Sail Away. Detlef Wolf. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Detlef Wolf
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738028768
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      Detlef Wolf

      Sail Away

      Band 2 - Der Kapitän

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Sail Away

       Ein Wort zuvor.

       1 Abreise

       2. Martin

       3 Angelika von Weerendonk

       4 Beförderungen

       5 Begegnungen

       6 Beziehungen

       7 Bezahlungen

       8 Epilog

       Impressum neobooks

      Sail Away

      Teil 2

      Der Kapitän

      Detlef Wolf

      Autor: Detlef Wolf

      Coverdesign: MeinBestseller.de

      ISBN: 9789462543096

      © Detlef Wolf, 2012

      Ein Wort zuvor.

      Diese Geschichte ist frei erfunden. Es gibt keine Verbindung zu lebenden oder verstorbenen Personen. Namensgleichheiten, die irgendjemandem auffallen könnten, sind zufällig, und wenn es solche geben sollte, dann hoffe ich, niemandem zu nahe getreten zu sein.

      Natürlich denke ich beim Schreiben manchmal an Leute, die ich kennengelernt habe oder von deren Existenz ich weiß, aber die Handlungen dieser Personen und ihre Charaktereigenschaften in dieser Geschichte, entspringen meiner Phantasie und haben mit den realen Personen nichts zu tun. Sollten sie wirklich so sein, wie ich es hier beschrieben habe, dann ist das ein Zufall und keineswegs beabsichtigt.

      Ebenso gilt das für die Schauplätze. Manche gibt es tatsächlich, aber viele habe ich mir auch ausgedacht. Wenn Sie sie kennen und sie in der Wirklichkeit anders sind als hier beschrieben, na ja, dann wissen Sie es eben besser. Ich jedenfalls habe sie mir so zurechtgebastelt, wie ich sie für meine Geschichte brauchte.

      Es ist eine Firma beschrieben, in dieser Geschichte. Man kann sie leicht erkennen, denn allzuviele Firmen solcher Art gibt es ja nicht in Hamburg, an der Binnenalster, am Ballindamm. So, wie diese Firma in meiner Geschichte funktioniert, tut sie das aller Wahrscheinlichkeit nicht in Wirklichkeit. Sie entspringt eben der blühenden Phantasie des Autors.

      Die beiden Schiffe, die ich erwähne, gibt es allerdings tatsächlich. Die „Essen-Express“ ist in der Tat ein Containerfrachter der „Hapag-Lloyd“, und sie ist mir deshalb im Gedächtnis geblieben, weil ich ihr im Rahmen einer Kreuzfahrt auf der „MS Europa“ der gleichen Reederei im Suezkanal begegnet bin. Auch die „Hanseatic“ gibt es wirklich. Sie ist mein Lieblingskreuzfahrtschiff, und ich bin einige Male auf ihr gefahren.

      Diejenigen unter Ihnen, die dieses Erlebnis auch schon hatten, werden eine Namensverwandschaft mit dem ersten Kapitän feststellen. Das ist beabsichtigt, weil er ein sympathischer und erfahrener Seefahrer ist.

      Das Gleiche gilt für die beiden Hotelmanager. Ich kenne und schätze sie. Von der „Hanseatic“, von der „Deutschland“ und von der „Vistafjord“. Ich hoffe, sie nehmen es mir nicht übel, daß sie, unter abgewandelten Namen freilich, in dieser Geschichte mitspielen.

      Also, sind Sie bitte nicht so streng mit mir, und haben Sie trotzdem viel Freude an meiner Erzählung.

      1 Abreise

      Martin Schöller hatte gelernt, sehr ökonomisch zu schlafen. Wann immer sich die Gelegenheit bot, egal wo. Und wo hätte es eine bessere Gelegenheit gegeben als auf einem zwölfstündigen Langstreckenflug von Deutschland nach Brasilien? Auf dem befand er sich jetzt, nachdem ihn sein Arbeitgeber überraschend aus dem Winterurlaub geholt hatte. Es sei ja nur für drei oder vier Wochen, war ihm am Telephon gesagt worden. Dann könne er ja den verpaßten Skiurlaub nachholen. Nerven hatten die Leute!

      Zwei Stunden später jedenfalls saß er mit seinem eilig gepackten Koffer im Zug von Neustadt in Holstein nach Hamburg, wo man ihm in dem prächtigen Verwaltungsgebäude der Reederei an der Binnenalster erklärte, was es mit dem Anruf vom Vormittag auf sich hatte. Die Erläuterungen waren kurz und knapp und bereits eine knappe halbe Stunde später stand er wieder auf der Straße, wo ein Taxi auf ihn wartete, das ihn nach Fuhlsbüttel zum Flughafen brachte.

      Auf der Fahrt durch die wie immer chronisch verstopfte Hamburger Innenstadt hatte er Gelegenheit, die Umstände seines ungewöhnlichen Einsatzes zu verdauen. Auf einem der Passagierschiffe waren gleich mehrere nautische Offiziere wegen einer Fischvergiftung ausgefallen. Ersatz mußte her, und was lag da näher, als sich nach einem Mitarbeiter umzusehen, der sich im Urlaub befand und zudem noch über die nötigen Patente zum Führen von Seeschiffen verfügte.

      Martin hatte diese Patente. Bevor er sich für sechs Wochen vom Dienst verabschiedet hatte, war er als erster nautischer Offizier auf der “Essen-Express“ gefahren, einem Containerschiff mittlerer Größe mit sechzehn Mann Besatzung. Jetzt sollte er die gleiche Position auf einem Passagierschiff antreten, mit über hundert Mann Besatzung. Und das alles mit knapp dreißig Jahren. Man konnte ihm ansehen, daß er sich äußerst unwohl fühlte in seiner Haut.

      Andererseits sah er diese Aufgabe auch als Bestätigung seiner bisherigen Arbeit an. Wen schickte eine Reederei schon in diesem jungen Alter als Erster Offizier auf eines ihrer renommiertesten Passagierschiffe? Klein aber fein war es und wurde als “Expeditionskreuzfahrtschiff“ bezeichnet. Er fragte sich ernsthaft, wie man wohl “Expeditionen“ für eine Klientel im Alter zwischen fünfzig Jahren und scheintot organisierte? Jedenfalls schien es eine befriedigende Antwort auf diese Frage zu geben, denn die Gewinne des kleinen Schiffes, die in den Jahresberichten der Reederei ausgewiesen waren, welche Martin regelmäßig studierte, waren bemerkenswert. Naja, man würde sehen.

      Vor der Arbeit auf dem Schiff hatte er keine Angst. Zumindest was den nautischen Teil seiner Aufgabe anging. Da war es schon schwieriger gewesen, die alte “Essen-Express“ in den engen Hafenbecken asiatischer Häfen mit ihrem chaotischen Verkehr herumzubugsieren. Immerhin hatte der Alte ihn machen lassen und war ihm nur im äußersten Notfall beigesprungen, um eine unmittelbar drohende Ramming abzuwenden. Danach war dann jedesmal eine Flasche Brunello fällig gewesen, die er dem Kapitän hatte ausgeben müssen. Der Alte liebte italienischen Rotwein, und nach den ersten beiden dieser Hilfsaktionen hatte Martin in weiser Voraussicht auf kommende Unbilden einen stattlichen Vorrat dieses toskanischen Weines mit an Bord. Gut versteckt, wohlweislich, damit der Alte erst gar nicht in Versuchung kam, sich gelegentlich auch ohne