Oblomow. Iwan Gontscharow. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Iwan Gontscharow
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753126463
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      LUNATA

Oblomow

      Oblomow

      © 1859 by Iwan Gontscharow

      Originaltitel Обломов

      Aus dem Russischen von Hermann Röhl

      © Lunata Berlin 2020

      Inhalt

       Erster Teil

       I

       II

       III

       IV

       V

       VI

       VII

       VIII

       IX

       X

       XI

       Zweiter Teil

       I

       II

       III

       IV

       V

       VI

       VII

       VIII

       IX

       X

       XI

       XII

       Dritter Teil

       I

       II

       III

       IV

       V

       VI

       VII

       VIII

       IX

       X

       XI

       XII

       Vierter Teil

       I

       II

       III

       IV

       V

       VI

       VII

       VIII

       IX

       X

       XI

Erster Teil

      I

      In der Gorochowaja-Straße, in einem der großen Häuser, dessen Bewohnerschaft für eine ganze Kreisstadt ausgereicht hätte, lag Ilja Iljitsch Oblomow eines Morgens in seiner Wohnung im Bette.

      Er war ein Mann von zwei- oder dreiunddreißig Jahren, von mittlerer Statur und angenehmem Äußern, mit dunkelgrauen Augen; aber seine Gesichtszüge zeigten einen Mangel an jeder bestimmten Idee und an jedem regen Interesse. Ein Gedanke flog wie ein freier Vogel über sein Gesicht, flatterte in den Augen umher, setzte sich auf die halbgeöffneten Lippen, versteckte sich in den Falten der Stirn, ging darauf ganz verloren, und dann verbreitete sich über sein ganzes Gesicht die warme, gleichmäßige Helle der Sorglosigkeit. Von dem Gesichte ging diese Sorglosigkeit auf die Haltung des ganzen Körpers über, sogar auf die Falten des Schlafrocks.

      Manchmal verdunkelte sich sein Blick durch einen Ausdruck von Müdigkeit oder Langeweile; aber weder die Müdigkeit noch die Langeweile vermochten auch nur für einen Augenblick von seinem Gesichte die Weichheit zu verscheuchen, die der herrschende Zug, der Grundzug nicht nur seines Gesichtes, sondern auch seiner ganzen Seele war; seine Seele aber leuchtete hell und offen in seinen Augen, in seinem Lächeln, in jeder Bewegung des Kopfes und der Hände. Auch ein kühler, flüchtiger Beobachter würde, wenn er Oblomow im Vorbeigehen angeblickt hätte, gesagt haben: »Das muß ein guter Kerl, eine treue Seele sein!« Ein Mensch mit tieferem Blicke und wärmerem Herzen würde ihm lange ins Gesicht geschaut haben und, in angenehmes Sinnen versunken, mit einem Lächeln auf den Lippen weitergegangen sein.

      Ilja