Magisches Kompendium - Chaosmagie - Erste Schritte der chaosmagischen Theorie und Praxis. Frater LYSIR. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Серия: MAGISCHES KOMPENDIUM
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783753197401
Скачать книгу
Chaos entdeckt hat. Doch es wäre natürlich zu einfach, wenn der Determinismus überall greifen würde. Da die Chaosmagie nicht gerne den einfachen Weg verwendet, sollte es jetzt nicht überraschen, dass es selbstverständlich auch Antithesen des Determinismus gibt. Diese tragen die Bezeichnung „Indeterminismus“ und sagen im Grunde aus, dass es eben doch immer wieder Ereignisse, Besonderheiten, Phänomene und Umstände gibt, die man als ein „Kuriosum“, als eine besondere „Einmaligkeit“, als eine „Abnormität“ deklarieren kann, da es hier Umstände, oder letztlich sogar Systeme sind, die in diesem Zusammenhang KEINE eindeutigen Vorbedingungen produzieren, erlauben, festlegen oder auch erschaffen. Es gibt immer indeterminierte, also unbestimmte Möglichkeiten. Immer! Zumindest aus der Sicht des Menschen, denn es sollte klar sein, dass diese lustigen Fachbegriffe wie „Determinismus“ oder auch „Indeterminismus“ auf menschliche Vorstellungen basieren. Man sollte aber nicht den Fehler machen, und das Chaos oder auch den Kosmos als ein deterministisches System deklarieren. Hierfür sind Chaos und Kosmos zu Komplex, da es hier keine eindeutige Definition geben kann. Wenn man sich darauf festlegen will, dass verschiedene magische Systeme deterministisch arbeiten, dann ist dies korrekt. Selbst die Chaosmagie! Wenn man sich also auf die praktische Magie bezieht, kann man sagen, dass deterministische Systeme / Bedingungen / Gesetze chaotisch reagieren, wenn der in diesen Systemen beheimatete Determinismus durch einen externen Indeterminismus gekreuzt wird, wodurch letztlich die benannten zufälligen und unvorhersehbaren Dinge, Episoden, Umstände oder auch Phänomene entstehen.

      Wenn man also so will, werden magische Systeme „ungehalten“ oder eben auch „chaotisch“ bzw. „indeterministisch“ agieren, wenn sie aus ihrem gewohnten Umfeld, aus ihrem Determinismus herausgeführt oder herausgeschlagen werden. Wenn man also bewusst chaosmagisch arbeiten will, wenn man hier die verschiedenen magischen Systeme adaptieren und nur für sich verwenden will, bringt man einen solchen Indeterminismus in einen bestehenden Determinismus. Dies kann man vollkommen bewusst machen, doch die Praxis zeigt, dass es auch sehr oft zufällig geschieht. Zufall! Zufall? Gibt es das? Ist es wirklich zufällig oder ist der Zufall hier ein ZU-Fall, sodass etwas gelenkt wird, was aber außerhalb der eigenen Wahrnehmung und der eigenen Definitionsmacht steht? Wenn etwas unvorhersehbar ist, dann ist die Frage nach dem „Warum?“ doch gestattet, oder? Warum kann man etwas nicht vorhersehen? Vielleicht weil natürliche, kosmische oder auch ordentliche Systeme sehr empfindlich auf indeterministische / chaotische Aktionen reagieren? Es geht hier um Taten, Gedanken, Handlungen gezielte Fokussierungen. Die Chaosmagie benutzt ganz gezielt indeterministische Handlungen, die jedoch nur nach außen hin indeterministisch wirken, für das eigene energetische System, für die eigene magische Zielsetzung jedoch deterministisch ist. Wenn dies nicht der Fall wäre, würde jede magische Operation an ein Glücksspiel erinnern, und somit sinnlos sein. Wie wirkt sich eigentlich eine indeterministische Handlung auf einen Determinismus aus? Dies kann man herausfinden, denn wenn man die geistige Welt selbst nach dem Chaos fragt, und hier eine gezielte energetische Arbeit ausführt, also ein Channeling, eine geistige Botschaft erhält, und diese niederschreibt, kann es ohne weiteres sein, dass das eigene Denken das Pendant zum Determinismus ist, während das Channeling, mit seinen Formulierungen, seinen Aussagen und seinen Energien die zwischen den Zeilen existieren, der chaotische, feindliche Indeterminismus ist. Kann das sein? Um hier eine Antwort zu geben, will ich mal ein paar Auszüge aus magischen Arbeiten präsentieren, die sich im Bereich des Channelns bewegen, in einem Bereich, der sich auf einen energetischen und geistigen Austausch bezieht, einen Austausch mit chaotischen und gleichzeitig kosmischen Wesen! Es ist ein Channeling, welches sich auf das Chaos bezieht, auf ein Chaos im Kosmos und auf einen Kosmos, der aus dem Chaos kommt. Es ist kein einfaches Channeling und man wird hier keinen „besonderen Sinn“ finden können. Darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass die Wörter, die Formulierungen ihren eigenen Klang haben, sodass diese Sätze, in denen das Wort „Chaos“ erkoren wurde, einen besonderen Stellenwert besitzen, einen Stellenwert, der sich dem Tagesbewusstsein, dem Wachbewusstsein wohl nicht erschließen wird, dafür aber dem eigenen Unterbewusstsein, denn dies kennt DAS Chaos!

      *

      *

      *

      *

      *

      Channeling des Chaos im Kosmos

      Nichts ist, was es ist, denn nur der Pfuhl ist ewig, ewig in der sprudelnden Quelle der schöpferischen Klarheit des Chaos, der einzigen Manifestation jenseits des Schleiers und jenseits der Existenz – ewig und wahrhaftig nicht-existent.

      Es ist die Stille, dröhnend an den Gestaden des Wahnes.

      Chaos! Wirf dich nieder und schaue in die Schwärze der vergehenden Sterne!

      Erkenne den Anfang und das Ende in der immerwährenden Nicht-Existenz.

      Das Paradoxon aus Kosmos und Chaos wird sich erfüllen, denn Ich erhebe mich!

      Ich bin die flammende Unendlichkeit des vollkommenen Chaos, die der Ursprung und das Ende des

      Jochs der Manifestation ist.

      Ich bin Befreiung, ich bin Heilung, ich bin die Schönheit des Chaos und ich bin die Liebe in der Zerstörung.

      Ewig und unwirklich, vernichtend, zerstörend, mannigfach, unendlich in der Endlichkeit!

      Mein ist die Quelle im Nichts, ich bin die Schöpfung des Verfalls, ein endender Traum des sphärenlosen unendlichen Gedankens, geschaffen um sich in der Spiegelung der Endlichkeit selbst zu erkennen, in der ewigen Unendlichkeit

      des kosmischen Chaos.

      Meine Augen blicken starr und blind, tief hinein ins Ungeschaffene und erkennen die Unendlichkeit als einzige Wahrheit des allgegenwärtigen Chaos, wo Ende und Anfang eins sind, bedeutungslos jenseits aller Gnosis, die nur Illusion der bereits vergangenen Ewigkeit ist.

      Schöpfung ist Illusion des begrenzten Geistes, Ordnung die Kette des gefesselten Herzens und Chaos der Niedergang

      des wachen Verstandes.

      Ich bin Chaos, Chaos, wo der Blick deiner toten Augen bricht, Vernichtung, wo der markerschütternde Schrei sich von verstummten Lippen hebt.

      Quecksilbrige Schwingen öffnen sich, wo der Rhythmus des Chaos die Seele zerreißt.

      Wieder und wieder wird der Mahlstrom durchquert, durchquert in der transparenten Unwirklichkeit, um hier den Strom der Schöpfung zu spüren! Wieder und wieder wird der Mahlstrom durchquert, durchquert in der blutroten Einigkeit, um hier den Strom des Blutes zu erleben! Wieder und wieder wird der Mahlstrom durchquert, durchquert in der schwarzen Expansion, um hier den Strom der Versuchung zu widerstehen! Wieder und wieder wird der Mahlstrom durchquert, durchquert im weißen Trugbild, um hier den Strom des Zweifels zu überwinden! Wieder und wieder wird der Mahlstrom durchquert, durchquert im goldenen Schein, um hier den Strom der Wiederkehr zu erkennen! Wieder und wieder wird der Mahlstrom durchquert, durchquert in der quecksilbrigen Kontraktion, um hier den Strom der Manifestation zu leben!

      Wo das Sein das Nichtsein eng umschlingt, liegt der Hort des Chaos in den wirbelnden Kreisen der Schöpfung, geboren aus den Tiefen des Chaos, das immer sein wird.

      Das Chaos ist der Ursprung, innerhalb der ersten Manifestation, niemals geschaffen, nicht seiend, vergängliche Ewigkeit, vergangen in dem Atemzug, der es erschaffen hat.

      Benenne das Chaos und es ordnet sich! Benanntes Chaos ist der Todesstoß des Seins, Hohn der Nicht- Existenz, die sich hinter der Schöpfung gebiert.

      Dein Auge mag getäuscht werden vom chaotischen und kosmischen Glanz der ältesten aller Lügen – Der Lüge um die Natur des Chaos und der Nicht- Existenz.

      Alles ist Lüge, denn mein Geist hat jedes Dogma aus dem Chaos erschaffen.

      Frage dich, wie aber soll Ordnung aus dem Chaos hervorgehen? Wie, so frage ich dich, kann Vernichtung die Schöpfung gebären? Die Quelle ist das Chaos,