eigenen vier Wänden ausgelebt.
Die packenden Wollfetischisten ziehen sich selbst oftmals fast bis zur völligen Bewegungsunfähigkeit Strickkleidung Schicht um Schicht übereinander an. Meistens alleine, öffnen sie ihren Kleiderschrank und ziehen so lange Pullover um Pullover und Strickhose um Strickhose an, bis dies ohne fremde Hilfe nicht mehr geht. Auch wird an Accessoires wie Mützen, Schals, Kniestrümpfen und Handschuhen nicht gespart. So verpackt verbringt der packende Wollfetischist oftmals Stunden, bis er sich total verschwitzt und glücklich wieder aus seinem Cocon schält.
Oftmals geht der packende Wollfetischismus auch mit dem Wunsch einher, gefesselt zu werden. Da Selbstfesselungen (Selbst-Bondage) in solch einer Verpackung sehr schwer möglich sind, bleibt es oftmals beim Versuch. Das grösste Glück einer mit dem packenden Wollfetischismus behafteten Person scheint es zu sein, sich aus eigener Kraft nicht mehr aus der Verpackung befreien zu können.
Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und nicht beabsichtigt.
Kapitel 1
John