3. Mindestreserven
Jede Bank benötigt eine Mindestreserve. Im €uroraum beträgt dieser ein Prozent. Hat eine Bank auf ihrem Zentralbankkonto ein höheres Guthaben als die ein Prozent Mindestreserve, sagt man dazu
„Überschussreserve“.
Nehmen wir einmal an, ein Kunde zahlt 100 €uro Bargeld auf sein Konto ein. So kann nun die Bank dieses Geld auf ihr Konto bei der Zentralbank einzahlen. Das Geld wird mit einem Werttransporter unter strenger Bewachung zur nächsten Zentralbankfiliale gebracht.
Das eingezahlte Bargeld ist nun auf dem Konto (die Bankleitzahl ist Kontonummer bei der Zentralbank). Nun ist es dieser Bank erlaubt - Achtung jetzt kommt´s! - einen Kredit in Höhe von 10.000 €uro zu gewähren.
So funktioniert das Ganze:
Ein kreditwilliger Kunde geht in die Bank und möchte einen Kredit. Nun wird der Kunde geprüft auf seine Bonität, die Schufa wird befragt, gegebenenfalls werden Sicherheiten verlangt usw. Sofern alles zur Zufriedenheit der Bank ist, bekommt der Kunde ein neues Konto bei der Bank. Auf diesem Konto wird nun von der Bankbuchhaltung zum Beispiel ein Minus von 10.000 €uro gebucht. Des Weiteren wird das Konto über die gesamte Kreditlaufzeit immer wieder mit Zinsen belastet.
Gleichzeitig bekommt der Kunde die 10.000 €uro auf sein Girokonto gebucht. Jetzt ist der Kunde glücklich und kann sich seinen Wunsch - was auch immer dies gewesen ist - erfüllen. Klar - jetzt ist der Kunde in der Pflicht, die monatlichen Zinsen sowie die Tilgungsrate zu begleichen, bis der Kredit getilgt ist.
Nochmals, zum besseren Verstehen: Die Bank benötigt lediglich ein Prozent Bargeld, um dann 99 Prozent Geld aus dem Nichts zu erschaffen. Das Geld ist in Wirklichkeit gar nicht da.
„Man wird in der Regel keinen Freund dadurch verlieren, dass man ihm ein Darlehen abschlägt, aber sehr leicht dadurch, dass man es ihm gibt.“ (Arthur Schopenhauer)
Hier ein Auszug aus der Website www.bundesbank.de 2015:
„Die Europäische Zentralbank (EZB) verlangt von Kreditinstituten, auf Girokonten bei den nationalen Zentralbanken (NZBen) Pflichteinlagen zu unterhalten: diese werden als ,Mindestreserven’ oder ,Reserve-Soll’ bezeichnet. Die Höhe der von jedem Institut zu unterhaltenden Mindestreserven richtet sich nach seiner Reservebasis.
Das Mindestreserve-Soll eines Instituts wird ermittelt, indem die Mindestreservebasis mit einem Mindestreservesatz multipliziert wird. Die EZB wendet einen einheitlichen positiven Reservesatz auf den überwiegenden Teil der in der Mindestreservebasis enthaltenen Bilanzposten an. Dieser Mindestreservesatz wurde zu Beginn der dritten Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion auf 2% festgesetzt und ab dem 18.01.2012 auf 1 % abgesenkt. Wie bereits erwähnt, wird das Mindestreserve-Soll jedes einzelnen Instituts durch Anwendung des Mindestreservesatzes auf die Mindestreservebasis berechnet. Die Institute haben einen einheitlichen Freibetrag von 100.000 Euro von ihrem Mindestreserve-Soll abzuziehen. Mit diesem Freibetrag sollen die Verwaltungskosten bei einem sehr geringfügigen Mindestreserve-Soll verringert werden.
Zur Erfüllung ihrer Mindestreservepflicht müssen Kreditinstitute Guthaben auf ihren Girokonten bei den NZBen unterhalten. Dabei erlaubt das Mindestreservesystem des Eurosystems den Geschäftspartnern eine Durchschnittserfüllung der Mindestreserve; dies bedeutet, dass sich die Erfüllung der Mindestreservepflicht nach den durchschnittlichen Kalendertagesendguthaben auf den Mindestreservekonten innerhalb einer Mindestreserve- Erfüllungsperiode bemisst.
Das Eurosystem will gewährleisten, dass das Mindestreservesystem weder das Bankensystem im Eurogebiet belastet noch den effizienten Ressourceneinsatz behindert. Aus diesem Grund werden die Mindestreserveguthaben der Kreditinstitute verzinst, und zwar zum durchschnittlichen marginalen Zinssatz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte während der Mindestreserve-Erfüllungsperiode (gewichtet nach der Anzahl der Kalendertage). Dieser Satz liegt daher sehr nahe bei den kurzfristigen Geldmarktzinssätzen.
Die wichtigsten Funktionen des Mindestreservesystems sind die Stabilisierung der Geldmarktsätze und die Vergrößerung der strukturellen Liquiditätsknappheit im Bankensystem (Quelle: Die Geldpolitik der EZB. Europäische Zentralbank, Frankfurt 2004).
Daten zur Höhe des Mindestreserve-Solls und der Mindestreserve-Erfüllung werden im Statistikteil der Monatsberichte der Deutschen Bundesbank auf Seite *42 veröffentlicht.“
„Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel zur Freiheit, dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel zur Knechtschaft.“ (Jean-Jacques Rousseau)
Jetzt kommt noch etwas Wichtiges.
Die Zentralbank überwacht bzw. begleitet jede Überweisung von einer Bank zu anderen Banken. Nicht jedoch die Überweisungen im eigenen Haus. Dies ist sozusagen eine Buchung innerhalb der Bankbuchhaltung.
Ebenso kann Geld von der Zentralbank niemals auf das Girokonto eines Privatkunden gebucht werden. Geld von der Zentralbank kann nur von den Banken in Form von Banknoten angefordert und in Umlauf gebracht werden. Dies passiert dann wieder mittels Kreditvergabe.
Das Geld der Zentralbank ist somit die Grundlage für die Kredit-(Geld-)Schöpfung der Geschäftsbanken.
Kennst Du den Satz: „Der hat ganz schön was auf dem Kerbholz“? Hier die Erklärung von Wikipedia:
„Ein Kerbholz, auch Kerbstock, Zählholz oder Zählstab genannt, ist eine frühzeitliche und mittelalterliche Zählliste; es diente meist dazu, bilaterale Schuldverhältnisse fälschungssicher zu dokumentieren.
Ein geeignetes längliches Brettchen oder ein Stock wurde mit Symbolen markiert. Anschließend wurde der Stock längs gespalten, so dass Schuldner und Gläubiger je die Hälfte der eingeritzten Markierung auf ihrer Stockhälfte dokumentiert fanden. Wieder zusammengefügt zeigte sich zweifelsfrei, ob die beiden Hälften zusammengehörten oder ob eine Hälfte nachträglich manipuliert worden war. Außer Holz wurden zum Beispiel Knochen, und diese wohl schon seit der Altsteinzeit (Ishango-Knochen), verwendet.
An einem bestimmten Termin (Zahltag) wurde das Kerbholz präsentiert, mit dem Gegenstück verglichen und der Schuldner zur Zahlung aufgefordert.“
Warum haben so wenige Menschen in unserer heutigen Zeit Geld?
Warum haben so wenige Menschen in unserer heutigen Zeit Geld?
… obwohl viele Menschen genügend Geld verdienen?
Wenn man mit älteren Menschen spricht, bekommt man oft die Aussage: „Heute, ja heute habt Ihr es doch leicht, Ihr habt Computer, Aktien, Informationen, Ihr könnt alles kaufen und wieder verkaufen, was Ihr wollt, Ihr könnt Euer Geld für Euch arbeiten lassen usw. All das hatten wir früher nicht.“
Die älteren Menschen glauben also, das es heute einfacher sei, zu Geld zu kommen, als früher. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Dies beweist ja unser aller Situation.
Natürlich waren die Informationen früher träge und wesentlich langsamer. Aber auch schon damals gab es reiche und arme Menschen. Und die Reichen haben schon immer etwas anderes gemacht als die Armen. Es ist seltsam, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die wenig Geld besitzen, und ich ihnen erzähle, wie man zu Geld kommt bzw. wie man sein Geld behält, kommt oft die Aussage: „Wenn es so einfach wäre, würde es ja jeder machen.“ Aber ich verspreche euch, es ist so einfach, man muss es nur tun.
Es ist keine Seltenheit, dass Menschen hier in Deutschland 8.000 bis 15.000 €uro im Monat und mehr verdienen (netto) und trotzdem kein Geld besitzen.
Ich weiß auch, dass jetzt