Ver-rückt glücklich / unglücklich normal. Bernhard J. Manser. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Bernhard J. Manser
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783847642060
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wir tun sollen wie für ein Kuchenrezept. Dazu ist das Leben zu komplex, zu vielfältig, zu facettenreich, und das ist gut so!

      Genau aus diesem Grunde ist es mir wichtig, dass Sie wissen, falls einmal irgendein Mensch zu Ihnen sagen sollte: «Du, ich weiss genau, was du tun musst und was du brauchst.» oder «Ich kenne die Lösung für dein Problem.» oder «Wenn du dies oder jenes nicht glaubst, dann bist du verloren.», dann ist es ratsam, hellhörig zu werden. Am besten glauben Sie solchen Menschen erstmal kein Wort.

      Dies mag vielleicht viele erstaunen, denn es scheint ja, als ob es solche Menschen «gut» mit Ihnen meinen. Auch wenn es Ihre besten Freunde, Ihr Partner oder auch Ihre Eltern sind. Denn sie sehen unsere Probleme immer, wie sie sie sehen und nicht wie wir sie sehen! Natürlich meinen sie es nur gut. Aber eben «nur».

      Darum denke ich, dass kein Mensch auf dieser Welt wirklich weiss, was Sie in diesem Moment brauchen. Wenn Sie Ratschläge annehmen wollen, dann nehmen Sie sie nur von Menschen an, die in dem Bereich, in dem Sie momentan ein Problem haben, eben dieses Problem schon gelöst haben, oder anders gesagt: Nehmen Sie Ratschläge nur von Menschen an, die so sind, wie sie gerne sein wollen.

      Jeder Mensch «ist» auf seine ganz eigene Weise, jeder «tickt» auf seine ganz eigene Weise, jeder hat seine eigene Geschichte, und deshalb ist es nicht möglich, eine Patentlösung für ein Problem zu haben.

      Wir können das Leben grob in fünf Bereiche einteilen: Es gibt einen Teil Job/Lebenssinn, Finanzen, Familie/Beziehungen, Spiritualität/Geniessen und Gesundheit.

      Alle diese fünf Bereiche sind in unserem Leben wichtig. Jeder einzelne dieser Bereiche hat etwas mit unserem Leben zu tun. Es wird nicht funktionieren, wenn wir glauben, dass ein Teil nicht so für uns ins Gewicht fällt. Ich möchte dazu ein kleines Beispiel nennen: Nehmen wir einmal an, jeder dieser fünf Bereiche ist ein Finger unserer Hand. Jeder Finger steht also für einen Bereich unseres Lebens. Wenn wir jetzt mit dem Hammer auf einen Finger schlagen, dann tut das höllisch weh. Wir werden dann nicht sagen: «Ist nicht so schlimm, ich habe ja noch vier andere.» Im Gegenteil, wir werden sofort all unsere Aufmerksamkeit genau auf diesen Finger richten, auf den wir geschlagen haben. Dieser eine Finger, der uns schmerzt, verlangt alles von uns. Die andern Vier sind dabei für den Moment nicht so wichtig. Wir schenken ihnen nicht so viel Zeit.

      Nun, was hat dieses Beispiel mit den fünf Lebensbereichen gemeinsam? Wenn uns auch nur ein Bereich unseres Lebens schmerzt, wenn uns auch nur ein Bereich unseres Lebens Kummer bereitet, dann lenken wir all unsere Aufmerksamkeit genau auf diesen Bereich. Um es zu verdeutlichen: Wenn wir Geldprobleme haben, dann sind wir den ganzen Tag damit beschäftigt – mit Geld. Alles dreht sich nur um das liebe Geld. Wir sind unfähig, auch nur einen Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Mindestens werden wir es nicht lange können, weil der Gedanke an unser Geldproblem uns immer wieder einholt. Oder wenn wir krank oder verletzt sind, dann holt uns dieser Teil des Lebens immer wieder ein. Wir werden immer wieder daran erinnert, dass da doch irgendwas noch nicht in Ordnung ist. Es gibt da noch etwas, das jetzt noch mehr Aufmerksamkeit braucht. Selbst wenn wir versuchen, einen dieser fünf Teile zu vertuschen, wenn wir uns bemühen, die Teile zu ignorieren, die uns nicht so angenehm sind, so holen sie uns trotzdem immer wieder von Zeit zu Zeit ein. Wir werden sie nicht wirklich los. Es gleicht einer Fessel, die uns daran hindert, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu leben. Wir Menschen sind zwar Meister im Unterdrücken von Gefühlen, doch wir müssen wissen, dass wir uns selber nichts vormachen können, wir können uns selber nicht belügen. Wir selber wissen immer ganz genau, wie es um unser Selbst steht. Auch wenn wir es nicht glauben wollen oder uns selbst belügen wollen, wir wissen es immer.

      Welches ist denn der Ausweg aus diesem Schlamassel? Eigentlich ganz einfach: Wir sollten lernen, zu uns selber ehrlich zu sein, uns selber zu glauben, was wir eh schon wissen und endlich die Dinge in unserem Leben anpacken, die wir tun wollen oder gegebenenfalls tun müssen. Und wenn wir diesen ersten Schritt getan haben, dann werden wir verblüfft feststellen, dass wir selbst die Lösung wie wir unser Problem angehen wollen, kennen oder auch bereits schon geahnt haben. Wir wissen fast immer instinktiv, was wir tun können, um endlich wieder weiter zu machen.

      Doch wieso tun wir es nicht oder wieso tun wir es nur ganz selten? Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns selber zu wenig lieben. Dies mag jetzt ein bisschen komisch klingen, doch ich bin wirklich der Meinung, es liegt daran, dass wir uns selber zu wenig lieben. Wir glauben sehr oft, dass wir es uns selbst gegenüber nicht Wert sind, dass wir es nicht verdient haben oder dass wir es nicht können, ein Leben zu leben, wie wir es eigentlich so gerne wollen.

      Dieses Buch kann ihnen helfen, Ihr Leben wieder ins Lot zu bringen. Ich habe versucht, Ihnen das Leben, das uns manchmal so unendlich kompliziert vorkommt, wieder schmackhaft zu machen. Der Volksmund sagt: «Jeder kocht sich seine eigene Suppe.» oder «Jeder muss seine eigene Suppe auslöffeln.» Ich hoffe, dass Sie mit Hilfe dieses Buches wieder vermehrt Gefallen daran finden, Ihre eigene Suppe so zu würzen, dass Ihnen Ihr Leben wieder schmeckt.

      Eine unbekannte Autorin hat einmal geschrieben:

       «Wenn du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen.»

      Der persische Dichter und Philosoph Schamsod-Din Mohammad Hafis meinte:

       «Du bist deine eigene Grenze. Erhebe dich darüber!»

      In diesem Sinn freue ich mich, Sie ein Stück auf Ihrem Lebensweg begleiten zu dürfen und wünsche Ihnen ein erfülltes und glückliches Leben.

      Machen Sie aus ihrem Leben ein Meisterwerk!

      Herzlichst

      Ihr Bernhard J. Manser

       Einstieg

      Sind Sie normal oder schon glücklich?

      Glauben Sie, dass Sie zu mehr in der Lage sind, als sich gegenwärtig in Ihren Leben zeigt?

      Glauben Sie, dass Sie oft dem Glück hinterher rennen müssen? Glauben Sie, dass andere Menschen mehr Glück im Leben haben als Sie?

      Glauben Sie, dass es anderen Menschen leichter fällt, glücklich zu sein?

      Glauben Sie, dass Sie mehr Glück verdienen, es aber nicht recht zu fassen kriegen?

      Was glauben Sie?

      Wenn Sie auch nur eine dieser Fragen mit «Ja» beantworten, dann kann ich nur sagen: Willkommen im Club!

      Liebe Leserin/lieber Leser

      Ich freue mich, dass Sie sich die Zeit nehmen und diese Zeilen lesen. Das zeigt mir, dass Sie auf der richtigen Spur sind. Es zeigt mir auch, dass Sie sich über Ihr Leben Gedanken machen, dass Sie auf der Suche und nicht mehr länger bereit sind, ein normales Leben zu leben. Sie wollen endlich glücklich sein. Sie wollen Ihr Leben endlich so leben, wie Sie es sich träumen, tun was immer Sie tun wollen, leben, wie immer Sie leben wollen und dabei auch noch glücklich sein! Ich möchte Sie gerne auf diesem Weg begleiten.

      Vor einigen Jahren stand ich an einem Punkt in meinem Leben, da glaubte ich, alles hätte sich gegen mich verschworen. Nichts, so glaubte ich damals, würde für mich geschehen. Ich war an einem Tiefpunkt angelangt, den ich so nicht kannte: kaum Geld, liebe Menschen sind verstorben, Schulden, das eigene Geschäft weg, wenige Freunde, und von denen haben mich einige auch noch verlassen, Beziehung futsch, mit der Gesundheit stand es auch nicht zum Besten, ich rauchte fast ununterbrochen, und, und, und …

      Um es kurz zu machen, meine Lebensfreude, mein Sinn im Leben war wie weggespült von den hohen Wellen, die da auf mich zukamen. Ich fand keinen Grashalm mehr, an dem ich mich hätte festhalten können.

      Ich verfluchte alles, Gott und die Welt und jeden, der mich mit gut gemeinten Ratschlägen aufmuntern wollte. Ich habe mich buchstäblich selbst im Sumpf vergraben.

      Heute weiss ich, das war die beste Zeit meines Lebens. Es mag für viele komisch klingen, aber ich bin heute dem Leben sehr dankbar dafür, dass ich diese Zeit erfahren durfte. Doch was ist geschehen?

      Als ich lange genug