Baba Wanga - Auf den Spuren der blinden Prophetin. Daniela Mattes. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Daniela Mattes
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754959312
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      Baba Wanga litt an Brustkrebs, der letztendlich jedoch nicht zu ihrem Tod führte, dafür schritt er zu langsam voran. Sie wurde am

      03.08.1996 erschöpft, dehydriert und unterernährt ins Krankenhaus eingeliefert und diese Mangelerscheinungen waren es schließlich, die ihren Tod verursachten. Sie selbst sah den Tod stets nur als Übergang in eine andere Wirklichkeit an und war deshalb nicht so beunruhigt wie ihre Angehörigen. Viele Menschen jeglicher Religion beteten für ihre Genesung, die leider nicht eintraf.

      Am 10. August ging es ihr schließlich sogar etwas besser und sie bat darum, gewaschen und parfümiert zu werden. Dann berichtete sie ihren Angehörigen von den bereits verstorbenen Verwandten, die sich um ihr Krankenlager herum eingefunden hatten. Sie war regel‐ recht aufgeblüht und verkündete dann, dass sie am nächsten Morgen bei ihrem Vater sein würde. Am 11. August um 10:10 Uhr, gerade als man ihr einen Luftröhrenschnitt machen musste, fiel der Strom im Krankenhaus aus – und Wanga starb. Ihre Aufbahrung am 12. August wurde ein Massenereignis, weil sich unzählige Menschen von ihr ver‐ abschieden wollten. Überall waren schwarze Flaggen aufgehängt. Ganz Bulgarien trauerte um seine Heilige.

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      Abb. 9: Petar Stojanow (22.01.1997 bis 21. 01.2002 Präsident der Repub‐

      lik Bulgarien)

      Bei der Beerdigung am 13. August, die sogar im bulgarischen Fern‐ sehen übertragen wurde, waren etliche hochrangige Politiker aus In‐ und Ausland sowie die internationale Presse anwesend. Der damalige Präsidentschaftskandidat Peter Stojanow war unter den Gästen, Wanga hatte ihm im Mai prophezeit, dass er Präsident werden würde und tatsächlich wurde er am 03.11.1996 gewählt. Ein Punkt, den die Presse gerne aufgriff und berichtete.

      Wanga wurde daraufhin bei „ihrer Kirche“ begraben. Ihr Haus ist seit Mai 2008 ein Museum, das einen großen Besucherstrom anlockt.

      TEIL 2:

      Prominente Besucher, prominente Vorhersagen

      Es gibt sehr viele Augenzeugenberichte von berühmten und weni‐ ger berühmten Menschen, denen Wanga etwas prophezeit hat. Im Ostblock konnte praktisch jeder Zeitzeuge damals von sich oder ei‐ nem Verwandten berichten, der die Prophetin zwecks einer Auskunft oder einer Heilung besucht hat. Viele Anwesende wurden bei der Be‐ erdigung von der Presse zu ihren Erfahrungen mit Wanga befragt und unzählige Berichte darüber veröffentlicht. Es gibt auf YouTube sogar Videos und Dokumentationen, die leider nicht auf deutsch und im schlimmsten Fall sogar ohne Untertitel eingestellt wurden, sodass wir im deutschen Sprachraum einige Schwierigkeiten haben, wenn wir uns intensiver damit beschäftigen möchten.

      Dennoch sind natürlich Vorhersagen, die für Prominente getroffen wurde, immer ein wenig spannender als wenn die Vorhersage für ei‐ nen ihrer Nachbarn eingetroffen ist. Leider werden ihr auch viele be‐ rühmte Besucher angedichtet, die sie überhaupt nie aufgesucht ha‐ ben, andere hat sie in ihren Vorhersagen erwähnt, ohne sie persönlich getroffen zu haben. Ein Beispiel haben wir vorhin bereits gesehen, als es um den Zaren Boris III ging.

      Wanga war von vielen Sportlern und vor allem von vielen Schrift‐ stellern besucht worden. Auch Schauspieler und Regisseure waren da‐ runter. Ihnen hat sie sogar Vorhersagen bezüglich ihrer Freunde ge‐ macht, darunter Juri Gagarin, der Astronaut und Gandhi.

      Hier zunächst eine Auswahl der von Krasimira Stojanowa in ihrem

      Buch erwähnten prominenten Besucher:

      Ewtim Ewtimov (Schriftsteller) Stefan Gezow (Schauspieler) Wjatscheslaw Tichonow (Schauspieler) John Cheever (Schriftsteller)

      William Sarojan (Schriftsteller)

      John Colombo (Schriftsteller) Edi Buraui

      Sergej Michalkow Rasul Gamsatov Ewgeni Ewtuschenko

      Aldo de Iaco (Schriftsteller)

      Nikolaj Gjaurew (Opernsänger) Ana Tomowa‐Sintewa (Sängerin) Iljana Paewa (Sportlerin)

      Borislaw Velitschkow (Ringer)

      Margarita Martinova (Journalistin) Boris Goschunow (Schlagersänger) Guna Iwanowa (Folklore‐Sängerin) Christo Bojadschiew (Gewichtheber) Alexander Towow (Ringer)

      Abdel Amir Abdala (Journalist, der in der Zeitung Al‐Kifah Al‐

      Arabi über Wanga berichtete)

      Sie wurde unterstützt von wichtigen Personen aus der Politik, her‐

      vorzuheben zwei Damen:

      Galina Breschnewa, Tochter von Leonid Breschnew (von 1964 bis

      1982 Parteichef der KPdSU)

      Ljudmilla Schiwkowa, Tochter von Todor Schiwkow (von

      04.03.1954 – 10.11.1989 Staatschef von Bulgarien und erster Sekretär der Bulgarischen Kommunistischen Partei)

      Mit vielen Dichtern und Schriftstellern war sie sogar gut befreun‐

      det:

      Ljubomir Lewtschew (Dichter und einer der bedeutendsten Ge‐ genwartsschriftsteller Bulgariens, bekannt ist seine Gedichtesamm‐ lung „Magnolie – verliebte Worte“) Er hielt bei der Trauerfeier in Sofia eine bewegende Rede auf Baba Wanga.

      Leonid Maximowitsch Leonow (31. Mai 1899 – 8. August 1994, war ein russischer Schriftsteller und Dramatiker, der über 20 Jahre eng be‐ freundet war mit Baba Wanga. Er erhielt für seinen Roman „Der Rus‐ sische Wald“ 1957 den Leninpreis.

      Kommen wir jetzt kurz zu den Vorhersagen, die sie ihren

      Freunden gegenüber über dritte, prominente Personen machte.

      Indira Gandhi

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      Abb. 10: Indira Gandhi (war von 1966 bis 1977 und von 1980 bis 1984

      Premierministerin Indiens. Sie starb durch ein Attentat.

      Krasimira Stojanowa berichtet in ihrem Buch auf Seite 119:

      Im Sommer 1969 traf Baba Wanga auf den esoterischen Schriftstel‐ ler Walentin Sidorow, der seinerseits mit Indira Gandhi befreundet war, und sagte ihm vorher, dass Indira Gandhi bald wieder an die

      Macht kommen würde. Zum Zeitpunkt der Vorhersage war Indira Gandhi jedoch gerade aus der Haft entlassen worden und zudem ein Mitglied der Opposition. Außerdem sagte Wanga gleich noch voraus, dass sie nicht lange an der Macht bleiben würde, denn die Regierungs‐ zeit würde durch ihren Tod rasch beendet werden.

      Ergänzend weist sie darauf hin, dass 1979 drei Abgesandte von In‐ dira Gandhi mit einem schönen Sari zu Baba Wanga kamen und sie ihnen gegenüber die Vorhersage wiederholte, dass sie bald die Parla‐ mentswahlen gewinnen würde. „Bekanntlich starb die Ministerpräsi‐ dentin Indiens Indira Gandhi bei einem Kamikaze‐Attentat eines Sikh‐ Terroristen im Jahr 1988.