Planetendämonium:
Das Planetendämonium hat (leider) hier einen deutlich negativen Bezug, der sich schnell auf einen schadensmagischen Asepket bezieht. Hier wird das Wort „Dämonium“ mal wieder als klassischer Dämon gedeutet, also als Teufel, als böser Geist oder einfach als destruktive Kraft. Wie immer wird hierbei vergessen, dass das Wort „Dämon“ sich vom griechischen Verb „daiomai“ ableitet und mit „teilen“ oder „zerteilen“, aber auch mit „Zuteiler“ übersetzt werden kann. Gerade in Bezug auf den „Zuteiler“ muss man auch das / ein Planetendämonium sehen, d. h., es ist einer Entität, die, in Bezug auf die archetypische Energie des jeweiligen Planeten, etwas „zuordnet“ bzw. „zuteilt“.
Dieses Zuteilen kann man ähnlich einem „Schicksal“ oder einer „Vorherbestimmung“ sehen, die sich auf einen prüfenden Aspekt der archetypischen Planetenenergie bezieht. Dies gilt jedoch nicht nur für das eigene Energiesystem, sondern auch für fremde Energiesysteme. Wenn man als Beispiel das Planetendämonium des Mars nimmt, Barzabel, dann hat man hier eine Energie, die den Magier „in“ den Energien des Mars prüft – dies könnte ein Konflikt sein, ein Kampf, aber auch Mut, Tapferkeit, Strategie, Entschlossenheit, Gewalt, Macht, Rebellion oder auch Furchtlosigkeit sein. Nun, es ist sicherlich nicht immer eine leichte Prüfung, wenn man die Aspekte Mut, Tapferkeit und Furchtlosigkeit bewältigen muss, da man – je nach eigener Bildsprache und energetischer Zentrierung – sicherlich ein paar „innere Schatten“ beschwören kann bzw. muss. Diese gilt es dann, zu besiegen. Aus evolutionstechnischer Sicht ist dies erstrebenswert, doch wenn man Nacht für Nacht von Alpträumen geplagt wird, ist das sicherlich nicht so schön. Und da man diese Energie nicht nur auf das eigene Energiesystem münzen kann, sondern auch auf Energiesysteme eines anderen Menschen, ist der Schritt zum Gedanken der Schadensmagie nicht sehr weit. Dies funktioniert auch sehr gut, wobei man bedenken muss, dass die Energie in diesem Fall „nichts Böses“ macht, sondern nur ihrer Rolle eines Prüfers entspricht – der jedoch gnadenlos und sehr streng agiert. So ist die Energie eines Planetendämoniums erneut eine ausführende Kraft, welche man energteisch mit den Mächten (in Bezug auf die Hierarchie der Engel) vergleichen kann.
Diese Energien, die man als Planetenintelligenz, als Planetengeist und als Planetendämonium betitel, sind essenziell in den Planetenritualen, denn es sind Prüfungsinstanzen, die die einzelnen Bereiche des Lebens erkunden und abwägen können. Hierdurch können Situationen entstehen, in denen man absichtlich mit Bedingungen konfrontiert wird, die sich auf dem ersten Blick als „schwierig“ oder auch „unmöglich“ zeigen, in der Reflexion aber als Herausforderungen erkannt werden, welche man meistern konnte – auch wenn eine Meisterung definitiv nicht einfach ist. Die Magie ist ein Prozess der Evolution, und dass die Evolution nicht immer einfach ist, sollte klar sein. Ferner werden in evolutionstechnischen Prozessen auch immer wieder Fragmente von den verschiedensten Systemen, Ebenen und Sphären verwendet.
So wie die Planetenenergien als archetypische Fragmente eines „großen Ganzen“ agieren können, so können die Entitäten, die man zu den jeweiligen Planeten zählt – auch wenn sie autark agieren – auch wieder eigene Prozesse auslösen. Genau deswegen arbeitet man ja mit diesen Geistern, Intelligenzen und Dämonien. Es gibt außerdem unendliche viele Energien, die mit den archetypischen Schwingungen der Planeten korrespondieren und mit denen man in Kontakt treten kann. Hier kann man sich dann natürlich die Frage stellen, ob man überhaupt mit diesen Wesen in Kontakt tritt, wenn man sich auf die jeweiligen Korrespondenzen konzentriert. Man tritt natürlich NICHT mit diesen Wesen in Verbindung, wenn man sich nur auf Korrespondenzen konzentriert, man muss schon eine direkte Verbindung aufbauen, wozu ein Ritual mit einem gezogenen Kreis, der als Fokus und auch als Filter dient, absolut geeignet ist. Bei den ganzen Planetenritualen kann man zum Teil mit sehr vielen Wesen und sehr vielen Energien in Kontakt treten. Einige wird man sicherlich schon mal gehört haben und andere sind wieder eher unbekannt. Vor jedem Planetenritual wird es eine ausführliche Aufschlüsselung der Qualitäten, Siegel, Sigillen und Zuordnungen geben, auch zu den Planeten, die eben NICHT klassisch sind. Die klassischen 7 „Planeten“ der Magie bzw. der Astrologie (Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn) kannte man schon immer. Die anderen Himmelskörper, wie Uranus, Neptun, Pluto und Chiron, nicht. Da diese Archetypen aber zum Teil absolut essenzielle Aussagen in der Astrologie erzeugen, und man sich hervorragend mit diesen Energien verbinden kann, sind hier „neue“ bzw. „sehr individuelle“ Einteilungen nötig. Und genau dies ist auch der Grund, dass auch die neuen Planeten in die Riege der hermetischen Planetenrituale aufgenommen werden. Die henochischen Planetenrituale bleiben bei den klassischen sieben Planeten, da hier Aufzeichnungen des henochischen Systems verwendet werden, die eher einen kulturellen Status besitzen und aus gechannelten Arbeiten entstanden sind.
Bevor wir nun zu den einzelnen Ritualen kommen, empfiehlt es sich, die Energien, die Kräfte, die Korrespondenzen, die Zuordnungen, die Wirkungsweisen und die Qualitäten zu studieren, dass man nicht unvorbereitet in ein Ritual springt. Hierzu ist es auch sinnig, sich mit den kulturellen und den wissenschaftlichen Aspekten auseinanderzusetzen. Welche römischen Götter sind dies eigentlich? Welche Aufgaben hatten Saturnus, Jupiter, Mars, Sol, Venus, Merkur, Luna, Uranus, Neptun und Pluto? Wie standen sie zu den Menschen und welche Wirkkreise hatten diese göttlichen Wesen?
Wie sieht es mit den astronomischen Eigenschaften dieser Himmelskörper aus und welchen Einfluss haben sie auf das Sonnensystem, wenn sie einen echten Einfluss haben? Wie wurden die Himmelskörper im kulturellen Zusammenhang gesehen? Fragen über Fragen, die man sich ohne Weiteres selbst beantworten kann, wenn man etwas recherchiert und entsprechende Quellen aufruft. Wer noch eine Bibliothek kennt oder sogar eine hat, wird hier fündig werden. Wer mit Suchmaschinen im Internet umgehen kann, wird auch viele Texte finden, die man überfliegen, aber zum Teil auch studieren kann. Bevor man sich mit einem Planeten rituell auseinandersetzt, sollte man die Anzahl „seiner“ Tage verwenden, um über den Planeten zu recherchieren und zu forschen. Hierzu zählen auch Räuchermischungen. Man kann fertige Planetenräucherungen kaufen, man kann sich aber auch individuelle Räucherungen zusammensetzen. Ferner ist es sinnig, sich im Ritual primär mit der entsprechenden „Planetenfarbe“ zu kleiden, oder zumindest Kleidungsstücke tragen, die die jeweilige Farbe besitzen. In den Übersichten und Vorbereitungen zu den jeweiligen Ritualen, wird man alle nötigen Informationen erhalten.
Da in den Planetenritualen „feste Strukturen“ enthalten sind, will ich dieser kurz anschneiden. Jedes Ritual beginnt mit einer „Raumdefinition“ und einer „Bannung“. Die Raumdefinition wird via „Lichtmauer“ zelebriert und die Bannung via einem klassischen Pentagrammritual. Beide Rituale sind echte „Klassiker“, und sind im Kapitel „Magischer Schutz“ in dieser Buchreihe aufgeschlüsselt und erklärt. Daher will ich hier nicht erneut Erklärungen abdrucken, da sich der Sinn und der Zweck in der Praxis und auch aus der Praxis ergeben. Nachdem die Lichtmauer steht und das magische Atelier definiert wurde, wird eine Bannung ausgeführt, sodass der vorher definierte Raum auch gereinigt ist. Hierbei dürfte es klar sein, warum erst die Raumdefinition, und dann die Bannung vollzogen wird. Wenn die Bannung zuerst vollzogen werden würde, wäre diese nicht begrenzt und würde sich ausbreiten, sodass hier die Wirksamkeit „Stück für Stück“ – oder auch Meter für Meter – minimiert wird. Deswegen findet erst eine Raumdefinition und dann eine Bannung statt. Wenn dann die Raumdefinition und die Bannung erfolgreich ausgeführt wurden, werden Elementherolde erschaffen. Hierbei handelt es sich um Psychogone bzw., wenn man das Ritual mit mehreren Personen macht, dann wäre es ein Egregor. Die Aufgabe dieser Energien wird schon durch den Namen „Elementherolde“ erklärt, was bedeutet, dass hier temporäre Energien erschaffen werden, die den eigenen Ruf, der in die jeweilige Planetensphäre dringt, tragen und unterstützen sollen.
Es sind Energien, die eine Carrier-Funktion besitzen, wodurch der Erfolg des Rituals deutlich