Alessandra Beck
Flüchtlinge vor unserer Haustüre
-doch wir sind alle Menschen-
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Inhaltsverzeichnis
Doch dann kam der Krieg und die Flucht begann
Doch unsere Flucht war noch lange nicht zu Ende
Deutschland, unser Sehnsuchtsland
Ein rechter Mob will uns nichts
Die Tage, Wochen und Monate vergingen
Aus den Zelten wurden Container
Integrationskurs und der Alltag in Deutschland
Abschlussprüfung des Integrationskurses
Das neue Jahr war voller weiterer Erlebnisse
Aus Kindern wurden Jugendliche
Das letzte Schuljahr vor dem Abitur begann
Vorwort
Wir Deutschen und auch viele andere Menschen aus anderen Nationen, wollen uns gegenseitig übertrumpfen, nach dem Motto: „Mein Haus, mein Auto, mein Boot !“ Viele von uns posten auf den sozialen Netzwerken Fotos von sich und den Freunden und wollen damit suggerieren: „Ich erlebe etwas, ich bin ja so toll !“. Ich frage mich: „Wie armselig sind wir geworden, wenn wir unseren Drang zur Selbstdarstellung mit dem Leid der Flüchtlinge, die täglich zu uns nach Deutschland kommen, vergleichen ?“ Ich komme zur Erkenntnis, dass wir wieder lernen müssen unseren Eigennutz „ganz weit hinten“ anzusiedeln und endlich unsere „Augen zu öffnen haben“ und zwar für die wahren Probleme und Herausforderungen, die auf unser Land zukommen werden oder bereits schon da sind. Aber können wir „unseren Eigennutz so weit nach hinten ansiedeln“, dass wir in den Spiegel sehen und zu uns selbst sagen können: „ Das ICH und meine „kleinen Alltagssorgen“ zählen im Moment nicht, sondern das „Wir“ und eine intakte Gemeinschaft zählt, die sich gegen einen Mob von rechter Gewalt stellt.“ Über Til Schweiger kann man kontrovers diskutieren, aber Fakt ist, dass ich mir wünschen würde, dass viel mehr Menschen in unserem Land den Mut hätten, wie Til Schweiger, unsere Missstände anzusprechen. Denn wer etwas Gutes tun möchte, „dem pfeift der Wind zunächst eiskalt in das Gesicht, bevor aus dem kalten Wind einige Zeit später, ein warmer Sommerwind wird !“
Natürlich haben viele Bürger Angst, wenn in direkter Nachbarschaft ein Flüchtlingscamp errichtet wird und die Sorgen und Ängste der Bürger kann man nur durch Aufklärung und durch Begegnungen mit Flüchtlingen entschärfen. Sowohl die Flüchtlinge, als auch wir, Bürger, sind gefordert und jeder muss dazu beitragen, dass man nicht nur nebeneinander, sondern miteinander in Frieden lebt. Ich, erlebe die kontroversen Diskussionen über Flüchtlinge in meiner eigenen Heimatstadt. Dort heißt es von Anwohnern: „Die Flüchtlinge lassen ihren Müll einfach auf der Straße liegen !“ „Die Flüchtlinge stinken, die waschen sich nicht !“ oder „Die liegen uns doch nur auf der Tasche !“ „Woher wissen wir, dass nicht auch ein Terrorist unter den Flüchtlingen ist ?“
Doch sind wir nicht selbst an vielen Punkten, die nicht so laufen, wie wir das gewohnt sind, selbst schuld ? Besonders schade, um nicht zu sagen schlimm, finde ich die Pauschalisierung von Flüchtlingen. Es heißt: „Die Flüchtlinge…!“ Aber mit „den Deutschen“, die sich im Ausland besaufen und daneben benehmen, mit „den Deutschen“ wollen wir „nichts am Hut haben“, also warum pauschalisieren wir „die Flüchtlinge ?“
Es ist dringend erforderlich einen Flüchtlingsgipfel einzuberufen und zwar muss hierbei ein verbindlicher Schlüssel zur Verteilung der Flüchtlinge innerhalb Europas festgelegt werden. Denn Flüchtlinge kann man nicht aufhalten und die Aussage, die Bedingungen in den jeweiligen Heimatländern der Flüchtlinge zu verbessern, damit sie erst gar nicht nach Europa kommen, scheitert an den jeweiligen Regierungen oder am Krieg in den Heimatländern der Flüchtlinge. D.h., bis zum Spätherbst werden weitere tausende Flüchtlinge nach Europa kommen. Somit muss jedes EU-Land ca. 20 % der ankommenden Flüchtlinge verbindlich aufnehmen. Ansonsten entsteht ein zu großer sozialer Sprengstoff in den Ländern, die bis jetzt die meisten Flüchtlinge aufnehmen.
In Deutschland gibt es viele Hotels, Hostels und Jugendherbergen. Viele Hotelbesitzer beklagen, dass zu wenige Gäste im Hotel übernachten und sie nur ca. 30 % ihrer Zimmer belegt haben. Das gilt insbesondere für Luxushotels. Warum nimmt man nicht die restlichen 70 % der zur Verfügung stehenden Zimmer und lässt darin die Flüchtlinge schlafen ? Natürlich muss die Hotelleitung dafür einen Teil der Unterbringungskosten von z.B. 50 % des Normalpreises des Zimmers von der jeweiligen Kommune erstattet bekommen und es kann nicht sein, dass die Hotelbesitzer, wie in einigen Fällen in Berlin das der Fall war, auf den Kosten der Unterbringung sitzen bleiben. Mit dieser Vorgehensweise wären beiden Parteien geholfen, zunächst den Flüchtlingen, die eine gute Unterkunft haben, inklusive Privatsphäre. Sie haben die Möglichkeit bei Behördengängen, bei der möglichen Jobsuche etc. eine Adresse anzugeben. Und die Hotelbesitzer haben keine leerstehenden Zimmer.
Ein weiterer Punkt ist der, dass die Kommunen Fragebögen an die Bevölkerung verteilen oder man kann sich die Fragebogen selbst im Internet herunterladen. Man füllt den Fragebogen aus und sendet diesen und weitere Ideen und Vorschläge zur Integration von Flüchtlingen an die jeweilige Stadt oder Kommune. Doch es vergehen Wochen bis man überhaupt eine Rückmeldung erhält, wenn man überhaupt eine bekommt. Auf viele Ideen und Vorschläge, zur Integration von Flüchtlingen durch die Bevölkerung, wird überhaupt nicht eingegangen.
Ganz