Mark Pond
Blind Date
und andere erotische Geschichten
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Inhaltsverzeichnis
Blind Date
Es hat nicht bei ersten Mal geklappt. Und auch beim zweiten Mal nicht. Aber beim dritten Mal.
Der erste wohnte noch bei seiner Mutter. Der zweite sah nicht so aus, wie er sich beschrieben hatte. Doch der Dritte sah gut aus und redete keinen Stuss. Und er hatte wundervolle Augen und sehr schöne Hände, die, wie ich noch am selber Abend feststellen durfte, sehr geschickt und flink und fleißig waren, so wie auch seine Zunge ... irgendwie stimmte eben sofort die Chemie zwischen uns. So hatte ich es mir erhofft, aber nicht erwartet. Ich hatte gedacht, ich müsste geduldiger sein.
Also, wir trafen uns, nachdem wir über eine Kontaktbörse im Internet „zugewiesen“ wurden, in einem Bistro in der Innenstadt.
Ich saß schon am Tisch, als er rein kam und sich umschaute. Ich sitze immer schon, wenn meine Dates kommen, weil ich sehen will, wie sie sich nach mir umschauen und wie sie gehen. Ich finde, der Gang eines Mannes sagt viel über ihn aus, auch die Augen, wie er schaut und wie er die Hände bewegt.
Als er auf mich zukam, sah ich, wie er mich anschaute, und dass er angenehm überrascht war. Diese Reaktion sagte schon viel aus. Ich lächelte ihn an, nachdem klar war, dass er mich erkannt hatte. Ich hatte eine gelbe Rose auf dem Tisch vor mir liegen.
„Hallo, Rosi?!“, sagte er.
„Hallo Malte?!“
Er nickte, wir gaben uns die Hand und er setzte sich. Er schaute mich neugierig an.
„Was?“, fragte ich und lachte. „Enttäuscht?“
Er schüttelte schnell den Kopf. „Nein“, sagte er und grinste, „ganz im Gegenteil, angenehm überrascht.“
Ich hatte seinen Blick richtig verstanden.
„Hast du schon was bestellt?“, fragte er.
„Nein, ich wollte warten, aber ich habe nicht lange warten müssen. Ich mag es, wenn Männer pünktlich sind.“
„Wow!“, entwich es ihm, „die ersten Punkt?“
Ich schaute ihn an und nickte langsam. „Ja. Ich denke schon.“
Er grinste.
„Was?“, fragte ich.
„Ich frage mich nur, wofür ich heute Abend noch so Punkte bekommen werde oder abgezogen bekomme ...“, er schaute in die Karte, die er vom Kellner bekommen hatte.
„Normalerweise vergebe ich keine Punkte, das machen meine Freundinnen.“
Er schaute über den Rand der Karte und schaute sich dann demonstrativ um.
„Sitzen die hier verteilt herum und vergeben jetzt Punkte? Oder stehen die nachher um das Bett herum?“
Ich versuchte nicht zu schnell zu antworten. War aber doch überrascht über diesen Satz. Und ich musste zugeben, dass ich nicht abgeneigt war. Auf den ersten Blick schien er das gewisse Etwas zu haben. Und Humor hatte er offensichtlich auch. Sehr wichtig. Männer müssen über sich selbst lachen können, sonst lachen sie zu viel über andere.
„Ich kann sie ja nachher anrufen, die machen das bestimmt gern, Punkte verteilen, vielleicht wird es ja dann doch noch ein peinlicher Abend.“
„Bist du so schlecht?“, fragte er.
„Oh, oh!“, seufzte ich und studierte die Karte. Ich hatte Hunger. Und ich musste mir selbst eingestehen, dass ich nicht nur Hunger auf Pizza oder Nudeln hatte. Ich brauchte Fleisch. Lebendiges Fleisch. Bewegliches Fleisch. In der Hand, im Mund und, ja, zwischen meinen Schenkeln. Ich schaute verstohlen zu ihm herüber. Seine Hände. Seine Augen, sein Mund.
„Ach, ja!“, seufzte ich.
Ja, vielleicht muss ich erwähnen, dass ich seit sechs Monaten „trocken“ war. Und nach der Enttäuschung mit Uwe wollte ich erst einmal Pause machen, aber Maike schlug mir das dann mit dieser Kontaktbörse vor.
„Unverbindlich und kostenlos“, hatte sie gesagt.
„Na, hoffentlich ist es nicht auch umsonst!“, rief ich und lachte.
„Keinen Salat?“, fragte Malte, nachdem wir bestellt hatten.
„Ich habe Hunger und ich brauche Fleisch!“, sagte ich und nahm mein Glas. Ich hatte Rotwein bestellt. Er trank Bier. Auch er hatte sich ein Steak bestellt. Ich mit Bratkartoffeln, er mit Pommes, beide den üblichen Beilagensalat.
„Also“, setzte er an und musterte mich, soweit das der Tisch zuließ. „Du siehst nicht aus, als würdest du jeden Tag ein Schnitzel oder ein Steak verdrücken.“
„Sind wir jetzt schon bei der Fleischbeschauung?“
Er lachte. „Wenn du es so nennst.“
„Bewegung“, sagte ich nur und grinste, „viel Bewegung.“
„Welcher Art Bewegung?“, er nahm einen Schluck von seinem Bier.
„Am liebsten Bewegung der angenehmen Art ...“ ich grinste ihn an. „Aber ich gehe auch regelmäßig joggen, wenn die angenehme Art der Bewegung gerade nicht zur Hand ist.“
„Aha!“, machte er. „Und? Was in Aussicht?“
Ich musterte ihn nun meinerseits und spürte, wie es zwischen meinen Schenkeln angenehm zog und kribbelte, meine Brustwarzen spannten sich an.
„Durchaus möglich.“
„Also ich bin dabei“, sagte er. „Wenn ich gebraucht werde. Ich bewege mich auch gern, sehr gern, besonders in netter Gesellschaft. Oder besser mit netter Gesellschaft.“
Ich konnte nichts mehr sagen, weil unser Essen kam.
Das war jedoch an diesem Abend nicht das einzige, was noch kam.
„Ich mag Frauen mit einem gesunden Appetit“, sagte er, als wir zum Dessert unser Eis verdrückten. Mit Sahne.
Wir bestellten jeder noch einen Espresso, obwohl ich schon heiß genug war, denn ich war mir sicher, dass ich mir sicher war. Rückblickend hatte ich es gewusst, als er in das Bistro gekommen war, dass er für die angenehme Bewegung sorgen würde, nach der ich mich sehnte. Ich bestand darauf, getrennt zu zahlen, auch wenn er sich etwas anstellte und fast sauer wurde. Aber da lass ich mich nicht beirren. Ich will niemandem etwas schuldig bleiben.
„Brauchst du für deine angenehmen Bewegungen eigentlich ein Bett?“,