JOSEPH Wer sagt, dass mei Vater a Maulheld war?
STROMMINGER I sag's, der Höchstbauer von der Sonneplatten, und i weiß, was i red', denn i hab ihn maler hing'legt, wie 'n Sack.
JOSEPH Des is nit wahr. I lass' mir mein' Vater nit anschwärzen! Ich weiß scho, der Stromminger und mei Vater hab'n 's immer mitanand' g'habt, weil mei Vater der einzige war, der's mit 'm Stromminger aufnehme könnt hat. Und er hat den Stromminger g'rad so oft g'worfen, wie der ihn!
STROMMINGER Nit wahr is 's! Dei Vater war a Tropf gegen mich.
JOSEPH Du, nimm das Wort z'ruck oder –
STROMMINGER Wollt 's mich zu'n alten Troddel machen? I will dir's scho zeigen, dass i noch Mark in die Knochen hab, dich fürcht i noch lang nit, und wenn d' noch zehn Bären g'jagt hätt'st.
Kampf – Joseph siegt und setzt Stromminger auf einer Bank ab. Er wischt Stromminger den Schweiß von der Stirn.
JOSEPH Seht, Höchstbauer, i hab Euch 'zwunge, i hätt Euch könne werfen, aber da sei Gott davor, daß i a 'm alten Mann die Schand antät! Und jetzt woll'n wir wieder gut Freund sein – nix für ungut, Stromminger!
Hält ihm die Hand hin, Stromminger spuckt ihm vor die Füße. Joseph starrt ihn an – und wendet sich ab.
STROMMINGER gefährlich leise Ös sollt's scho noch erfahren, wer der Stromminger is. Jetzt wird kei G'schäft mehr mit euch g'macht und nix mehr g'stundet, und wenn halb Sölden verhungern müßt'! Komm Wally! 's wird nimmer da Mittag g'macht. Von mir soll kei Söldener mehr 'n Kreuzer sehen.
Wally bleibt wie gebannt stehen.
STROMMINGER No – wird's? I schlag dir ins G'sicht, wenn d' mi nit auslass't, und wann's mi mei Leb'n kost'! Bist närrisch?Jetzt red! Was soll das Getu's heißen? Tu's Maul auf – oder –!
WALLY bockig Der Joseph. Er ist mir so lieb, so lieb wie kein Menschen auf der Welt… wenn er gehört hätte, dass i au so stark bin, da hätt' er nachher auch gewiss mit mir tanzt, und dann hätt' er mich gewiss au liebgewonnen…. Aber so bist Du immer, Vater… immer bös und wild gegen alle Leute und ich muss das nun büßen.
STROMMINGER Jetzt hab i's g'nug! laut Wenn du nur an'n Gedanken an den Schandbuab'n beikommen lass't, der den Stromminger zum Kinderspott g'macht hat, werf i dich von der Sonneplatten 'nunter.
Flucht leise und wartet wie der Treiber bei einem Stück Vieh wartet, das unter seinen Schlägen zusammengefallen ist und nicht weiter kann.
WALLY unversöhnlich und feindselig 's is recht, Vatter!
4 Die Luckard
Spieler 3 als Luckard legt am Tisch die Karten. Wally dazu .
LUCKARD/SPIELER 3 flüstert Wally, hast d' geweint?
WALLY herb Warum?
LUCKARD/SPIELER 3 In die Karten stehen Tränen! I hab dir heut an dein'm Firmeltag die Karten g'legt; du bist zwischen zwei Buab'n g'fallen und der Schrecken dazu: und so nah war alles, als wär's heut passiert und alles übern klein'n Weg.
WALLY abweisend So???
LUCKARD/SPIELER 3 Is dir was, Kind? Du schaust so schlecht aus und bist auch so fruah heimkomme. Hast nit 'tanzt?
WALLY …'tanzt? lacht bitter Mir war's zum Tanzen!
LUCKARD/SPIELER 3 Dir is was g'schehen, Kind! Sag's mir – i kann dir vielleicht helfe.
WALLY Mir kann niemand helfen. herrisch Geh jetzt, i will mich a bissel ausruhen!
LUCKARD/SPIELER 3 kreischt Jesus Maria da liegt ja dei Rosenkranz zerrissen. Wo hast die Korallen?
WALLY Verloren!
LUCKARD/SPIELER 3 O Jesus, Jesus, das Unglück, nur das Kreuz'l hast b'halten und die leere Schnur – am Firmeltag den Rosenkranz zerrissen und die Tränenkart dazu! O mei Gott und Vater, was wird da g'schehen!
5 Der Herr Jesus
WALLY allein am Tisch, schaut aus der Entfernung auf das Kruzifix Nein! Die Muttergottes meint es nicht gut mit mir, sonst hätte sie mir nicht gerade den Firmelungstag so verderben lassen. Sie weiß ja auch nicht, wie so ein Liebesweh tut, denn sie hat ja nur den Schmerz um ihren Sohn gekannt, und das war doch etwas ganz anderes… Und der Herr Jesus Christus! – Der kümmert sich erst recht nicht um Liebesgeschichten – dem darf man gar nicht mit so etwas kommen.
legt ihren Kopf auf den Tisch, freudig
Ach! Der liebe, herzliebe Mann hier unten auf der Erde. Der Joseph!!!! Da ist das Himmelreich mit seinen Heiligen so weit weg und so fremd.
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