Die Prinzessin von Babylonien und andere Erzählungen. Selma Lagerlöf. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Selma Lagerlöf
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754180136
Скачать книгу
du hast ja immer getreulich für dieses Haus gesorgt,« sagte er. »Du willst gewiß nur mein Bestes. So gib mir die Würfel her! Morgen mag es gehen, wie es will, wenn ich nur heute nacht Duwe ebenso arm machen kann, als er war, da er ehegestern in diesen Hausflur trat.«

      Im Augenblick darauf war Silfverbrandt wieder im Saale.

      »Jetzt bleibe ich aber nicht länger hier sitzen und höre mir das Eulengeschrei und den Sturm an, ohne zu spielen,« brach Duwe los. »Ich gehe jetzt zu Bette.«

       »Willst du mir nicht noch zuerst diese Tanneninsel abgewinnen?«, fragte Silfverbrandt, indem er sich am Spieltisch niederließ.

      Er nahm den kleinen Becher, in dem die Würfel lagen, und schüttelte sie. Dann spielten er und Duwe mehrere Stunden lang, aber Silfverbrandt gewann jedesmal. Unterdessen hörte das Unwetter auf, die Eule fand den Weg in ihr Nest, die alte Haushälterin mußte vor Müdigkeit ihr Lager aufsuchen, aber Silfverbrandt ging nicht zur Ruhe, ehe er nicht Acker um Acker, Weide um Weide, Wald um Wald, Kate um Kate zurückgewonnen hatte, so daß ganz Töreby wieder sein war.

      Ein prächtiger Morgen folgte der Unwetternacht: hoher, blauer Himmel, frische Luft und ein spiegelnder klarer See.

      Die alte Haushälterin wurde zu ihrem Herrn hineingerufen, während dieser noch zu Bette lag.

      Als sie die Schlafkammertüre öffnete, dünkte es ihr, daß etwas Kleines und Graues an ihr vorbei huschte Sie sah gerade nur so viel, daß sie zusammenzuckte. Dann war es verschwunden.

      Rittmeister Silfverbrandt lag sehr bleich drüben im Bette. »Hat Sie ihn gesehen?« fragte er.

      »Nein,« sagte die Haushälterin aus alter Gewohnheit. Man glaubte, daß es dem Heinzelmännchen nicht recht war, wenn man sagte, daß man es gesehen hatte.

      »Es war der Altvater,« sagte der Rittmeister. »Er ging gerade, als Sie hereinkam. Er war hier drinnen und hat mit mir gewürfelt.«

      Die Haushälterin stand da und starrte ihren Herrn an. »Altvater ist mit mir nicht recht zufrieden,« sagte der Rittmeister. »Er will lieber, daß mein Bruder den Hof bekommt. Und Sie wünscht es sich vielleicht auch.«

      Der Rittmeister sah ganz sonderbar aus. Die alte Frau wußte nicht, was sie antworten sollte.

      »Ja, den alten Duwe habe ich ja doch vom Hof weggebracht,« fuhr Silfverbrandt fort. »Ich wollte Altvater die Hilfe lohnen, indem ich es hier auf dem Hofe so werden ließ, wie er es haben will, aber er hat kein rechtes Vertrauen zu mir. Er setzt so wunderliche Dinge im Spiel ein, dieser Kobold. Er ist ärger als Duwe.«

      Die Haushälterin begann zu zittern und zu murmeln wie in der Nacht: »Der Herr bewahre uns!«

      »Na, stehe Sie nicht so da, Menschenskind, und mache Sie kein so bekümmertes Gesicht,« sagte Silfverbrandt, »spute Sie sich lieber und putze Sie mir meine Uniform! Poliere Sie das Bandelier, scheure Sie die Knöpfe und putze Sie die Flecken aus! Das Reitpferd soll auch mit dem besten Zaumzeug gesattelt werden. Die Mähne muß gestrählt sein, die Steigbügel müssen blinken, und die Lederriemen glänzen!«

      Die Haushälterin sah ihren Herrn erstaunt an. Sie ging und kam sogleich mit der Uniform wieder. In einem solchen Hofe wie Töreby gab es nichts, das nicht geputzt und gestriegelt, poliert und wohlgepflegt gewesen wäre.

      So stand denn Rittmeister Silfverbrandt auf, legte die blaue Uniform an, rückte den dreikantigen Hut auf dem Kopf zurecht, schnallte den Säbel an die Seite und zog die langen steifen Stulphandschuhe an. Er trat auf die Schwelle und sprang auf sein Pferd, das gesattelt draußen wartete.

      Zweimal ritt er rings um den Hof, dann schwenkte er zum See hinab, wo die lange Waschbrücke, die gerade vom Ufer wegragt, schon dazumal stand. Er sah so prächtig und stolz aus, wie er da ritt, daß alles Hausgesinde herauskam, um ihn anzusehen. Und der Kutscher und die Haushälterin sahen alle beide, wie das Heinzelmännchen sich zur Stalluke hinausbog und dem Gutsherrn nachsah.

      Als der Rittmeister zum Seeufer hinabkam, ritt er auf die Brücke hinaus. Er saß hoch und stolz im Sattel wie ein Held, und das Pferd ging mit kurzen, tanzenden Schritten. Als die Brücke zu Ende geritten war, entstand ein kurzer Kampf zwischen Reiter und Pferd. Das Pferd wollte wenden, aber Rittmeister Silfverbrandt zwang es mit Reitpeitsche und Sporen weiter zu gehen. Und mit einem hohen Sprung stürzte sich das Pferd in das Wasser.

      Alle, die auf dem Hofe gestanden hatten, fingen nun an, zum See hinab zu laufen. Aber als sie hinkamen, waren Reiter und Pferd verschwunden. Sie waren sogleich untergegangen, ohne wieder auf den Wasserspiegel hinaufzukommen.

      Die jungen Burschen sprangen in die Boote und ruderten auf den See hinaus. Alle sprachen durcheinander und suchten Rat und Hilfe zu bringen, aber die alte Haushälterin blieb still. »Es nützt nichts,« sagte sie. »Das ist der Hausgeist. Er hat sein Leben an den Hausgeist verspielt, für die Hilfe, die er ihm heute nacht gebracht hat.«

      Als die Menschen, bestürzt und entsetzt, zum Hofe zurückkehrten, stand das Heinzelmännchen von Töreby, allen sichtbar, in der Stalluke und winkte siegesstolz mit seiner roten Mütze.

      Denn nun wußte es, daß Ordnung und Stille und ein ernstes Leben wieder auf Töreby einziehen würde.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBGUC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDyuiii tjIKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiii gAooooBhQc44GTRVrTrKbUL+K1gUmVycAA9gSf0FI0px55JHaeB/CsN6h1G9QmHP7oc8+/B9RXpU MKQxiOMYXp9aisrOLT7SG2iA8uIFVH1Oan/iyex4xWTPosNS5EYfiextpdDu5WX50XPf1FeJEYJx 6mvbvF9wYPC9+4xkp079RXiBwWJHetInm496hRRRVHlhRRRQAUUUUAFJ1NLRTDpcDius8IeEm1pj c3YIsUPIP8Z446g9+tYGkac2qanb2ihm8yRVbaM7QSASfQc17np1nHp1hBaxqFEShS