146 Tage. Anja Weinloff. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anja Weinloff
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750211223
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Januar 2017 – Endlich wird mein Eisprung angezeigt!

      Laut App war er an Zyklustag 17 – das war der 19. Januar. Das heißt, ich bin heute ES+3 (Eisprung plus 3 Tage). Bei ca. ES+10 würde ein Schwangerschaftstest

      langsam positiv werden. Also eine Woche warten. Die Leiste zieht immer noch und ich habe öfter einen Druck im Unterleib. Und gestern hat es rechts mal richtig gestochen und gezogen. Booooah bin ich gespannt!

      Übrigens haben wir ein Familienbett. Das besteht aus zwei Doppelbetten.

      3.80m auf 2.00m- riesig. Und Platz für uns alle! Ein Platz ist bereits für dich reserviert. Dort wirst du von Anfang an schlafen und das solange du willst. Ronja genießt es sehr und hat noch nie allein in ihrem Bett geschlafen. Sie darf auch hier selbst entscheiden, wie lange sie das möchte. Bei dummen Fragen gebe ich gerne die Antwort, dass sie mit 18 Jahren oder mit ihrem Freund bestimmt nicht mehr bei mir schlafen möchte. Ich genieße es sehr, sie bei mir zu haben. Und das Beste… Papa musste ich dazu nicht mal lange überreden. Warum auch? Die kurze Zeit, in der die Kinder klein sind, ist so gering auf das ganze Leben gesehen…

      Ronja hat sich heute dazu entschlossen nach drei Jahren und acht Monaten nicht

      mehr zu stillen. Sie ist freiwillig ohne ihre Milch eingeschlafen.

      Ronja: „Mama, ich schlafe heute ohne Milch. Ich nehm die nicht mehr in den Mund. Die braucht auch mal Ruhe. Kuschel nur mit ihr.“

      Ich: „Ok, da freut sich die Milch.“

      Ronja legt sich auf die nackte Milch und weint ein paar Sekunden herzzerreißend.

      Ronja: „Ich kann so nicht schlafen!“

      Ich: „Warum nicht mein Schatz?“

      Ronja: „Ich brauch meinen Papa!“

      Ich: „Paaaapaaa!“

      Papa: „Was ist denn los? Ich wollte gerade ein Bad wegen meinen Hämorrhoiden machen!“

      Ronja: „Ich hab geweint, weil du nicht da warst.“ (traurig)

      Papa: „Ich geh jetzt aber ins Bad, ok?“

      Ronja: „Dann wein ich aber wieder!“ (sehr traurig)

      Papa legt sich ins Bett, ganze zwei Minuten später schnarcht er.

      Ronja braucht sieben Minuten bis sie ohne ihre Milch eingeschlafen ist. Einfach so.

      Anstatt ich glücklich darüber bin, habe ich geheult wie ein Schlosshund. Sie wird groß und nabelt sich immer mehr ab. Natürlich ist es gut und wichtig für sie, aber als Mama leidet man doch unter diesen kleinen Schritten.

      Ich bin sehr stolz auf sie und habe mir immer gewünscht, dass sie diesen Schritt macht. Selbstbestimmt!

      Papa wäre es lieber gewesen, sie hätte ihn nicht zum Einschlafen gebraucht, aber sie hat den Sinn von „FAMILIENbett“ verstanden. Da sollen wir alle gemeinsam drin schlafen. Und mal ehrlich… Wer schläft schon gerne alleine? Warum ist es unserer Gesellschaft so wichtig, dass Kinder in ihren Betten und in ihren Zimmern schlafen? Wir Erwachsenen wollen doch auch nicht ohne unseren Partner schlafen und manche schlafen sogar gerne aneinander gekuschelt ein. Warum dürfen das also unsere Kinder nicht? Also mir ist es ziemlich egal was andere darüber denken, wir machen das eben so.

      25. Januar 2017 – Ich glaube ich bin schwanger!

      Die rechte Unterleibseite zieht und tut manchmal weh. Vorhin hat es so gezogen, dass ich fast zusammengezuckt bin. Es fühlt sich einfach anders an als sonst. Ich habe auch seit ein paar Tagen Blähungen (ja auch das gehört dazu, wenn man auf dem Weg zum Wunschkind ist). Und manchmal habe ich das Gefühl, eine Blasenentzündung zu haben. Die kann ich aber durch einen Urintest ausschließen. Die Basaltemperatur ist heute früh um 0,3°C gestiegen und war bei 37,2°C. Das ist ein gutes Zeichen. Meine „normale“ Temperatur liegt ungefähr bei 36,5°C. Hoffentlich bleibt sie oben. Denn wenn die Temperatur nach dem Eisprung oben bleibt, ist es ein gutes Zeichen für eine Schwangerschaft.

      Achja, gestern hatte ich minimal braunen Ausfluss. Hatte ich damals in Ronja`s Schwangerschaft auch alles so. Genau die gleichen Symptome.

      Papa wollte heute nicht mit Ronja und mir ins Bett gehen. Zuerst war sie wieder sehr traurig. Aber dann hat sie die Brust freigemacht, sich daraufgelegt und ins Ohr gesteckt. Also ganz abgeschrieben ist ihre Milch noch nicht. Auch tagsüber muss sie ab und zu mit ihr kuscheln. Sie spricht mit ihr, küsst sie und manchmal will sie auch ein Spiel mit der Brust spielen. Aber wie gut, dass Brüste keine Karten halten können…

      27. Januar (ES+8) Ich habe heute einen Schwangerschaftstest gemacht. Natürlich negativ! Wie doof bin ich auch? Viel zu früh, aber ich konnte es nicht lassen. Denke, dass ich morgen noch einen mache. Ich bin so schlimm. Eigentlich weiß ich, dass morgen auch nichts zu sehen sein wird. Aber ich glaube, dass verstehen nur die Frauen, die unbedingt schwanger werden wollen.

      Gestern hatte ich ein starkes Ziehen in der rechten Leiste, ging sogar bis in den oberen Oberschenkel. Meine Blase tut auch noch weh, obwohl ich versuche mehr zu trinken. Das ist nämlich leider nicht meine Stärke.

      Ich fühle mich schwanger und bin mir fast sicher es auch zu sein. Wenn es nicht geklappt hat, wäre ich wahnsinnig enttäuscht. Aber man kann es nicht erzwingen…

      Ich bin auf jeden Fall komplett auf eine Schwangerschaft eingestellt. Schon jetzt esse ich keine Salami mehr. Auf rohes Fleisch sollte nämlich definitiv verzichtet werden. Ich könnte mich auch testen lassen, um Toxoplasmose ausschließen zu lassen, aber ich würde es sowieso nicht essen. Entweder ganz oder gar nicht!

      Ronja und ich haben heute einen „Schwangerschafts-Countdown“ gebastelt. Wir haben kleine Styropordinger (dieses Verpackungsmaterial) mit Wasserfarben angemalt – ganze 280 Stück! Was für eine Sauerei. Alle aufgefädelt und an einen Metallring aufgehängt. So wie ein Mobile. Sobald ich schwanger bin, darf Ronja täglich eins abschneiden. Die kommen dann in ein Gefäß auf dem „Schon so viele Tage bin ich große Schwester“ steht. So kann sie praktisch sehen, wie lange sie (und auch ich) noch warten muss.

      28. Januar 2017 (ES+9) Der Test heute war positiv! Was schreib ich denn da???

      Nein, er war negativ! So verplant bin ich! Das gibt’s ja nicht…

      Heute Nacht und auch früh hatte ich mal Schmerzen im Unterleib, war aber schnell wieder weg. Mir war nach dem Aufstehen auch ein bisschen schlecht. Ich habe ein „komisches“ Bauchgefühl. Ein bisschen Ausfluss habe ich auch, gelb-bräunlich? Weiß ich nicht. Ob meine Brüste spannen oder ich mir das nur einbilde weiß ich auch nicht. Im Einbilden bin ich scheinbar echt gut. Das ist das einzige was ich weiß.

      Bei Ronja war der Test bei ES+10 leicht positiv- also morgen. Ich drücke mir mal selbst die Daumen.

      29. Januar 2017 (ES+10) Der doofe Test war negativ! Ich habe gekämpft wie eine Verrückte. Als ob ich es ändern könnte… Hier ins Licht gehalten, dort ins Licht gehalten. Ein Bild vom Test gemacht und mit allen möglichen Filtern bearbeitet – nichts!

      Das mache ich natürlich alles „heimlich“ um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Papa soll nicht schon im ersten Monat geschockt werden.

      Jetzt habe ich auch noch eine bräunliche Schmierblutung. Aber solange ich nicht richtig blute, ist noch alles offen. Ich bin aktuell schlecht gelaunt und auch ein bisschen traurig. Morgen teste ich wieder. Hoffentlich ist das blöde Ding dann positiv.

      Update: Spinn ich? Heute Abend habe ich mir den Test von früh nochmal angeschaut. Habe ihn auf die Handytaschenlampe gehalten und da war plötzlich ein ganz leichter zweiter Strich! Waaahhhh!!! Jetzt bin ich noch mehr auf morgen gespannt. Wie soll ich denn nur die Nacht überstehen?

      30. Januar 2017 (ES+11) Und wieder negativ! Ich denke das war es jetzt auch. Die Schmierblutung ist mehr geworden. Ich bin sehr traurig. Alles hat darauf hingedeutet. Ich weiß, ich muss lockerer werden, aber so bin ich einfach!

      Update: Ich habe meine Tage bekommen und kann den ersten Übungszyklus abschreiben. Auf in den nächsten.

      Februar