„Markus“, beginne ich langsam und eindringlich, „ich kann nicht immer weg wie du es gerne möchtest. Ich habe Hildegard zugesagt, am Wochenende die Kinder zu nehmen. Außerdem, ich muss arbeiten. Auch ich habe Termine und Pflichten meinen Kunden gegenüber. Weshalb fährst du nicht alleine nach Kitzbühel? Oder mit Alexander?“ fällt mir spontan ein.
„Ohne dich? Angelika, was verlangst du nur von mir?“, mit großen Augen schaut er mich an. „Du bildest dir doch nicht ein, dass ich dich ein ganzes Wochenende alleine lasse? Komm mit den Kindern zu mir. Platz gibt es genug. Wenn das Wetter ordentlich ist, können wir in den Tierpark gehen. Was meinst du?“
Lächelnd entgegne ich: „Ich glaube, du mutest dir zu viel vor, Markus. Du hast Tobias und Klaus nur schlafend erlebt. Was meinst du, was die zwei Racker an einem Wochenende alles anstellen...“
Er unterbricht mich: „Das macht nichts, dann sind wir wenigstens zu zweit um sie zu betreuen und zu bewachen. Ich sage Frau Huber Bescheid, dass sie ein Zimmer für die beiden fertig macht. Wann bringt Hildegard sie?“
„Freitag, am frühen Nachmittag.“
„Gut, pack einfach alles zusammen und fahr mit den Kindern gleich am Nachmittag zu mir. Endlich wird das Haus voll.“
„Ich glaube es ist besser, wenn wir abends kommen und du auch da bist.“
„Nein, nein“, bleibt er beharrlich, „Frau Huber bleibt bestimmt am Freitagnachmittag da und wartet auf euch. Ich fände es schön, wenn bei meiner Ankunft Leben im Haus ist.“
„Lass uns das morgen besprechen“, bremse ich seinen Elan.
*
Gegen Mitternacht kehren wir nach Hause zurück. Jetzt ist es schon ganz normal und selbstverständlich, dass Markus bei mir schläft. Er hat inzwischen ein paar Sachen bei mir deponiert. Für alle Fälle! Für mich ist es schön, wenn ich in der Nacht aufwache und höre, wie jemand nebenan ruhig und tief atmet. Zum Glück schnarcht er nicht, schießt es mir in den Kopf. Gestern Abend hatte ich das Lebewesen neben mir bereits vermisst und konnte nicht gleich einschlafen. Als ich es Markus eingestehe, sagt er nur:
„Aber Spatz, das ist doch ganz normal. Ich bin ein besonders lieber Mensch, den du gerne um dich hast. Ich persönlich frage mich immer, wie ich es bisher ohne dich ausgehalten habe. Auf jeden Fall, jetzt da ich dich kenne, will ich nicht mehr ohne dich sein. Damit musst du dich abfinden.“
Wie lange wird diese tiefe Zuneigung anhalten? Wann werden Alltag und Routine eingekehrt sein? Wann werden wir froh sein, wenn wir uns nicht jeden Tag sehen?
Danach schlafen wir beide eng umschlungen ein.
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