Ausmisten mit der Stapel(Haufen)-Methode:
1. BEHALTEN-Stapel
2. VIELLEICHT-Stapel
3. AUSSORTIEREN-Stapel
4. REPARIEREN-Stapel
5. REINIGEN-Stapel
#1 Alles heraus aus dem Kleiderschrank und ab damit auf den Schlafplatz am besten. Psychologisch gesehen liegt es auf der Hand, dass du dich hier vielleicht zum ersten Mal visuell mit deiner textilen Fülle beschäftigen musst. Das klingt nach beträchtlich viel (mentaler und emotionaler) Traktat, immerhin du wirst sehen: Es funktioniert. Und als nächstes nimmst du jede Klamotte in die Hand und kontrollierst Sie mit Bedacht, ob du es behalten möchtest und weswegen? Letztendlich soll jeder nur die Kleidungsstücke behalten, die einen happy machen.
#2 Für Kleidungsstücke bzw. Textilien, die bei diesem Test komplett durchrasseln, gilt: Du musst dich losbinden. Lege die aussortierten Dinge augenblicklich auf den Stapel AUSSORTIEREN. Falls sich unter den aussortierten Stücken ein wichtiges Basic befindet, für das Du keinen gleichwertigen Ersatz in Deinem BEHALTEN - oder REINIGEN- und REPARIEREN-Stapel findest, setze das Teil auf Deinen Einkaufszettel. Du solltest es tunlichst bald ersetzen und zwar so, dass alle Kriterien erfüllt sind. Was ansonsten noch raus kann: Kaputte, verwaschene und abgetragene Anziehsachen und jene, in die Du sehr wahrscheinlich nie wieder reinpassen wirst (außer nach der Schwangerschaft). Die mittlerweile zu enge Blue Jeans oder das reichlich zu schmale Kleid aus Deiner Schulzeit hat im Kleiderschrank kaum etwas mehr zu suchen und führt im gravierendsten Fall sowieso bloß dazu, dass Du dich schlecht fühlst, weil Du es nicht mehr tragen kannst.
#3 Nun verbleiben nur noch diejenigen Klamotten über, die Du benötigst und hochwertig sind, die allerdings nicht geändert werden können. Wenn Dir jene Textilien nicht mehr passen, musst Du dich davon bedauerlicherweise losbinden. Bei allen anderen, übrig gebliebenen Teilen entscheidest Du mit der dieser Fragestellung, ob Du diese gleich aussortieren oder erst einmal behalten möchtest.
#4 Jetzt hast du es gleich vollbracht. Bevor du allerdings deinen Schrank samt Schubladen wieder einräumst, solltest du diesen gewissenhaft reinigen. Auch den Mottenschutz oder die Duftpapiere kannst du jetzt ersetzen. Dann sortierst du aus deinem BEHALTEN-Stapel alle Kleidungsstücke aus, die Du in der nächsten Jahreszeit auf keinen Fall tragen könntest. Verstaue jene sachgemäß an einem separaten Platz, zum Beispiel in schlecht zugänglichen Schrank- bzw. Regal-Bereichen oder im Kellergeschoss. Dreh- und Angelpunkt ist, dass diese Dinge keinen Freiraum wegnehmen, den du für die aktuelle Jahreszeit-Mode brauchst.
#5 Hänge deine übrigen Anziehsachen von dem BEHALTEN-Stapel wieder retour in den Schrank. Allerspätestens jetzt wirst du ersehen, welchen Stil du an und für sich verfolgst, was dir mehr als gut steht und worin du dich tatsächlich wohl fühlst. Bei deiner kommenden Shopping-Tour kannst du dich nun komplett entspannt nach deiner Garderobe orientieren und spontanen Fehlentscheidungen und unnötigen Werbeversprechen aus dem Weg schlendern.
Tipps wie die nächste Shopping-Tour nicht zur Konsumorgie wird
Ausmisten kann jeder. Den minimalistischen Kleiderschrank erhalten ist schon eine komplett andere Baustelle. Nun, wo dein Kleiderschrank so schön und stressfrei eingerichtet ist, muss das selbstverständlich auch so verbleiben. Damit deine nächste Klamotten-Anschaffung nicht zur Konsumorgie wird, gibt’s in diesem Fall noch ein paar Tipps für Dich.
Ratschläge wie das nächste Einkaufserlebnis nicht zur Konsumorgie wird:
#1 Keinerlei Kompromisse bei dem Kleiderkauf akzeptieren. Kaufe und bestelle ausschließlich Outfits die perfekt passen und harmonieren, bequem sind und deinem Modestil nachkommen. Ehe du etwas Nagelneues ergatterst, konzentriere dich jedoch erst einmal auf die Bekleidung die du bereits besitzt. Wenn du bei deinem persönlichen Anziehsachenlimit angelangt bist, fliegt im besten Fall für jedes neue Teil ein altes heraus, bzw. jede defekte, abgetragene Klamotte wird mit einem neuen ausgetauscht, insoweit Bedarf und Wunsch besteht.
#2 Gute Kombinationsmöglichkeiten sind das A und O, denn so hast du absolut nie einen Schrank voll Kleidung und weißt nicht was Du anziehen sollst. Jedes Kleidungsstück muss wenigstens mit fünf oder vielmehr Anziehsachen kombinierbar sein. Lass deinem Einfallsreichtum freien Lauf! Du könntest ein Kleid zum Beispiel mit T-Shirt darüber als Rock anhaben oder eine kurze Sommerhose in der Winterzeit mit warmer Leggings oder ein Bluse über einem leichten Pulli etc.
#3 Alltagseignung berücksichtigen: Bekleidung die Du nur einmal im Kalenderjahr anziehst sollte es in deinem Kleiderschrank nicht mehr geben. Vielmehr müssen deine Kleidungsstücke multifunktional tragbar sein, so dass du sie im Alltag verwenden kannst aber auch für einzigartige Anlässe. Einfache Basics bilden hierfür einen guten Grundstein, was auf keinen Fall bedeutet, dass deine Kleidung trostlos und farblos aussehen sollte.
#4 Verwende Fußbekleidung und Accessoires um deine Outfits eleganter oder legerer erscheinen zu lassen und um ihnen eine persönliche Note zu geben. Einfallsreichtum die mit dir harmoniert geht über Modetrends aus zum Beispiel Mode-Magazinen oder Online-Shops.
#5 Instandhaltung der eigenen Bekleidung: Löcher können gestopft, Schuhabsätze neu gemacht und Schmuck repariert werden. Nutze die Chancen deine Anziehsachen und Accessoires instand zu halten, so dass sie lange Zeit schön aussehen. Pflege deine Outfits dazu regelmäßig und überstrapaziere sie in erster Linie nicht durch zu häufiges Waschen und Bügeln.
Tipp: Ich verlasse mich einfach auf mein Riechorgan in wie weit ein Kleidungsteil in die Wäsche gehört beziehungsweise ob ich es nur auslüften sollte. Bis dato hat sich niemand beschwert und unser Waschvollautomat läuft weniger als halb so häufig. Hat ein Kleidungsstück nur einen Klecks abbekommen wasche ich diesen bewusst mit der Hand heraus an Stelle deshalb das ganze Kleidungstück in die Wäsche zu geben. Getragene Oberhemden kannst du geradewegs im Bad während oder nach der Dusche auf einen Kleiderbügel hängen um sie aufzufrischen und die Knitterfalten verschwinden zu lassen. Das ist im Übrigen auch ein guter Kniff deine Kleidung ohne Bügeln faltenfrei zu bekommen, wenn sie beim Reisen im Koffer zerknittert sind. Es funktioniert auch bei Anzügen und ähnlichen Kleidungsstücken, die Du überhaupt absolut nicht bügeln kannst. Einen Wäschetrockner verwenden wir nicht, stattdessen nur einen Wäscheständer. Beim Aufhängen ziehe ich die Bekleidung gleich glatt und hänge Oberhemden auf einen Bügel oder über die Wäscheständerenden. Es existieren in meinem Schrank nur noch drei Dinge, die ich dennoch bügeln muss: ein Leinenbluse und zwei kurze Stoffhosen. Knitterfrei beworbene Textilien solltest Du im Übrigen schon gar nicht kaufen, denn sie beinhalten eine besonders umwelt- und gesundheitsschädliche Chemiemischung, die für die Knitterlosigkeit garantiert.
#6 Kaufe Secondhand - Aus welchem Grund immer neu kaufen? Auf Flohmärkten, in Secondhand-Geschäften, auf Onlineplattformen wie Kleiderkreisel oder bei Bekannten bekommst Du einzigartige Mode oft viel billiger oder kostenlos. Gehe phantasievoll mit Deinem Wunsch nach Veränderung um und kombiniere neue mit alten Teilen.
#7 Gehe unter die Mode-Designer - Was begeistert vielmehr als Selbstgemachtes? Lerne Handarbeiten wie häkeln, stricken, nähen oder Siebdrucken! In zahlreichen Orten bieten Modeläden, Volkshochschulen oder auch Designer Workshops an. Reichliche Do-It-Yourself-Anleitungen (DIY) findest du online, etwa bei YouTube.
#8 Kaufe und bestelle grüne Mode (Bio-Mode) - In Deutschland sind in den vergangenen Jahren eine große Anzahl Eco-Fashion-Stores aus dem Boden geschossen, die sich durch und durch der grünen Weltanschauung angenommen haben. Viele Mode-Designer und Modelabels arbeiten daran, Mode grüner zu machen und bewirken so Druck auf weltweite Produktionsbedingungen. Des Öfteren wird die Mode unter merklich besseren Sozialstandards hergestellt, nicht selten zu vergleichbaren Preisen in Bezug auf Markenkleidung. Besonders die kleinen Labels sind oft doppelt gut und besitzen Bio & Fair, Ökologie und Ethik im Doppelpack. Bekleidung mit Bio-Qualität-Siegel ist heutzutage so problemlos erhältlich wie jedes andere Kleidungsstück ebenfalls. Wer sich bei Internetshops umschaut, entdeckt inzwischen