Tant Maries Hus. Dörte Nibbe. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dörte Nibbe
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783847629931
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      Fahrradfahren war Vivi auch schon vor dem Umzug gewohnt, denn sie musste früher von der Wohnung zum Ponyhof fahren, auf dem Kella und Kinning standen, nach dem Reiten dann noch zurück. Auch das waren schon sechs bis sieben Kilometer gewesen. Entschieden bevorzugte Vivi die jetzige Situation, denn so konnte sie sogar noch schnell mal heimlich im Schlafanzug zu den Ponys schleichen...

      Zu Hause angekommen stellte sie das Fahrrad rasch in den alten Stallteil neben der Diele, der jetzt als Unterstand für Fahrräder, Rasenmäher, Gartengeräte und andere Dinge diente.

      Dann stürmte sie die Küche, in der Eva schon das Essen aufgedeckt hatte. Auch Kristoph kam herein.

      „Du, Vivi, wir müssen nachher mal ausrechnen, wie viel Heu und Stroh wir für die Ponys brauchen. Bauer Ingwersen rief an und wollte das gerne für seine Planung wissen!“

      „Okay, nach dem Mittag mache ich mir Gedanken! Jetzt habe ich Hunger! Und das riecht so lecker!“

      Eva freute sich, dass es allen schmeckte, ihr Blick glitt aber zu dem schmutzigen Geschirr und Töpfen neben der Spüle.

      „Vivi, hilf mir doch bitte gleich beim Abwasch!“

      „Mach ich, dann übst du nebenbei mit mir Französisch?“ Vivi wusste, dass sie unbedingt die Vokabeln üben musste, um nicht den Anschluss zu verlieren. Sie hatte zwar nicht so viel Lust dazu, aber jetzt faul sein bedeutete später wesentlich mehr Zeit investieren zu müssen, um die Lücken zu schließen. Ponys zwingen einen manchmal, vernünftig zu sein, dachte Vivi.

      „Abgemacht!“, willigte Eva ein.

      „Ich geh dann in die Werkstatt,“ sagte Kristoph. „Denk bitte an Bauer Ingwersen, Vivi. Am besten schriftlich...“

      „Klar, bekommst du später! Ähm, in deutsch, englisch oder französisch?“, antwortete Vivi.

      „In Zahlen!“, erwiderte Kristoph schelmisch grinsend.

      Vivi genoss es, dass das Leben mit ihren Eltern Hand in Hand ging. Manchmal musste sie mehr helfen als andere in ihrer Klasse, aber sie durfte auch vieles einfach tun. Französisch übend verging der Abwasch schnell und Vivi fühlte sich gut, da sie zumindest in den Vokabeln nun firm war. Irgendwann würde sie vielleicht auch noch mal die Grammatik kapieren und nicht so eine Hemmung beim Sprechen mehr haben. Mathe war innerhalb von fünf Minuten erledigt.

      Nun nahm Vivi sich die Heu- und Strohkalkulation vor. Mmh, Vivi wusste aus Erfahrung, dass sie pro Stalltag etwa einen Ballen Stroh benötigte. Im Sommer brauchte sie alle drei Tage etwa einen Ballen, damit die Ponys im Paddock etwas knabbern konnten. So ungefähr brauchte sie also sechs mal 31 Klapp Stroh für den Winter und sechs mal 12 Klapp für den Sommer. Das machte 258 Klapp Stroh zusammen. Mit vier Klapp Heu kam sie im Winter ca. fünf Tage weit, dazu hatte sie noch etwa einen Monat Übergangszeit. Also brauchte sie für sieben volle Monate Heu. Hier rechnete sie sieben mal 30 Tage durch fünf mal vier und kam auf 168 Klapp. Vorausgesetzt, schloss, Vivi ihre Rechnungen ab, dass jedes Klapp zehn Kilogramm wiegt. Fein säuberlich schrieb sie alles auf einen Zettel und händigte diesen Kristoph aus. Inzwischen war es fast halb vier.

      „Mama, ich reite jetzt Kella auf dem Platz! Danach mache ich den Paddock.“

      „Ist gut! Viel Spaß!“

      Vivi holte beide Ponys von der Weide. Kinning ließ sie im Paddock frei, Kella band sie ans Tor und putzte sie. Bei dem kurzen Sommerfell ging das wirklich flott. Satteln und Trensen war eh Routine.

      Auf dem Platz stellte sich Vivi Hütchen auf und begann mit Aufwärmen im Schritt, nach ein paar Runden begann sie mit Schlangenlinien, Richtungswechseln, Anhalten, Rückwärtsrichten und so weiter. Darauf folget eine Zeit mit flottem Trab und Galopp. Vivi versuchte abzuspüren, wann Kella Entspannung brauchte und wann sie sie fordern konnte. Grundsätzlich arbeitete Vivi auf dem Platz nicht zu lang, um Kella nicht sauer zu machen. Nach einer besonders schönen Folge von Richtungswechseln, Tempowechseln und Gehorsamkeitsübungen lobte sie Kella und ließ sie am langen Zügel entspannen. Auch das Abreiten nahm Vivi sehr ernst. Anne hatte ihr das so beigebracht und wert auf Disziplin gelegt:

      „Du bist für das Pferd verantwortlich! Wenn es nicht tut, was du möchtest, ist es wahrscheinlich dein eigener Fehler! Finde erst heraus, was du besser machen kannst, ehe du dem Pferd die Schuld gibst. Pferde kommen nicht verdorben auf die Welt, sie werden erst verdorben!“ Anne ging ausgezeichnet mit Pferden um. Und Anne sah immer erst das Wohl des Pferdes bevor sie an sich selbst dachte. Deshalb hatte sie auch Kella und Kinning Vivi überlasen als sie auswanderte. Anne war mal Papas Freundin.

      Inzwischen war Kella abgeschwitzt. Wieder am Paddock putzte Vivi Kella noch einmal kurz über, wohl ahnend, das dem noch ein Staubbad folgen würde. Richtig, kaum war Kella im Paddock, sank erst die Nase und dann das ganze Tier in den Staub. Über eine pferdemäßige Fellpflege ging doch nichts!

      Im Anschluss machte Vivi den Paddock sauber und versorgte die Ponys für die Nacht. Das war schnell erledigt. Dann ging sie ins Haus.

      „Vivi, du stinkst nach Pferd!“, empörte sich Eva gespielt. „Vor dem Essen gehst du bitte duschen. Das Haus ist schließlich kein Stall!“ Vivi zwinkerte Eva zu und verschwand im Badezimmer. Sie legte die duftende Pferdekleidung ab und verschwand in der Dusche. Als das Brausen erklang, strömte an ihren Füßen ein bräunlicher Fluss in Richtung Abfluss, der sich erst nach und nach entfärbte... Mit dem Handtuch um den Kopf und in frischen Klamotten erschien Vivi zum Abendessen.

      „Welch ungewohnter Duft am Tische!“, witzelte Kristoph.

      „Haha!“, kommentierte Vivi, fühlte sich aber so frisch geduscht sehr wohl.

      „Nach dem Essen schreibe ich an Anne,“ sagte Vivi etwas versöhnlicher.

      „Gute Idee“, lobte sie Eva. „Grüße sie bitte von uns ganz herzlich!“

      Kristoph und Eva lächelten sich liebevoll zu. Irgendwie hatte Vivi das Gefühl, dass ihre Welt unheimlich in Ordnung sei und genoss dies sehr.

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