Beste Freunde. Heinrich P. Schmitz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Heinrich P. Schmitz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847655145
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war nicht so viel Betrieb. Daher sahen die anderen Reisenden auch nur in ihr Abteil und hatten Verständnis, dass die Beiden alleine sein wollten. Auf dem Weg nach Hause schauten sie sich noch einmal an, was sie gekauft hatten.

      Als der Zug den Bahnhof von Willow erreichte, sahen sie aus dem Fenster des fahrenden Zuges. Sie wollten doch sehen, ob immer noch an dem Schaden gearbeitet wurde. Und tatsächlich waren dort noch Männer, die am Bahnübergang beschäftigt waren.

      Am Bahnhof von Willow angekommen, stiegen sie aus und wollten gleich nach Hause gehen. „Wohin gehen wir zuerst, zu euch oder zu uns?“, fragte Mina.

      „Gehen wir zu uns.“, sagte Vanessa. „Da gibt es bestimmt noch Kuchen oder zumindest Kekse.“

       „Gute Idee. Ich könnte jetzt auch etwas zu Essen vertragen.“

       Also bogen sie von der Hauptstraße ab und gingen die Straße entlang, die zu Vanessas Elternhaus führte. Als sie schon einige Entfernung zurückgelegt hatten, da blieb Vanessa plötzlich stehen und sah auf die andere Straßenseite. Auch Mina sah jetzt dort hin. Sie sah aber nur ein Eckhaus und dahinter einen relativ großen Garten, der einen Blickschutz aus Hecken und kleinen Bäumen hatte.

      „Was ist?“, fragte Mina erstaunt. Denn Vanessa hatte offensichtlich etwas gesehen, was sie beunruhigte.

      „Siehst du das?“, fragte Vanessa

      „Siehst du was? Die Hecke?“

      „Nein, hinter der Hecke, da ist jemand“

      „Im Garten? Das ist doch nichts Besonderes.“, meinte Mina. Aber jetzt ging Vanessa ein paar Schritte zurück. Mina folgte ihr und sah gespannt in den Garten. Jetzt sah Mina auch den Mann im Garten arbeiten. „Was gibt es denn dort besonderes zusehen? Ein Mann der arbeitet? Mach es nicht zu spannend.“

      „Ich habe gesehen, dass er mit einem Kabel arbeitet und das war sicher keine Verlängerung für den Rasenmäher.“

      Sie beobachteten, wie der Mann im Garten beschäftigt war, aber man konnte nicht erkennen, womit. Was auf dem Boden lag, war durch dichte Sträucher verdeckt.

      „Bist du sicher, dass du ein Kabel gesehen hast?“

      „Nein.“, sagte Vanessa, „Ich habe es doch auch nur im Augenwinkel gesehen. Aber es kann ein Kabel gewesen sein und das war mindestens so dick wie sein Arm.“

      „Komm wir gehen rüber, dann können wir besser sehen.“, sagte Mina.

      „Dann können wir sicher sein, das es ein Kabel ist.“

      „Bist du verrückt? Der wohnt hier. Vielleicht kennt der uns und wenn er bemerkt, dass wir ihn beobachten. Wer weiß, was er dann macht?“

      Noch einige Zeit beobachteten die Beiden, wie der Mann im Garten herumging. Dann bückte er sich und wuchtete unter leisem Fluchen einen schweren Gegenstand hoch und warf ihn krachend wieder herunter.

      „Hast du gesehen? Das war doch ein Kabel, oder nicht? Und zwar ein richtig Dickes.“

      Auch Mina hatte es gesehen und erkannt. Gleich bekam sie ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, deshalb nickte sie nur.

      „Komm lass uns abhauen“, sagte Vanessa.

      Aber Mina blieb mit offenem Mund stehen und sah dem Treiben im Garten zu. Vanessa war schon einige Schritte weiter gegangen. Sie sah zu Mina zurück. Mina stand da und sah über die Straße. Rechts und links in den Händen hielt sie Ihre Einkaufstaschen. Aber ihr Gesichtsausdruck hatte sich etwas verändert. Da war nicht mehr die Mischung aus Erstaunen und Furcht sondern Interesse. „Komm!“, rief Vanessa noch einmal.

      „Warte, ich glaube er geht rein.“, flüsterte Mina. Dann lief sie über die Straße, ohne zu schauen ob ein Auto kommt. Gebannt sah sie durch das Gebüsch in den Garten. Plötzlich drehte sie sich um und ging weiter.

      Einige Meter weiter, an der Straßenecke kamen die Mädchen wieder zusammen. „Was hast du gesehen?“, fragte Vanessa aufgeregt, während sie an der Ecke in die Seitenstraße einbogen und an der Front des Hauses vorbeigingen.

      „Der verlädt das Kabel auf eine alte Karre.“, flüsterte Mina und die Beiden steckten dabei die Köpfe zusammen. „Das ist ein ganz dickes Kabel und ellenlang. Das kriegt der kaum auf die Karre. Das muss riesenschwer sein, aber mit einer Karre kann man es transportieren.“

      Sie hörten gleichzeitig das Geräusch einer Tür, die sich öffnete. Sie schauten in die Richtung des Geräusches und erschraken gleichzeitig. Aus der Türe kam der Mann, den sie beobachtet hatten, direkt auf sie zu. Die Beiden blieben vor Schreck wie angewurzelt stehen. Sie waren in diesem Moment unfähig klar zu denken.

      „Na ihr beiden, wart ihr einkaufen?“, fragte der Mann, ohne dabei stehen zu bleiben.

      „Ja“, sagten beide gleichzeitig. Der Mann kam weiter auf sie zu und ging dann an ihnen vorbei. Dabei sagte er: „Ist auch ein sehr schöner Tag heute, um etwas zu unternehmen.“, und dann: „Ich kenne euch. Ihr habt doch diesen riesigen Hund, oder?“

      „Ja!“, sagte Vanessa etwas streng. „Er heißt Picur und ist unser bester Freund. Wenn der bei uns ist, brauchen wir keine Angst zu haben.“ Diese Antwort klang etwas bedrohlich, was offensichtlich auch der Mann bemerkt hatte.

      „Das ist gut, wenn man so einen treuen Freund hat. Aber ich glaube, vor mir braucht ihr keine Angst zu haben, auch nicht ohne den Hund.“. Mit diesen Worten stieg der Mann in sein Auto und fuhr weg.

      Die Mädchen gingen auch weiter. Eine Weile schwiegen sie dann sagte Mina: „Ob er gesehen hat, dass wir ihn beobachtet haben?“

      „Natürlich hat er das, oder was denkst du, was die Bemerkung heißen sollte ´ich kenne euch‚. Das war doch eine Drohung.“

      „Aber eigentlich war er doch freundlich.“, bemerkte Mina.

      „Na klar war er freundlich. Und ganz freundlich hat er uns zu verstehen gegeben, ich kenne euch, wenn ihr was sagt, dann könnt ihr was erleben. Darum habe ich auch gesagt, dass wir sicher sind, wenn Picur bei uns ist.“

      „Ich glaube das hat er auch so verstanden. Und was machen wir jetzt?“, fragte Mina. „Sagen wir es unseren Eltern oder der Polizei?“

      „Ich bin mir nicht sicher. Was wissen wir denn schon? Doch nur, dass wir jemand mit einem Kabel gesehen haben? Wir müssten sehen, wenn er es abtransportiert oder verkauft.“

      „Aber dann hat er doch das Kabel nicht mehr, sondern nur noch das Geld. Dann können wir nichts mehr beweisen.“

      Vanessa kombinierte: „Ich glaube wir haben Zeit. Er kann das Kabel nicht hier auseinander nehmen. Da kann ihn jeder beobachten, genau wie wir. Er muss das Kabel wegschaffen. Dazu braucht er Hilfe. Wir sollten Fotos von dem Kabel mache, wie es auf der Karre in seinem Garten liegt. Dann haben wir genug Beweise.“

      Die Mädchen blieben stehen und sahen sich an. „Fotos machen!“ sagte Mina. „Von dem Kabel auf der Karre!“

      „Wer geht zurück?“ fragte Vanessa, die auch ein wenig darauf vertraute, dass Mina die Mutigere von ihnen war.

      „Ich gehe zurück. Du passt auf die Tüten auf.“

      Damit stellt Mina ihre Taschen da ab, wo sie stand und rannte zurück an den Zaun. Unterwegs nahm sie ihr Handy aus der Tasche und schaltete schon einmal den Fotoapparat des Handys ein. An der Stelle der Hecke angekommen, von wo aus sie den Garten und die Karre sehen konnte, blieb sie stehen. Sie machte schnell 4 Fotos und lief zurück.

      Bei Vanessa angekommen, musste sie zuerst wieder zu Atem kommen. Wortlos zeigte sie die Fotos, auf denen deutlich die Karre mit dem aufgerollten Kabel zu sehen war.

      „Sehr gut!“, sagte Vanessa. „Was machen wir jetzt?“

      „Jetzt,“ sagte Mina außer Atem, „Jetzt sehen wir zu, dass wir hier weg kommen. Wenn der Kerl wiederkommt und wir stehen immer noch hier mit unseren Taschen, dann fallen wir gleich auf.“

      „Du