Reduktion. Lena Dieterle. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lena Dieterle
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754174661
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Im Moment hat sie nicht die Ruhe, die Zeilen von Valerie zu lesen. Das macht sie dann gleich in aller Ruhe im Hotelzimmer.

       An Justine Argon

       persönlich

       Klingenberg a.M.

       Geliebte Justine,

       wenn Du diesen Brief in den Händen hältst, dann ist mein letzter Wunsch in Erfüllung gegangen.

       Ich werde bald nicht mehr auf Erden sein, daher habe ich eine Detektei beauftragt, in der großen Hoffnung, dass sie Dich ausfindig machen können. Weißt Du, meine Liebe, so mitten im Leben habe ich mir über den Tod keine Gedanken gemacht. Viel zu sehr habe ich jeden einzelnen Tag genossen. Und wer schon könnte verstehen, was mir im Leben so wichtig war? Jetzt, wo mein Körper Schwächen zeigt, kommen mir all diese Fragen in den Sinn. Ich habe keine eigenen Kinder und keine Verwandtschaft mehr. Meine Freunde schätze ich sehr, doch mein Nachlass wünscht eine besonders feine Seele zur Obhut.

       Du sollst wissen …

       Gebäude und Grundstück sind frei von Schulden. Das Landhaus ist trotz seines betagten Alters und mannigfaltiger Erinnerungen in einem guten und gepflegten Zustand. Ich habe dort bald 80 Jahre meines Lebens verbracht und ich bete zu Gott, dass meine Seele dort weiterhin zu Hause sein darf. Wenn Du Dich entscheiden könntest, das Haus anzunehmen, dann werde ich Dir beistehen, das ist fest versprochen. Mit der Zeit wirst Du einiges erneuern lassen müssen und leider werde ich Dir dafür nur wenig Erspartes dazu legen, doch bei einem bin ich mir sicher. Das Haus besteht auch noch weitere 100 Jahre fort, wenn es niemand abreißt und sich ein Herz liebevoll darum kümmert.

       Lies genau! Eine Horde von Baggern würde nicht nur das Haus zerstören. Zum Nachlass gehören des Weiteren noch zwei kleine Weinberge, die im Moment an einen befreundeten Winzer namens Peter Rabe aus der Region verpachtet sind.

       Justine, uns war nur ein gemeinsamer Sommer geschenkt. Beim Abschied hoffte ich noch auf das nächste gemeinsame Jahr, das dann aber nicht kommen sollte. Doch dieser eine Sommer mit Dir, der war einer der erfülltesten in meinem reichen Leben. Ich war verzaubert von Deinem Wesen, Du warst die schönste Knospe in meinem Garten. Was haben wir viel gelacht und erlebt. Meine Erinnerungen an Dich sind heute noch ganz klar, sie haben an ihrer erheiternden Leichtigkeit über alle die Jahre nichts eingebüßt. Ich sehe vor mir Deine Neugierde für meine Kräuterküche, Deine Liebe zu meinen Katzen und überhaupt zu allen Lebewesen. In Dir habe ich meine sensible Seele wiedererkannt, in Dir konnte ich Heimat finden. Du warst Tochter, Enkelin und Elfe für mich.

       Einige Male habe ich Deinen Eltern noch Briefe und Ansichtskarten geschrieben. Von Deiner Familie kamen Deine wunderschönen Bilder und liebe Zeilen Deiner Mutter per Post. Dann seid ihr mehrfach umgezogen und so hat sich der Kontakt leider verloren und meine Post konnte nicht mehr zugestellt werden.

       Auch Deine Mutter war immer ein ganz besonderer Mensch für mich. Wie ich auf der Suche nach Dir leider erfahren musste, ist sie bereits vor Jahren viel zu früh verstorben. Mein herzlichstes Beileid. Das war sicher schwer für Dich, Jus. Erinnerst Du Dich noch daran? So habe ich Dich immer genannt. Ich habe mich den Umständen gefügt und Dich ganz fest im Herzen behalten. Heute wünschte ich, ich hätte früher nach Dir gesucht.

       Da ich nichts über Dein aktuelles Leben weiß, siehe den Nachlass bitte als Angebot und um Gottes Willen nicht als eine Verpflichtung an. Wenn es sich für Dich vereinen lässt, so spüre ich, Du könntest auf diesem Stückchen Erde glücklich sein.

       Meine kleine, große Jus, ich werde da sein und Dich willkommen heißen, wenn Du über die Schwelle des Landhauses trittst. Und ein Schutzengel sein, auf alle Deinen Wegen.

       In ewiger Verbundenheit,

       Tante Valerie

      Justine muss das Lesen unterbrechen und absetzen, weil sie hinter dem Tränenschleier nichts mehr erkennen kann. Sie sucht nach einem Taschentuch, dann weint sie hemmungslos in ihr Kopfkissen. Der Brief ist schon acht Monate alt, kurz darauf war Tante Vally an den Folgen einer Lungenentzündung im Krankenhaus verstorben.

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