Gott. Anton Baumgärtner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anton Baumgärtner
Издательство: Bookwire
Серия: Golden Books
Жанр произведения: Философия
Год издания: 0
isbn: 9783752913088
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ist Raum?

      „Es „gibt“ keinen Raum, denn dort wo Materie ist, ist kein Raum, und dort, wo keine ist, gibt es keine Grenzen. Da aber Grenzen das Kriterium von Raum sind, und im Universum keine vorhanden sind, so „gibt“ es „an sich“ keinen Raum“. (Es „gibt“ keine Möbel, sondern es gibt nur Sesseln, Tische, Herd usw.).

      Wo es keinen Raum gibt, gibt es nur die Unendlichkeit, gibt es keinen Anfang, kein Ende. Es gibt nur die synthetische Zeit, die Uhrzeit.

      Es gibt im grenzenlosen Universum weder Zeit noch Raum. Ein Sonnensystem hat zwar einen Anfang und ein Ende, aber diese finden in der Ewigkeit statt, überall, immer, endlos und anfangslos. Die Sonnensysteme haben einen Anfang und ein Ende, aber das Universum hat weder das eine noch das andere. Es ist ewig und unendlich. Es ist unvorstellbar.

      Der Mensch begreift das mit seinem Intellekt nicht, denn im kosmischen Bereich hat alles einen Anfang und ein Ende. Daher muss für den Menschen auch das Universum Anfang und Ende haben.

      Wenn das Universum einen Anfang und ein Ende hätte, so ergäbe sich das Problem des Nichts, bzw. es ergäbe sich die Frage; Was war vor dem Anfang? Das Nichts?

      Das UNVORSTELLBARE. Gott und das Nichts.

      Da sich der Mensch das Nichts nicht vorstellen kann, versucht er es logisch einzufangen. Er definiert es und erhält dadurch objektive Werte vom Nichts. Diese objektiven Werte „gibt“ es aber nicht, sie existieren nur im Intellekt. Da aber auch der Intellekt in der Welt ist, erhält das Nichts ein Schein-Sein (abstrakte Existenz).

      Das Gleiche gilt von der Konstruktion eines Gottes. Auch er ist unbegreiflich, aber der Mensch schafft sich von ihm eine Vorstellung und gibt ihm bestimmte Werte (Eigenschaften). Er verfährt damit wie mit dem Nichts. Er schafft sich eine Schimäre (ein Schema). An diese Schimäre glaubt er verzweifelt, denn das Phantasma tröstet ihn über seine Ohnmacht, über seine Ängste und Hoffnungen. Die Schimäre ist also eine Art Vogelscheuche, die die Vögel vertreibt, bzw. die Fragen verdrängt, auf die es (bisher) keine Antworten gab.

      Das heißt: irgendwann hat der Mensch aufgehört, nach Gott zu suchen und hat angefangen, an eine Schimäre zu glauben. Und das, obwohl Gott rund um ihn war, sogar in ihm, und in der Natur. Aber er suchte nach etwas viel Mächtigerem, suchte nach etwas, das das ganze Universum geschaffen hat. Dieses Etwas konnte doch nicht in einer kleinen Blume stecken, oder in ihm selbst. Er suchte in der unendlichen Ferne nach einem Riesen, obwohl vor ihm aus der Blume Gott zu ihm sprach.

      Um aber zu erkennen, was eine Schimäre ist und was der echte, wahre Gott ist, müssen wir sehen, wie mühsam der Mensch an seinen Schimären bastelte, wie er sie erfand. Wir müssen den Menschen dabei beobachten, wie er sich Schimären baute und fest davon überzeugt war, das sei das Abbild Gottes. Obwohl es sich bei den Schimären nur um Vogelscheuchen handelte.

      Das Bauen von Schimären lässt sich am einfachsten durch die logische Konstruktion des Nichts darstellen.

      Die SCHIMÄRE „Nichts“.

      Was ist das Nichts?

      Was ist ein Loch?

      „Ein Loch ist ein Nichts mit einem Mantel rundum“.

      Das ergibt logisch:

      „Ein Nichts ist ein Loch ohne einen Mantel“.

      Hatte das Loch ein Volumen von 1 m³, so hat auch das Nichts ein Volumen von 1 m³.

      Der NORM.

      Wir können uns nun darauf einigen, dass das Maß für das Nichts einen Wert von 1 m³ ist.

      Wir können aber zu 1 Kubikmeter Nichts auch Raum sagen. Denn nun hat das Nichts ja Grenzen. Wir können mit diesen Nichts alle Räume exakt messen und erhalten die Werte: 12 Nichts, oder 2000 Nichts. Wir können aber auch die Bezeichnung Nichts weglassen und haben dann die reinen Kubikmeter (1 ³).

      Wenn wir dem Nichts aber keine Tiefe geben, ist es ein flaches Loch. In diesem Fall erhalten wir ein flaches Nichts mit einem Wert von 1 m² (= 1 Quadratmeter).

      Die FORMEN des NICHTS.

      Das Nichts muss aber nicht unbedingt rund sein. Es kann auch dreieckig, viereckig oder oval sein. Wir können dann den Inhalt eines quadratischen Loches exakt berechnen. Die Formel lautet dann: L x B x-H =?

      Die Länge des Nichts geben wir mit 10 Zentimeter an, die Breite ebenfalls mit 10 Zentimeter und dasselbe gilt für die Höhe. Ergibt: 10 x 10 = 100 x 10 = 1000 Nichts. Auf gleiche Weise berechnen wir ein flaches Nichts. - Auf diese Weise können wir den Inhalt der ganzen Welt exakt berechnen. Wenn wir den Inhalt eines Nichts mit Sand füllen, oder mit Beton, so erhalten wir einen Block mit 1000 Nichts. Wenn wir ihn auf die Waage legen, so erhalten wir sein exaktes Gewicht. Das Nichts hat sich in diesem Fall materialisiert. Obwohl es das Nichts „an sich“ gar nicht gab. Der Betonblock war unsere Schöpfung.

      Die mathematischen SCHIMÄREN.

      In der Wirklichkeit „gibt“ es kein Nichts mit einem Volumen von 1000 Nichts. Wir haben uns das Nichts nur gedacht, haben das Nichts danach als Raum bezeichnet und haben ein Verfahren entwickelt, sein Volumen zu berechnen. Als wir das konnten, haben wir dem Nichts, das nun zum Raum geworden war, eine Form gegeben. Das war ein Kubikmeter. Diesen Kubikmeter haben wir Wände gegeben und haben den so entstandenen Raum mit Beton aufgefüllt. Den Block gibt es, aber den Block „an sich“ gibt es nicht. Er gibt nur den Block „für sich“.

      Als Ergebnis haben wir einen Würfel aus Beton, der 1000 Gramm schwer ist. Der Würfel war ein synthetisches Nichts mit abstrakten Grenzen (war eine Idee). Die Idee hat sich durch Beton materialisiert.

      Wir sehen daran, dass es den Raum „an sich“ gar nicht gibt, sondern der gedachte Raum „an sich“ ein Nichts war, dem unser Intellekt einen Mantel gab, damit er zum Raum wird. Als wir die Form (Idee) mit Beton ausgossen, hat sich auch das ursprüngliche Nichts materialisiert. Es hatte davor nur intellektuelle Existenz. Den Würfel aus Beton hat dagegen materielle Existenz. Die Idee ist ein „a priori“-Ding, der Würfel aus Beton ist dagegen ein „a posteriori“-Ding (ein Objekt). Da er vom Menschen gemacht wurde, ist das Objekt zu einem Gegenstand geworden.

      Die Zeit ist, wie das Nichts oder die geometrischen Formen eine Schimäre. Ist ein „a priori“-Konstrukt. Die Dauer „gibt“ es wirklich. Sie ist nicht materiell, sondern wirklich. Sie besteht aus dem Prozess des Alterns.

      Die IDEEN.

      Alles andere am Betonwürfel, das Nichts, den Mantel, den Raum, seine Tiefe, seine Breite und Länge waren nur Ideen, bzw. der Raum war die Idee und die Idee wurde durch Hilfslinien (Breite, Höhe, Tiefe) definierbar.

      Wenn wir nun den Raum definieren wollen, so müssen wir feststellen:

      „Es „gibt“ keinen Raum, es gab nur ein Nichts das wir zu einem Loch machten, und dadurch Grenzen schufen“. Dadurch konnten wie uns den Raum vorstellen.

      Also ist der Raum durch unseren Intellekt entstanden. Er war (und ist) eine Schimäre, ist etwas, das nur in unserem Kopf ist. Vergleichbar einem Märchen, oder einem Drachen. Wir können auch die Schimäre Drache materialisieren. Dieser durch uns materialisierte Drache hat aber kein Dasein, sondern nur ein Sein. Denn es gibt in der Wirklichkeit (der Natur) keine Drachen. Der Drache hat kein Dasein, er hat nur Sein, und das Sein ist eine Idee die nur in unserem Kopf existiert.

      Daraus folgen die verschiedenen Kategorien:

      Objekte – Gegenstände – Phänomene – Fantasie.

      Sie haben:

      Dasein – Sein – Existenz – Schein.

      Ein Baum hat z.B. Dasein, er ist aus natürlichem Material. Ein Betonwürfel ist dagegen ein Gegenstand, denn er wurde von einem Menschen nach einer Idee geschaffen. Daneben gibt es noch die natürlichen Phänomene. Wenn Holz und Wasser zusammentreffen, entsteht das Phänomen Schwimmen. Wenn die Sonne aufgeht, entsteht das Phänomen Tag.

      Durch die Taschenlampe entsteht künstliche das reale Phänomen Licht. Wir schaffen neben der Natur eine Helligkeit, die nicht in der Wirklichkeit