Potentielle Gründer müssen also vor allem Überzeugungsarbeit leisten, um ihren Service zu etablieren. Der Markt ist offen für neue Agenturen! Es gilt, diese Chance auch zu nutzen.
Werbung
Welche Werbeformen sind möglich?
- Anzeigen in Magazinen, der örtlichen Presse gehören zu den traditionellen Werbeformen. Bei Inseraten haben Sie den zudem Vorteil, dass man viele Leser mit relativ wenig Aufwand erreichen kann. Allerdings sind solche Anzeigen nicht die günstigste Methode. Achten Sie deshalb auf möglichst kurze Texte und wenige Zeilen, damit sich die Kosten in Grenzen halten, um mehrmals inserieren zu können. Schalten Sie in Urlaubszeiten keine Inserate! Niemand wird diese zur Kenntnis nehmen, weil fast alle Entscheidungsträger zu dieser Zeit im Ausland verweilen. Anzeigen müssen durch eine einprägsame Schlagzeile wirken.
Besorgen Sie sich so viele Magazine für Unternehmer wie möglich. Dann erkunden Sie im Impressum, wer für welches Ressort zuständig ist. Diesen Personen senden Sie einen kleinen Text über ihre Firma und deren Ziele, Nutzen für Kunden etc.. Am Anfang ihrer Tätigkeit müssen Sie für die Presse und Fachmagazine einen sogenannten Public Relation - Beitrag verfassen. Dieser Text sollte kurz ihre Tätigkeiten, Ziele beschreiben und die Vorteile für Kunden aufzeigen. Legen Sie auch ein gutes Foto von Ihnen bei. Viele Redakteure sind dankbar, wenn derartige Texte komplett übernommen werden können. Interessante Berichte über neue Firmen und Dienstleistungen füllen die Publikationen und ziehen auch weitere Anzeigenkunden an. Solche Beiträge sind für den Gründer kostenlose Werbung und können gleich zu Anfang Interesse bei zukünftigen Kunden wecken. Natürlich werden nicht alle angeschriebenen Magazine den Text veröffentlichen, aber Sie sollten es trotzdem bei allem probieren. Versuchen Sie auch in dem Text Kontaktmöglichkeiten (z.B. Telefonnummer) unterzubringen. Wenn der Artikel dann erscheint, müssen Sie natürlich erreichbar sein, denn es werden sich wahrscheinlich einige Interessenten melden und nähere Auskünfte verlangen. Gleichzeitig sollten Sie Belegexemplare anfordern, die Sie dann wieder in ihre Werbung einbauen können. Es ist empfehlenswert, gleich beim Start ein besonderes Angebot für Interessenten zu präsentieren, um möglichst viele Kunden anzulocken (z.B. Eintrag in der Datenbank zum halben Preis, Gratis - Aktionen etc.).
Eine einfache und zugleich wirkungsvolle Werbung sind sogenannte „Hand Outs“, d.h. man produziert z.B. selbst ein DIN A4 Blatt mit entsprechendem Inhalt, sorgt für eine grafische Aufbereitung und verteilt die Hand Outs selbst an die Zielgruppe (in diesem Fall z.B. Handwerker, Kleingewerbe, Einzelhändler, kleinere Produktionsbetriebe). Diese Art der Werbung kostet außer der Arbeitszeit fast nichts, aber man sollte sich über den zeitlichen Aufwand im Klaren sein. Mit einem Laserdrucker können Sie mehrere tausend Blätter zu günstigen Konditionen drucken und in ihrer Region an geeignete Betriebe verteilen.
Natürlich eignen sich auch gezielte Anschreiben (Mailings). Diese Methode eignet sich vor allem für die Werbung bei Firmen aller Art mit über 20 Mitarbeitern. Der erste Kontakt wird mit einem Werbebrief hergestellt. Solche Briefe richten Sie möglichst an Entscheidungsträger im jeweiligen Unternehmen. Benötigt werden also die Adressen von Unternehmen in der näheren Umgebung plus die Namen der betreffenden Personen. Ein Anruf bei der Zentrale führt in der Regel weiter, d.h. die Telefonistin bzw. Mitarbeiterin im Büro nennt Ihnen gewöhnlich ihren Ansprechpartner. Vorteil: Mit einem persönlichen Anschreiben sind Sie sicher, dass sich relevante Personen mit dem Angebot beschäftigen. Es landet auf dem Schreibtisch der Zielperson, und wird zumindest kurz überflogen.
Verdienstmöglichkeiten
Der mögliche Verdienst hängt natürlich völlig vom Umfang und der finanziellen Stärke der vermittelten Aufträge ab.
Beispiel:
Eine Agentur arbeitet vornehmlich für Handwerksbetriebe und vermittelt Aufträge im Bereich von Euro 2500 bis zu Euro 60 000. Bei einer Provision in Höhe von 5% werden also Einnahmen von Euro 125 bis 3000 pro Auftragsvermittlung erzielt. Die Agentur sollte in diesem Fall natürlich schon mehrere Aufträge pro Monat vermitteln, um auf eine vernünftiges Einkommen zu kommen.
Im zweiten Fall arbeitet die Agentur hauptsächlich mit Industriebetrieben zusammen, die im Ausland neue Auftraggeber suchen. Dabei geht es um Auftragsvolumina von durchschnittlicher einer Million Euro. Sie können sich leicht ausrechnen, dass ein vermittelter Auftrag bei 5% Provision relativ viel Geld bringen kann (Euro 50 000), aber dafür wird auch Leistung verlangt. Von der Suche nach geeigneten Partnern über die Abstimmung der nötigen Verhandlungen bis zum Zusammenbringen der verantwortlichen Personen wird alles von der Agentur organisiert. Ohne mehrmalige Besuche bei den beteiligten Unternehmen ist so eine Arbeit nicht zu erledigen.
Je nach Betätigungsfeld gibt es also recht unterschiedliche Möglichkeiten, Einnahmen zu erzielen. Der Erfolg hängt von der Spezialisierung der Agentur und den Fachkenntnissen des Initiators ab. Generelle Verdienstchancen lassen sich nur schwer prognostizieren, da individuelle Chancen in diesem Bereich sehr unterschiedlich sind und der Auftritt im Markt sowie die Erfahrung des Betreibers eine große Rolle spielt.
Nebenberufliche Möglichkeiten
In der Regel sind Agenturkonzepte für den nebenberuflichen Einstieg geeignet. Bei einer Auftragsvermittlung ist dies nur eingeschränkt der Fall, denn die Geschäftspartner erwarten vollen Einsatz für die geleisteten Provisionen. Dies ist nur verständlich, denn je nach Fall geht es um eine Menge Geld. Mit nebenberuflich tätigen Akteuren gibt man sich in der Industrie eigentlich kaum ab. Profis haben ohne Zweifel entscheidend bessere Chancen, von den Entscheidungsträgern ernst genommen zu werden.
Bei kleineren Firmen spielt dies nicht so eine große Rolle. Wer also vor allem für Handwerker und das Kleingewerbe agieren möchte, kann durchaus am Anfang den halben Tag für die Agentur arbeiten und den Rest des Tages mit anderen Aufgaben verbringen. Ziel muss jedoch immer ein rascher Wechsel in die hauptberufliche Tätigkeit sein.
Wer flexibel agieren kann, zuverlässig ist und auch keine kleinen Vermittlungen scheut, wird in der Regel auch Erfolg haben. Startversuche können nebenberuflich unternommen werden, wenn die Ziele nicht in der Vermittlung großer Aufträge liegen.
Man kann ganz langsam mit der Tätigkeit beginnen, ohne Angst vor irgendwelchen Verdienstausfällen oder wirtschaftlicher Not haben zu müssen. Man arbeitet praktisch mit einem „Sicherheitsnetz“ (= dem alten Job) bis sich genügend Aufträge ansammeln, um wirklich voll einsteigen zu können. Weiterhin ist ein stetiger Aufbau von Geschäftsbeziehungen über eine längere Frist möglich. Zusätzlich ist ein ausführlicher Test möglich, ob die Tätigkeit überhaupt geeignet erscheint. Die Agentur kann langsam ohne Druck aufgebaut werden. Der Übergang von einer Arbeit als Arbeitnehmer zu der selbständigen Existenz fällt leichter, da mehr Zeit für den Wechsel zur Verfügung steht. Bei begründeten Zweifeln ist ein Ausstieg ohne größere finanzielle Schäden möglich.
Erweiterung
Stellen Sie zumindest in der Anfangsphase keine Mitarbeiter ein. Dies ist mit Ärger und vielen Kosten verbunden. Arbeiten Sie daher lieber mit anderen Selbständigen zusammen, falls dies notwendig sein sollte.
Vor allem bei einer Ausdehnung der Aktivitäten auf das Ausland ist eine Zusammenarbeit mit Kollegen in anderen Ländern zu empfehlen. Man kann in solchen Fällen mehrere Aufträge in verschiedenen Nationen vermitteln und sich die Einnahmen mit den jeweiligen Agenturen teilen. Gleichzeitig sind Ersparnisse sowie rationelles Handeln durch Arbeitsteilung möglich.
Sinnvolle Ergänzungen sind z.B. auch die Repräsentanz mancher Produkte der Geschäftspartner oder gar eine aktive