Der Fall Bahran. Elke Maria Pape. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Elke Maria Pape
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742710154
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kam mindestens zweimal pro Woche, wegen ihrer Magenschmerzen, die übrigens aus ärztlicher Sicht nicht zu erklären waren, also keine organische Ursache vorlag.”

      „Psychisch?”, wollte Karla wissen. „Zu viel Stress und zu viel verantwortungsvolle Aufgaben, diesen Eindruck hatte ich jedenfalls gestern von ihr.”

      „Ja, da gebe ich dir Recht.”

      3. Marianne Schieferstein, 65 Jahre, verheiratet, Hausfrau,

      Litt seit Jahren an Fibromyalgie, einer entzündlichen und sehr schmerzhaften Gelenkerkrankung

      Zacharias legte den Stift kurz zur Seite. „Mit ihr habe bisher nur kurz gesprochen. Auch sie lobt Frau Bahran in den höchsten Tönen. Ich habe ihr versprochen, dass wir beide bei ihr zu Hause vorbeikommen. Seitdem die Geistheilerin tot ist, hat sie wieder vermehrt Schmerzen. Außerdem haben sie und ihr Mann kein Auto. Um zu Frau Bahran zu kommen, haben sie sich immer das Auto vom Nachbarn geliehen.”

      Karla war einverstanden. „Klar, machen wir. Obwohl ich auch nicht glaube, dass das etwas bringt. Zwei harmlose, alte Rentner. Haben sie auch bezahlt?”

      „Natürlich. Und nicht zu knapp, so wie Frau Schieferstein andeutete. Wie viel, weiß ich noch nicht. Aber ihr Mann bekommt vielleicht eine gute Beamtenpension. Ach, das hab ich noch vergessen, Sonja Aust, sie ist ja in gehobener Position tätig und für ihr Modehaus sogar oft auf Auslandsreisen. Sie bezahlte einhundertfünfzig Euro. Pro Sitzung!”

      Ungläubig riss Karla die Augenbrauen nach oben. „Das gibt’s doch nicht. Woher weißt du das? Das hat sie gestern nicht erzählt.”

      „Ich habe sie heute Mittag noch einmal angerufen. Zuerst wollte sie nicht raus mit der Sprache aber ich bin hartnäckig geblieben und schließlich hat sie es gesagt.”

      „Unglaublich!”, staunte Karla.

      Zacharias schrieb weiter.

      4. Pascal Schlüter, 23 Jahre, ledig, Schichtarbeiter

      „Wie gesagt.”, bemerkte er. „Was der junge Mann zu sagen hat, werden wir morgen erfahren. Dem Gefasel von Montag nach zu beurteilen, litt er an Rückenproblemen.”

      „Wie oft ging er zu dieser Frau?”

      „Laut ihrem Buch mindestens einmal pro Woche. Allerdings nicht mehr in den letzten Wochen. Das ist seltsam.”

      „Allerdings!”, antwortete Karla.

      5. Peter Brüggemann, 35 Jahre, geschieden, Manager in einem Elektrokonzern

      „Über den weiß ich noch gar nichts. Außer, dass er auch mindestens einmal pro Woche bei ihr war. Ihn plagten Atemnot und Lungenbeschwerden, wahrscheinlich auch Stresssymthome. Ich werde ihn am Montag an seinem Arbeitsplatz aufsuchen.”

      Zacharias drehte sich um und sah zu Karla. Sie hatte es sich, so gut es ging, auf ihrem Schreibtischstuhl bequem gemacht und streckte ihre langen Beine weit von sich. Er konnte sehen, wie sich in ihrem Dekolleté kleine Schweißperlen gebildet hatten, die auf ihrer gebräunten Haut sanft schimmerten. Sie ist schon eine sehr attraktive Frau, dachte er.

      „Karla, ich habe hier noch eine andere Sache.”, sagte er, darauf bedacht, dass seine Gedanken nicht abschweiften. Schließlich war er verheiratet. Und zwar glücklich.

      „Ja?”, fragte sie und sah zu ihm hoch.

      „Es gibt noch eine Patientin, beziehungsweise gab.”

      „Gab?”, fragte sie interessiert nach.

      „Ja, eine gewisse Britta Braun. Sie starb letztes Jahr, mit vierundfünfzig Jahren, an Krebs.”

      „Oh!”

      „Sie hatte wohl einen sehr langen Leidensweg hinter sich. Am Schluss lehnte sie jede weitere Behandlung ab. Sie ging nur noch zu Frau Bahran. Alle Therapien der Schulmedizin brach sie abrupt ab.”

      „Du hast Recht, das ist auffällig. Aber was soll ich da machen? Ich meine, die Frau ist tot.”

      „Sie hat einen Sohn, der auch hier in der Stadt lebt. Ich bitte dich, ihn am Montag aufzusuchen. Da muss ich ja nicht mitkommen. Befrag ihn, warum seine Mutter die anderen Therapien abgebrochen hatte.”

      „Vielleicht hatte sie einfach genug von den fürchterlichen Schmerzen und wollte nicht länger leiden.”

      „Ja, möglich. Aber vielleicht hat Madame Bahran sie auch dazu gedrängt oder das von ihr verlangt. Und das würde ihre Tätigkeiten in einem anderen Licht erscheinen lassen. Also, frag den Sohn. Finde heraus, ob er vielleicht eine Stinkwut auf diese Frau hatte.”

      Karla sah ihn fragend an. „Siehst du da ein Motiv?”

      „Wir müssen überall ein Motiv sehen, Karla, einfach überall. In diesem Fall müssen wir in alle noch so ungewöhnliche Richtungen ermitteln.”

      „Wie alt ist der Sohn?”

      „Fünfundzwanzig. Er lebt in einer Wohngemeinschaft in der Stadtmitte.”

      „Oh Gott, eine schmuddelige WG!” Karla schüttelte sich. Sie selbst hielt ihre kleine Wohnung penibel in Ordnung.

      „Immer diese Vorurteile. Du kannst auch gerne zu Peter Brüggemann gehen. Dann übernehme ich den Sohn von Britta Braun. Aber dann musst du aufpassen, dass du an der arroganten Vorzimmerdame des viel beschäftigten Herren vorbei kommst. Und lass dich bloß nicht abwimmeln!”, betonte Zacharias mit einem spitzbübischen Lächeln.

      Sie winkte ab, er hatte es doch gewusst. „Ach, ne, das kannst du besser. Von mir aus, gehe ich halt zu der WG.”

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