Lords of Lucifer (Vol 3). Alexa Kim. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alexa Kim
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742756374
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      „Braver Dämon ...“, sagt sie mit einem spöttischen Lächeln, dreht sich um und lässt mich einfach stehen. Ihr Hintern in den engen Jeans hat einen unglaublichen Schwung, aber mein Schwanz hat sich soeben in den Winterschlaf verabschiedet.

      Warum habe ich es nicht bemerkt?! Vielleicht, weil ich mit allem gerechnet habe, aber nicht damit! Eigentlich dürfte es gar nicht möglich sein … ist es aber … sie ist real! Nur für einen Moment war sie unvorsichtig und hat mich die Wahrheit erkennen lassen. Ich spüre plötzlich den Schmerz in meiner vernarbten Schulter und den verbrannten Rücken, als wäre die Wunde frisch und nicht bereits tausende von Jahren alt. Wir haben sie ausgelöscht … alle! Lange war unsere Aufgabe vor allem darauf beschränkt, sie aufzuspüren und zu vernichten …Halbengel … die Nephilim! Meine Narbe schmerzt, wenn einer von ihnen in der Nähe ist … und ich bin seit sechshundert Jahren keinem mehr begegnet! Wir haben sie alle umgebracht!

      Scheinbar nicht alle … Mein Blick verfolgt sie. Sie hat mich manipuliert – sie weiß, dass Dämonen Halbengel jagen, aber als ich sie gepackt habe, hat sie ihre Deckung, fallen lassen, um mich abzuwehren. Sie hat geglaubt, dass ich sie in Ruhe lassen, weil ich allein bin … woher soll sie wissen, dass es genau das Gegenteil bewirken würde.

      Sie spricht eine Gruppe von Typen an und stellt sich zu ihnen. Ihr ist klar, dass es für sie gefährlich ist, allein zu sein, jetzt wo ich weiß, was sie ist und setzt darauf, dass ich kein Aufsehen erregen will, solange zu viele Menschen in der Nähe sind.

      Damit hat sie recht. Es sind einfach zu viele. Ich könnte diese Typen innerhalb einer einzigen Sekunde in einen glimmenden Haufen Asche verwandeln, aber wahrscheinlich würden mir Einige entkommen, bevor ich ihre Erinnerung manipulieren kann.

      Also bestelle ich mir einen neuen Drink und warte auf eine bessere Gelegenheit. Mein Verlangen liegt irgendwo zwischen dem Wunsch, sie auf der Stelle auszulöschen und der Idee, sie leiden zu lassen für das, was ihre Art mir angetan hat. Und plötzlich kommt mir noch ein anderer Gedanke. Nephilim können andere ihrer Art aufspüren … sie könnte Lea und ihr Balg für uns finden!

      Es dauert keine fünf Minuten, bis einer der Typen zur Bar kommt, um ihr einen Drink zu bestellen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass er eine Spritze mit einer klaren Flüssigkeit aus der Innentasche seiner Jacke zieht und sie in den Drink spritzt, bevor er sich umdreht, um ihr das Getränk zu bringen. Ich grinse. Liquid Extasy ... Sie hat sich offenbar genau die falschen Typen ausgesucht. Aber warum ist sie so unvorsichtig? Die manipulativen Fähigkeiten von Nephilim sind größer als unsere. Warum also hat sie die fünf Idioten nicht unter Kontrolle? Wenn ich ein netter Kerl wäre, würde ich sie warnen – aber ich bin kein netter Kerl … ich bin ein ziemlich mieser Typ. Außerdem spielt mir das Liquid Ecstasy sehr in die Hände. Geduldig sehe ich zu, wie sie an ihrem Drink nippt und langsam aber sicher die Kontrolle über sich selbst verliert. Es ist ihr klar, aber sie kann nichts dagegen tun und stützt sich auf einen der Typen. Scheinbar hilfsbereit greift er ihr unter die Arme, um sie Richtung Toilette zu schieben. Die anderen Typen warten sicherheitshalber zwei Minuten, bevor sie ihnen folgen.

      Ich bezahle meinen Drink und gehe ebenfalls Richtung Toiletten. Die meisten der Gäste machen mir Platz, sobald sie mich sehen, die anderen stoße ich zur Seite. Manchmal hat es auch Vorteile, so auszusehen, wie ich ...

      Vor den Toiletten sorge ich mit einer einfachen Manipulation dafür, dass die Gäste der Bar finden, dass es eigentlich viel cooler ist, draußen in den Schnee zu pinkeln, als die Toiletten zu benutzen. Als das erledigt ist, will ich die Tür öffnen, stoße aber von Innen auf Widerstand. Einer der Idioten lehnt sich von Innen gegen die Tür. Mit einem mitleidigen Lächeln versetze ich der Tür einen Tritt, und sie fliegt auf.

      „Ich hoffe, ich störe nicht ...“, sage ich und blicke in überraschte Gesichter, die sich allerdings schnell wieder fangen.

      „Du kannst mitmachen … kannst sie sogar als Erster haben ... kleine Party … sie bekommt nichts mit und wir haben Spaß ...“. schlägt einer von ihnen vor.

      Er kniet zwischen den Beinen des Halbengels und ist dabei, die Knöpfe ihrer Jeans zu öffnen. Engelchen liegt ausgeknockt auf dem dreckigen Toilettenboden. Mann … entweder hat dieser Halbengel einen schlechten Tag, oder sie ist ein kümmerliches Exemplar ihrer Art. Sie wird ihren Zweck trotzdem erfüllen, und nur deshalb werde ich verhindern, dass diese Schweine sie anfassen.

      Derjenige, der die Tür zugehalten hat, erfasst die Situation als Einziger. In seinem Gesicht zeichnet sich Panik ab. „Hey Mann, ist doch keine große Sache … wir wollen nur etwas Spaß ...“

      „Für Spaß bin ich immer zu haben ...“, antworte ich grinsend. Den entsetzten Blicken aller Fünf entnehme ich, dass mein Dämon sich zeigt.

      „Was ist mit deinen Augen, Mann?“, ruft einer von ihnen.

      „Was soll damit sein?“, frage ich, packe ihn an der Kehle und schleudere den Typen gegen die geflieste Wand, wo er bewusstlos liegen bleibt.

      „Fuck …“, ruft der Nächste, und sie machen sich daran, mich gemeinsam von unterschiedlichen Seiten anzugreifen, weil ihnen klar ist, dass ich nicht hier bin, um mit ihnen zu verhandeln. Ich packe zwei von ihnen gleichzeitig und lasse ihre Schädel gegeneinanderkrachen. Sie sacken zusammen, während die verbliebenen Zwei von hinten auf meinen Rücken springen und versuchen, sich an meinem Hals festzuklammern. Es fühlt sich an, als würden zwei Schaben in meinem Nacken herumkriechen ...

      „Verdammt … was ist mit dem Kerl los? Der steht ja wie ein Baum ...“, ruft einer der beiden. Ich schüttele die beiden ab, und sie landen auf dem Boden.

      „Wars das schon?“, frage ich mit einer Stimme, die nicht mehr menschlich klingt. Mein Dämon übernimmt die Kontrolle und ich ahne, dass diese Sache nicht gut ausgehen wird.

      „Was bist du?“, fragt einer der Typen und kriecht auf allen Vieren rückwärts, bis er gegen die geflieste Toilettenwand stößt.

      Ich gehe auf ihn zu, packe seinen Kopf und drehe ihn zur Seite, bis das Genick bricht. Der andere Typ beginnt hysterisch zu schreien, als ihm klar wird, wie erst das hier ist ... ich breche auch ihm das Genick.

      Verdammte Scheiße … ich habe eindeutig überreagiert. Ratlos mustere ich die Drei, die bewusstlos am Boden liegen. Zwei Tote sind eindeutig genug für einen Abend, auch wenn sie es verdient haben. Es gibt nur eine Lösung. Ich konzentriere mich und öffne das Portal zu meinem persönlichen Refugium. Eigentlich sollte ich ihm mal wieder einen Besuch abstatten und Zeit dort verbringen … jagen, ein paar Nymphen beglücken … macht nur leider keinen Spaß mehr, weil mich der Ort an Lea erinnert ...

      Zwei plattnasige Nymphen treten aus dem Portal und sehen sich neugierig um. Wahrscheinlich fragen sie sich, was uns Dämonen an der nach Pisse stinkenden Welt der Menschen reizt. Besser, sie erfahren es nicht, bevor sie auf den Geschmack kommen.

      Nymphen erinnern mich an Nagetiere mit ihren platten Nasen, aber es wäre ein Fehler, sie zu unterschätzen. Sie sind verlässliche Dienerinnen, aber nur, solange man sich nicht von ihnen überlisten lässt. Innerhalb kürzester Zeit könnten sie hier ein übles Chaos anrichten. Sie sind gut in meinem Wald aufgehoben … zusammen mit den Satyren, die das Temperament und die Bosheit der Nymphen schätzen.

      „Die Drei da gehören euch … und die beiden Toten schafft weg ...“, weise ich sie an.

      Der Blick der Nymphen fällt auf die Bewusstlosen, und ihre Gesichter verzerren sich zu boshaften Fratzen. Ich kann mir ziemlich genau vorstellen, was sie mit den Drei veranstalten werden. Dann fällt ihr Blick auf den noch immer bewusstlosen Halbengel.

      „Was ist mir ihr?“, lispelt eine der Nymphen und will zu ihr gehen.

      „Sie gehört mir!“, fahre ich sie harsch an.

      Kurz funkeln ihre Augen widerwillig, dann senkt sie den Kopf. „Wie du befiehlst, Herr.“

      Ich lasse sie die drei Bewusstlosen und die Toten durch das geöffnete Portal ziehen und verschließe die Pforte zu meinem Rückzugsort hinter ihnen. Es ist fast, als hätten die Typen nie