Willi. Sabine Horn. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sabine Horn
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783738002546
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      Es wurde ruhig auf dem Hof nur zweimal kam ein Mann in dunklem Anzug. Er sah sich alles an und murmelte etwas dass wie blöde Bruchbude klang. Willi fand das ziemlich unverschämt und so freute er sich als der Mann mit beiden Füßen in einer schlammigen Pfütze versank. Seine Schuhe sahen danach aus wie für die Müllkippe gemacht. „Schlammfuß, Schlammfuß“, sang Willi, „Blöder, blöder Schlammfuß.“

      Ab und zu kamen ein paar Kinder und Willi spielte mit ihnen. Wenn die Kinder Fußball spielten fing er den Ball mit dem Fuß auf und kickte ihn in eine andere Richtung. Die Kinder waren dann zwar immer erstaunt aber da der Hof sehr uneben war meinten sie es müsse wohl an dem Pflaster liegen. Wenn sie Verstecken spielten hielt Willi sich die Augen zu und suchte anschließend mit und beim Springen vom Heuboden in eine riesige Strohdime sprang er immer als erster. Es war eine total lustige Zeit und so vergaß er den Kummer darüber, dass seine Eltern nicht mehr hier waren.

      Die Neuen

      Eines Tages fuhren zwei riesige Lastwagen auf den Hof. Willi hatte gerade ein Nickerchen im Heu gehalten und sah nun ziemlich verschlafen durch die Dachluke nach draußen. Umzüge Lieppman, schnell und preiswert stand auf dem Aufbau. Neugierig geworden schwebte Willi nach unten und besah sich die LKW näher. Aus beiden Wagen quollen je vier Männer hervor. Sie reckten und streckten sich.

      „Man was für ein Kaff, “ sagte der eine. Willi stand genau neben ihm und er konnte es sich gerade noch verkneifen dem Mann gehörig ans Schienbein zu treten.

      „Na los, “ quengelte ein anderer, „las uns anfangen damit wir hier so schnell wie möglich verschwinden können. Ich habe so ein komisches Gefühl. Hier ist es nicht geheuer.“ Die anderen Männer lachten ihn aus. „Du immer mit deinem Esoterischen Scheiß, hua hier spukt es. Man mach lieber hin ich will heute noch nach Hause.“

      Der Esoteriker kramte in seiner Tasche und zog ein großes Schlüsselbund hervor. Nach einigem Ausprobieren hatte er den richtigen Schlüssel für die Haustür gefunden. Willi sah mit großen Augen zu. Was sollte das bedeuten. Sein Haus, da wollten doch wohl keine fremden Leute einziehen. Aber, anscheinend doch. Die Möbelpacker ließen die Laderampen runter und fingen an Möbelstücke und Kartons ins Haus zu räumen. Nach einer Weile rief einer der Männer den anderen zu ob nicht eine Pause jetzt genau das richtige wäre. Die anderen stimmten zu und gingen zu den LKWs sie holten ihre Taschen aus den Führerhäusern und setzten sich auf die Laderampen. Jeder hatte Brote dabei und etwas zu Trinken, entweder aus Thermoskannen oder kalte Getränke. Willi setzte sich neben die Männer auf die Laderampe des ersten LKW und hörte den Männern zu. Sie unterhielten sich über belanglose Dinge aber Willi fand alles interessant. Zwei der Männer waren am Wochenende auf dem Fußballplatz gewesen und so entstand eine heftige Diskussion über das gesehen Spiel. Die anderen Männer warfen ihre Erfahrungen in das Gespräch ein und jeder war davon überzeugt wenn er mitgespielt hätte wäre das Spiel viel besser gelaufen. Sie waren sich einig, dass nur noch Luschen auf dem Platz waren und es an fähigen Männern fehlen würde. Einer der Männer war noch ganz jung er mochte wohl gerade 18 Jahre alt sein, aber er war mit dem Mund der größte Spieler aller Zeiten. Er erklärte jeden Spielzug den er gemacht hätte und die anderen stimmten ihm zu oder zerrissen ihn in der Luft.

      Nach einer viertel Stunde sagte einer der älteren Männer dass es jetzt wieder an der Zeit wäre weiterzumachen. Gerade als sie erneut angefangen hatten Möbel zu schleppen kam ein Auto auf den Hof gefahren. Es war ein uralter Mazda 626 der scheppernd und knarrend direkt neben den Möbelwagen zum stehen kam. Ein Mann, Willi schätzte ihn auf Mitte 30, stieg aus. Er hatte zerbeulte Jeans und ein viel zu großes T-Shirt an.

      „Hallo, sie sind ja schon fleißig. Tut mir leid aber ich habe mich hoffnungslos verfahren. Bin schon fast in Lüchow gewesen bevor ich gemerkt habe dass, ich die Abbiegung hierher verpasst hatte. Na, ja aber es ging ja auch ohne mich wie ich sehe.“

      Einige Männer brummten etwas vor sich hin während andere weiter stumm ihre Last trugen. „Sie müssen uns jetzt zeigen wo die großen Teile hin sollen, wir haben sie erst einmal in das vordere Zimmer gebracht“, sagte einer der Männer. Die beiden verschwanden im Haus und Willi folgte ihnen. Im vorderen Zimmer dass, seinen Eltern als Alltagsraum gedient hatte, also das Zimmer in dem Besuch empfangen und unter der Woche gelebt wurde, standen Möbel bunt durcheinander.

      „Die Betten müssen in den ersten Stock, genau wie alle anderen Sachen für die Schlafzimmer. Das linke Zimmer ist für meine Frau und mich, das mittlere für meine kleine Tochter und das rechte für die große. Der große Dielenschrank kommt oben auf den Flur.“

      Die Möbelpacker stöhnten, der Schrank war nämlich ziemlich schwer und die Treppe sehr steil und eng.

      „Hier vorne ist unser Wohnzimmer, also alle Sachen die mit W gekennzeichnet sind hier hinein. Da, das ist laut Plan die Küchentür also auch hier die Sachen für die Küche. Das muss das Bad sein, da kommt die Waschmaschine rein, stellen sie die erst mal an eine freie Stelle, ich werde mich später um den Anschluss kümmern.“ Nachdem er dem Mann alles erklärt hatte zog dieser ab und informierte seine Männer wo was hin sollte. Willi strich von einem Zimmer zum nächsten und sah zu wie die Möbel und Kartonberge in den Zimmern anschwollen. Er war ein wenig irritiert, was sollte er von der neuen Situation halten. War das nun etwas Positives oder nicht?

      Zwei Stunden später waren die Möbelwagen leer und fuhren wieder ab. Der Mann aus dem Mazda war nun alleine. Er stand unterhalb der Treppe auf dem großen Flur und drehte sich im Kreis um seine eigene Achse.

      „Hallo Haus, “ sagte er, „du bist wunderschön und wir werden uns sicher gut verstehen. Nachher kommen meine Frau und meine beiden Mädels und es wird uns sicher in dir gefallen.“ So etwas hatte Willi noch nie erlebt, dass sich einer mit einem Haus unterhielt, aber ihm gefiel das und er entschied, dass ihm der Mann nicht völlig unsympathisch war.

      Auf dem Hof wurde laut gehupt, der Mann zuckte zusammen und lief dann so schnell er konnte nach draußen. Willi folgte ihm um zu sehen was nun schon wieder los war. Hier geht es heute zu wie in einem Taubenschlag dachte er, aber schön ist so ein Rummel schon. Auf dem Hof stand ein schwarzer VW Bus mit einem Pferdeanhänger hinten dran. Die Türen des Wagens wurden gerade aufgerissen und heraus stürmten zwei Mädchen und eine junge Frau.

      Willi blieb mitten auf dem Hof stehen. Waren das die Frau und die Töchter von dehnen der Mann im Flur gesprochen hatte. Natürlich wer sollte es denn sonst sein.

      Die Frau sah sich abschätzend auf dem Hof um und die Mädchen stürzten nach hinten an den Hänger.

      „Mam, Dad, “ riefen sie, „Happy und Fox geht es gut, aber sie wollen jetzt raus.“

      „Sie kommen ja gleich raus“, antwortete ihr Vater während er näher kam, „wir müssen nur erst noch einen Stall für sie zurecht machen. Oder wollt ihr dass, sie draußen schlafen?“

      Die Mädchen verneinten und so gingen sie mit ihrem Vater in den Stall. Die Mutter wandte sich dem Haus zu und rief den dreien im gehen zu sie werde erst einmal Kaffee kochen, den hätte sie sich jetzt verdient.

      Im Stall war es halbdunkel und es roch nach trockenem alten Holz. Der Mann öffnete erst einmal die große Stalltür um Luft und Licht hinein zu lassen. Willi sah unterdessen in den Hänger. Zwei Ponys waren darin und schnaubten leise als er sich näherte. „Hallo, wer seid ihr denn? Ich bin Willi und wohne hier.“ Die Ponys sahen ihn mit großen Augen an und Wille streichelte ihnen zart über die weichen Nüstern. Er hatte Pferde schon immer gerne gehabt, lieber noch als die schwarz bunten Kühe seines Vaters.

      Im Stall hatten die Mädchen in der Zwischenzeit Stroh aus dem Aufbau des Hängers in den alten Schweinekoben gestreut. Nun gingen sie mit ihrem Vater zum Hänger um die Ponys abzuladen.

      Als sie langsam mit ihnen in den Stall gingen sagte das größere Mädchen. „so ihr beiden hier werdet ihr in Zukunft wohnen. Paps wird euch noch schöne Boxen bauen und eine Weide habt ihr auch.“

      „Bringt den beiden noch Wasser. Dahinten stehen Eimer und achtet immer darauf dass, genügend Wasser da ist. Ich