Die Kinderzimmertür weist schwere Dellen auf und ein langer Riss zieht sich quer über den weißen Lack. Lucy schiebt den Stuhl beiseite, der Ben offensichtlich als Rammbock gedient hat. Eines der Metallbeine ist grotesk verbogen, doch das könnte sie in diesem Moment nicht weniger interessieren. Ihr Fokus ist ganz auf die hilflosen Wesen gerichtet, die verzweifelt nach ihrer Anwesenheit verlangen. Langsam drückt sie die Klinke herunter. Abgeschlossen! Lucy atmet auf. Dann hat Ben keinen Zweitschlüssel zu dem Raum gehabt, sonst hätte er jetzt nicht versucht, die Tür aufzubrechen. Aber wie kann sie dann in der Nacht plötzlich offen gestanden haben? Ist Lucys Erleichterung darüber, ihre Kinder unversehrt zu sehen, so groß gewesen, dass sie die Tür selbst nicht richtig zugesperrt hat? Niemals wieder darf sie so nachlässig sein!
Haben die Bodendielen hinter ihr geknarrt? Ohne sich herumzudrehen, hält Lucy inne. Ihre Hand krallt sich so fest um den Schlüssel in ihrer Hosentasche, dass die Fingernägel sich gnadenlos in ihre Handfläche graben. Ein weiterer Knall lässt sie aufschreien. Dieses Mal ist es von unten gekommen. Sie läuft zum Treppenabgang und schaut über das Geländer in den Eingangsbereich hinab. Durch das milchige Glasfenster im oberen Teil der Haustür kann sie den von außen angebrachten Blütenkranz erkennen. Er schwingt gleichmäßig hin und her. Kein Zweifel: Diese Tür ist eben ins Schloss gefallen. Ben ist weg.
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