Schneeflöckchen Weißröckchen. K. Spitschka. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: K. Spitschka
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847643654
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„Na, wenn du sie mit einem Lolli in die Ecke hockst, hast du Ruhe und freie Hand! Ha, ha, ha!“ „Du bist so böse! Dich hätte ich gar nicht erst gefragt! Du sagst doch immer: ‚zweimal gehe ich da aber nicht hin‘ äffte ich. „Aber Süße! Ich dachte mir gleich, dass du nochmal nach der Knusperschnitte gucken willst … Derweil ich einen Blick auf Monas bombastische Titten werfe! Ich komme selbstverständlich mit!“

      Als wir mit einem Drink in der Hand in Korbstühlen saßen und die Beine übers Balkongeländer baumeln ließen, fragte Jack: „Wolltest du es eigentlich schon mal mit einer Frau machen?“ „Nö, nicht mal besoffen!“

      Meine Freundin machte schmatzende Geräusche! „Ich möchte schon gerne wissen wie das ist bevor ich alt und runzelig bin!“ „Wollten wir nicht über den Urlaub sprechen?“ „Gut! Im Grunde habe ich das bereits entschieden. Wir fliegen nach Tunesien!“ Sie sah mich mit verdrehten Augen an und miaute! „Mir ist das Ziel einerlei. Hauptsache es geht in die Sonne. Zeig‘ mal den Katalog …“ Es klingelte. „Heilige Scheiße! Den habe ich total vergessen!“ „Wie meinen?“ fragte ich. Jackson lief zur Tür. „Lisa, sorry, aber kannst du bitte gehen? Nimm‘ den Katalog mit. Ich hab‘ den Fernsehmechaniker bestellt!“ Sie zwinkerte mir zu und öffnete die Tür. Da stand ein Muskelmann mit Glatze und tätowierten Armen!

      „Was ist denn mit deiner Glotze?“, fragte ich erstaunt.

      Jack nahm mich vor den Augen dieses Bodybuilders in den Arm, fasste unter meine Bluse und leckte über meine Lippen. Dem Mann fielen die Augen aus dem Gesicht!

       Acht

      „Hast du nicht gesagt, dass Jackson mitkommt?“ „Die ist krank“, maulte ich. „Was hat sie denn?“ „Sie ist erkältet“. „Tja kein Wunder wenn man ständig nackt durch die Gegend rennt!“ Die Frau nervte jetzt schon! „Sieh‘ mal, da ist der Parkplatz!“

      Jackson rief heute Mittag völlig aufgelöst an. „Hör‘ zu!“, schrie sie. „Filzläuse sind flach und rundlich, etwa zwei Millimeter im Durchmesser. Sie werden beim Geschlechtsverkehr, gelegentlich auch durch Kleidung oder Bettwäsche übertragen. Ich kotz gleich!“

      „Wie bitte?“, fragte ich blöde.

      „Ich war bei Tinas Hausärztin. Kann ja wohl nicht zu meinem Arzt gehen. Was glaubst du, was der über mich denkt!“

      „Wieso schreist du denn so?“ Ich verstand nur Bahnhof.

      „Jedenfalls hat die mir ein Puder verschrieben. Seit gestern läuft ohne Unterbrechung die Waschmaschine, weil ich alles waschen und putzen muss. Ich bin völlig fertig! Kann bitte jemand kommen und mich erschießen? Die Tante hat gesagt, ich muss unbedingt mit dem Typen darüber sprechen. Er soll die gleichen Medikamente nehmen wie ich, … aber, aber ich kenn‘ den doch überhaupt nicht!“ Sie war völlig hysterisch!

      „Soll das heißen du hast Filzläuse? Das ist ja ekelhaft! Von wem sind die denn?“

      „Hörst du nicht zu? Von dem Fernsehheini!“, schrie sie wieder.

      „Aber du wirst doch wissen wie er heißt und wo er wohnt?“

      „Mann! Sei nicht so spießig! Geh‘ mir mit deiner Moral bloß nicht auf den Sack! Ich weiß von dem Null! Ich hab‘ ihn bei Angelo angemacht und eingeladen“.

      „Gut dann fahr‘ ich mit Irmi alleine nach Ottersberg und du pflegst deine Muschi!“ Ich war fassungslos! Geschockt! Ich war sauer auf das Ferkel!

      „Süße, könnte sein, dass wir uns etwa 10 Tage nicht sehen. Ich muss die Behandlung mehrmals wiederholen und zur Nachuntersuchung. Ins Reisebüro gehen wir später. Wir haben Zeit. Hast du dich entschieden? Wo möchtest du hinfliegen?“ zirpte sie plötzlich sanft in mein Ohr.

      „Darfst du denn mit Filzläusen das Land verlassen?“, knurrte ich.

      „Echt witzig, wirklich!“. Niedergeschlagen.

      „Tunesien?“, schlug ich vor.

      „Supi! Sag‘ mal hat Mick heute zufällig Zeit? Er könnte bei mir einen Krankenbesuch machen!“

      „Ha, ha!“

      „Ich liebe dich!“, schnurrte sie.

      „Ich liebe dich auch du blöde Kuh!“

      Irmi glotzte aus dem Fenster. „Da ist ganz schön was los. Viele Motorräder“. Ich parkte den Mini. Irmi stieg aus, streifte ihren Jeansrock glatt und wir machten uns auf den Weg. „Du hast tolle braune Beine. Solltest höhere Hacken anziehen, dann kommen sie noch besser!“, sagte ich und meinte es ausnahmsweise ernst.

      Sie sah in der orangen Bluse, dem blauen SICHTBAREN! Wonder Bra und dem Jeansröckchen aus wie ein Trampel! „Nä! Damit kann ich nicht gehen und obendrein sind hohe Schuhe ungesund. Du wirst im Alter mal Probleme kriegen!“ antwortete sie schnippisch.

      „Ja, ja! Mach‘ dich locker!“ Die Frau war nicht zu verbiegen.

      Sie öffnete ihr albernes Täschchen in Herzform und zahlte je 7 Euro. Irmi fühlte sich veranlasst das Kassenhuhn zu löchern, wie viel Verzehrguthaben im Eintrittspreis steckte.

      JACKSON! DU FEHLST MIR!

      Als das geklärt war, gingen wir endlich hinein. Harte Kerle spielten Billard. Zigarette im Mundwinkel, ohne Worte voll konzentriert den nächsten Stoß bemessend. Sie beachteten uns nicht. Wir kamen an der kleinen Bar vorbei, durch den dunklen Gang, in dem sich ein Pärchen heftig küsste. An der großen Bar bestellten Irmi und ich Cola light und lehnten uns an den Tresen. „Die Musik ist klasse! Sind das nicht KISS?“, rief Irmi begeistert und sah mich fragend an.

      „Ja. KISS“.

      „Und die vielen Leute! Die Disco ist ein Geheimtipp!“, jauchzte der Trampel. „Wo ist die Süße mit den wuschigen Haaren?“, schrie jemand in meinen Nacken. Es war Mona in einem hautengen ‚Hell’s Kitchen‘ T-Shirt. BOMBENALARM! Die pralle Tante wartete auf Antwort. „Sie hat sich erkältet. Ich habe heute eine Kollegin dabei. Darf ich vorstellen, das ist Irmi“. Ich wollte eine lässige Handbewegung machen und verschüttete meine Cola. Mann. Mann. Mann.

      Da sah ich Alice winken. Ich sollte wohl zu ihm hochkommen. Im Grunde hatte ich mich nicht mehr im Griff! Nicht auszudenken, wenn mir tatsächlich nochmal dieser ‚Typ‘ begegnen sollte! Ich musste mich schleunigst konzentrieren! Keine Fehler machen! Brust raus! Rücken gerade! Ein bisschen gelangweilt schauen … nein, nein, neiiiiin! Ich glaube ich bekomme einen Herzinfarkt! Verdammte Scheiße! Was war nur mit los? Ich konnte vor Aufregung kaum laufen, dabei war der ‚Typ‘ doch gar nicht da! Locker bleiben ….und rauf auf die Kanzel!

      Alice nahm mich zur Begrüßung kurz in die Arme und gab Küsschen. „Wünsch‘ dir was, Schönheit!“, sagte er lächelnd. „Led Zeppelin. Whole lotta Love“, blubberte es aus meinem Mund. „Kommt!“ „Danke! Ich geh‘ wieder runter zu meiner Kollegin“, stotterte ich. „Habt ihr Betriebsausflug?“, fragte Alice. „Nö“. Während ich mich zum Affen machte, amüsierte sich Irmi mit einem Barmann. Sie trank Tequila! Spaßig!

      Plötzlich ging das Licht aus und wieder an. Ansage: „Auf besonderen Wunsch einer Freundin … Whole lotta love!“

      SPOTT AUF MICH!

      JESSAS!

      Spott auf die Tanzfläche. ICH WOLLTE HEIM!

      Kaum lehnte ich wieder an der Bar, tauchte er aus dem Nichts auf und ging an mir vorbei auf die Tanzfläche … Er trug eine alte verwaschene Jeans, die perfekt seine langen muskulösen Beine betonte. Braungebrannter Oberkörper! Weißes Shirt! Um seinen Hals hing eine silberne Kette mit einem großen Kreuzanhänger. Die Haare waren noch länger als ich dachte. Hellbraun und glänzend. Er hatte die Augen geschlossen. Ich betrachtete den Mann und seinen hocherotischen Körper, wie er sich rhythmisch bewegte und die Musik in sich hineinsaugte.

      Anmutig! Leidenschaftlich!

      Mir lief Sabber aus dem Mund!

      „Wollen