Der antiutopische Antisemitismus: Luther und Calvin
Der radikal antiutopische Antisemitismus
Der Verzicht des Antiutopismus auf den Antisemitismus
Exkurs: Die Ersetzung des Antisemitismus in der Lehre von Papst Johannes Paul II
Die universale Verneinung der Utopie und die Kritik der utopischen Vernunft
Zur Kritik des zynischen Kapitalismus - die Ideologiekritik und die Kritik des Nihilismus
Der nihilistische Kapitalismus
Die zerstörerische Wahrhaftigkeit
Die Etappen des Systems der Moderne
Die Negation der Wirklichkeit im nihilistischen Kapitalismus
Die Aushöhlung des utopischen Kapitalismus durch den neoliberalen Populismus
Die Wiederkehr des verdrängten lebenden Subjekts
Der Andere als Feind im Kampf bis auf den Tod
Der Andere als lebendes Subjekt
Mord ist Selbstmord: Den Ast absägen, auf dem wir sitzen?
Die Globalisierung als Verantwortung für den Globus
Der Markt und die Methode der Erfahrungswissenschaft: Die globalisierte Verantwortungslosigkeit
Die Verantwortung und der Anthropozentrismus
Die größte Torheit des XX. Jahrhunderts
Vorwort der Herausgeber
Widmung.
Ich widme dieses Buch meiner Frau Vilma.
Die Veröffentlichungen von Franz Josef Hinkelammert sind in Lateinamerika weithin bekannt. Dieses Jahr (2015) hat er seine fünfte Ehrendoktorwürde bekommen. Seine Bekanntheit gründet vor allem auf seine langjährige Tätigkeit als Leiter des „Departamento Ecumenico de Investigacion “ (DEI) in Costa Rica wo er noch heute wohnt und seinen zahlreichen Veröffentlichungen.
Erstaunlich ist, dass er in seinem Geburtsland, Deutschland nahezu unbekannt ist. Dabei sind die Themen seiner Bücher besonders für Europäer von großem Interesse. Dies gilt umso mehr für die heutige Zeit in der die Spannungen zwischen Europa und einem großen Teil der weniger industrialisierten Welt größer werden und Lösungen nötig sind.
Wir, die Herausgeber, denken, dass Franz Josef Hinkelammert, der auch unser Vater ist, einen wichtigen Beitrag zur Diskussion leisten kann, welchen Weg Europa gehen soll. Dieses Buch erweitert den oftmals eng gewordenen Blick auf aktuelle und auch schon länger bestehende Problemfelder unserer Gesellschaft durch den Blick von außen. Dieser Blick ist ungewohnt und radikal. Hier wird eine Perspektive eingenommen, die noch nie notwendiger war als heute.
Johannes Hinkelammert
Anna Molnos
Zu dieser Ausgabe:
Dieses vorliegende Buch ist die deutsche Ausgabe eines Buches, das im Jahre 1998 in Costa Rica in spanischer Sprache erschien. Es ist aber keine einfach Übersetzung, sondern eine weitegehende Umarbeitung dieses Textes. Ich habe vor allem die Interpretation der Kapitel 8 und 10 des Evangeliums des Johannes und die Analysen des Antisemitismus vertieft.
Diese Umarbeitung ist das Ergebnis von vielen Diskussionen, die ich in dieser Zeit mit Lesern gehabt habe, die ihre Kommentare machten. Sie entspricht aber vor allem den Diskussionen, die ich in den Sitzungen verschiedener Seminare gehabt habe, die ich im DEI (Departamento Ecuménico de Investigaciones) mit Studenten dieser Institution durchgeführt habe. Allen diesen Teilnahmern möchte ich hier meinen Dank aussprechen. Daneben möchte ich einigen Mitarbeitern meinen besonderen Dank aussprechen:
In Bezug auf viele spezifische Probleme, verdanke ich vieles Germän Gutiérrez, Mitarbeiter des DEI, der in dieser gesamten Periode viel Zeit und Geduld für mich gehabt hat und viele Informationen und Hinweise beigetragen hat.
Ebenfalls möchte ich Elsa Tamez und Pablo Richard, Mitarbeitern des DEI, dafür danken, daß sie mir sehr häufig bei Zweifeln über die Übersetzung des Textes beigestanden haben. Ohne diese ständige Mitarbeit bei der Exegese der Texte wäre es für mich sehr viel schwieriger geworden, dieses Buch zu schreiben, da ich nur sehr geringe Kenntnis der giechischen Sprache habe.
Franz J. Hinkelammert
Prolog
Dieses Buch folgt Kierkegard. Nicht so sehr in seiner Philosophie, sondern seinem Rat, wie aman Bücher schreiben soll. Er sagte: Wenn du ein Buch schreiben willst, lies zehn Bücher, und dann schreib ein elftes. Sollte das Buch dann ein schlechtes Buch sein, glaube nicht, daß das daran liegt, daß du, um es zu schreiben, nur zehn Bücher gelesen hast.
Ich bin überzeugt, daß man heute ein Buch über das Evangelium des Johannes nur schreiben kann, wenn man dieser Methode folgt. Daher hat dieses Buch etwas von einem Spiel. Aber es hat eben auch etwas von der Ernsthaftigkeit eines Spiels.
Dieses Buch hat nicht zum Ziel, ein spezifisch theologisches Buch zu sein, obwohl das Evangelium des Johannes in seinem Zentrum steht. Allerdings enthält es eine Meinung über das, was Theologie ist. Es nimmt auch die Theologie