The One Eyed Bandits. Kendra Li. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kendra Li
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847692904
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gute Idee,“ sagt Jeff ermunternd. „Mike ist auch da.“

      „Ich bin ja nicht blind,“ ruft Lillian schon von weitem, woraufhin Jade lachen muss.

      „Also? Wollen wir dir was bestellen?“

      „Gerne.“ Jade bemüht sich um Begeisterung. Sie folgt Jeff, der langsam vorangeht.

      Wenig später sitzt sie neben ihm an einem langen Tisch und schaut sich neugierig um. Etliche Leute aus dem Footballteam und aus der Cheerleadertruppe sind zugegen. Sie erblickt ihre Freundin am Kopfende des Tisches. Lillian unterhält sich mit zwei Typen und scheint sich gut zu amüsieren. Der begehrte Mike hingegen sitzt am anderen Ende und unterhält sich mit einem rothaarigen Mädchen, das ihm schöne Augen macht. Hin und wieder wirft Lillian ihm einen hoffnungsvollen Blick aus den Augenwinkeln zu, doch entweder bemerkt Mike das nicht oder er ignoriert es ganz einfach.

      Jade betrachtet Mike interessiert. Was nur findet ihre Freundin an diesem Kerl?

      Zugegeben, er sieht schon ganz gut aus. Sein Gesicht ist für seine siebzehn Jahre sehr markant. Geradezu männlich. Das rothaarige Mädchen flüstert ihm etwas zu, woraufhin er den Kopf schief legt und charmant lächelt. Dunkelbraunes Haar fällt ihm in die Stirn und steht im starken Kontrast zu seinen grauen Augen.

      Etwas Kaltes geht von ihm aus und sie bekommt davon jedes Mal eine Gänsehaut. Sie kann dieses Gefühl nicht abschütteln. Irgendetwas sagt ihr, dass er ein äußerst skrupelloser und gefährlicher Mensch ist, vor dem es sich in Acht zu nehmen gilt.

      Jade wünscht ihrer Freundin stets nur das Beste. Daher würde sie eine Beziehung zwischen den beiden nicht gerade gut finden.

      In diesem Augenblick hebt Mike den Kopf und ihre Blicke treffen sich. Seine Augen bohren sich in ihren Kopf. Schnell sieht Jade weg, doch aus den Augenwinkeln erkennt sie wie er amüsiert grinst. Ekelpaket!

      „Also, erzähl doch mal,“ hört sie Jeff plötzlich neben sich sagen.

      Jade sieht ihn aufmerksam an. „Was soll ich erzählen?“

      „Du hast mir wohl gerade gar nicht zugehört, was?“

      „Ich muss gestehen, ich war gerade in Gedanken,“ gibt sie kleinlaut zu.

      „Sehr charmant!“ lacht er.

      „Es tut mir leid.“

      Er winkt lässig ab. „Macht nichts, du darfst das.“ Er beugt sich vor und sie weicht automatisch vor ihm zurück. Falls er es bemerkt haben sollte, so lässt er es sich nicht anmerken. „Wie kommt es, dass du mich nicht toll findest?“

      „Wie bitte?“ Jade reißt perplex die Augen auf.

      „Ich falle gerade mit der Tür ins Haus, das ist mir schon klar.“ Er greift sich etwas verlegen an den Kopf. „Aber ich dachte, ich versuch`s mal so rum, da ja meine bisherigen Versuche alle fehlgeschlagen sind.“

      „Ich...äh...“ Sie räuspert sich kurz. „Also Jeff, ich denke, dass.....ich nicht zu dir passe.“

      Seine Lippen verziehen sich zu einem breiten Grinsen. „Wow. So rum hab ich das noch nie zu hören bekommen.“ Er nimmt ihre Hand in seine. „Du bist echt süß,“ meint er. „Warum denkst du, dass wir nicht zusammen passen?“

      „Ich weiß nicht,“ meint sie etwas hilflos. „Das ist ein Gefühl, Jeff!“

      „Willst du mir nicht wenigstens eine klitzekleine Chance einräumen?“

      „Ich halte das für keine so gute Idee.“

      Jetzt grinst er frech. „Keine Antwort ist endgültig, Jade. Und ich werde nicht aufgeben. Du willst mich! Du weißt es nur noch nicht.“

      Klasse! Ihr Blick schweift hilfesuchend zu Lillian, die gerade fröhlich auflacht.

      „Möchtest du noch etwas trinken,“ fragt Jeff und weist auf ihr leeres Glas.

      „Ja,“ sagt sie und steht auf. „Aber jetzt bin ich dran mit bezahlen.“

      Er will protestieren, doch sie schüttelt entschlossen den Kopf.

      „Keine Widerrede,“ sagt sie bestimmt.

      Er hält beide Hände hoch. „Bitte nicht schiessen! Ich ergebe mich. Aber nur unter Protest.“

      Sie lächelt und steht auf. Wenig später läuft sie vorsichtig mit zwei bis zum Rand gefüllten Gläsern zwischen den eng beieinander stehenden Tischen hindurch.

      Sie hat schon über die Hälfte des Weges hinter sich, da rammt einer der Umstehenden ihr den Ellenbogen in die Seite. Eine beträchtliche Menge Cola schwappt über den Rand des Glases und direkt auf ein blütenweißes Hemd. Sie japst erschrocken nach Luft und hebt besorgt den Kopf.

      „Oh, tut mir...“ Die restlichen Worte bleiben ihr im Hals stecken.

      Sie blickt direkt in ein grünes Augenpaar, das sie intensiv mustert. Die Welt um sie herum verschwimmt. Der eben noch so lautstarke Geräuschpegel tritt in den Hintergrund und wird seltsam dumpf. Wie unter Wasser. Sie weicht zurück und betrachtet ihr Gegenüber jetzt genauer.

      Vor ihr steht ein Mann, um die Mitte zwanzig. Sein Gesicht ist markant und weich zugleich. Eine seltsame Mischung.

      „Hart und sensibel,“ schießt es ihr durch den Kopf.

      Er hat schwarzes, kurzes Haar, das vorne etwas länger ist und ihm in die Stirn fällt. Seine vollen Lippen verziehen sich zu einem unwiderstehlichen Lächeln.

      Jade`s Herz macht einen Sprung und sie kann nicht umhin zurück zu lächeln. Doch auf einmal wird sie sich der Situation gewahr. Schnell räuspert sie sich. Die Geräusche um sie herum werden wieder laut. Es ist als würde sie aus einem Traum erwachen.

      „Es tut mir so leid,“ sagt sie jetzt mit etwas kratziger Stimme. „Dein Hemd....“

      „Es war nicht deine Schuld,“ fällt er ihr mit tiefer Stimme ins Wort. Seine grünen Augen mustern sie aufmerksam. „Darf ich?“ Er nimmt ihr beide Gläser ab und stellt sie achtlos auf einem Tisch ab. „Ich bin Damon. Damon Lacroix.“ Er streckt ihr die Hand entgegen, die sie sofort ergreift.

      „Ich bin Jade.“

      Plötzlich überfällt sie ein seltsames Gefühl. Sie vernimmt Stimmen...aus einer anderen Zeit. Ihre Wangen erhitzen sich. Sie brennen. Ihr schwindelt.

      „Was geschieht mit mir?“

      Sie fasst sich stöhnend an den Kopf. Ihre Stirn ist ganz feucht. Damon kommt ihr entgegen und stützt sie, indem er sie bei den Schultern packt.

      „Bist du okay?“ Er mustert sie prüfend. Seine Augen leuchten wie Smaragde. Oder bildet sie sich das nur ein?

      Sie streicht sich mit zitternder Hand die Haare aus dem Gesicht.

      „Ja. Ja, ich bin okay, ich....“

      Lillian kommt ihnen lächelnd entgegen. Sie will unbedingt wissen mit wem Jade da spricht. Der mysteriöse Fremde sieht sehr gut aus. Doch als sie das blasse Gesicht ihrer Freundin erblickt, vergisst sie alle Neugier.

      „Jade, geht es dir nicht gut? Mein Gott, du bist ja leichenblass. Komm setz dich.“

      Jade lässt sich auf einen Stuhl sinken. In ihrem Inneren wütet ein Chaos, das keinen Namen hat. Was passiert da nur?

      „Du,“ sagt Lil zu dem Fremden. „Hol ihr bitte ein Glas Wasser.“

      Damon nickt und ist dann auch schon verschwunden.

      „Geht es ihr nicht gut?“ fragt Jeff, der plötzlich neben ihnen auftaucht.

      „Sieht sie etwa aus als würde es ihr gut gehen?“ meint sie schnippisch. Sie fächert sich mit der Hand Luft zu. „Es ist ja auch total stickig hier drin. Kann denn einer mal ein Fenster öffnen?“

      „Hier.“ Damon steht plötzlich vor ihr und hält ihr ein Glas Wasser entgegen, woraufhin sie ihn verblüfft ansieht.

      „Das