Das Taxi hielt an. Sie waren angekommen.
Mauritz musste wirklich lange geweckt werden. Er war im totalen Tiefschlaf.
Sie verabschiedeten sich von Johnny, der mit dem Taxi weiter zu seinem Hotel fuhr.
Solche Abende waren nichts Besonderes für Johnny. Er war es gewohnt. Er hatte geahnt, dass es den Deutschen dort gut gefallen würde. Die meisten Europäer, weil sie das Land nicht kannten, hatten ein ganz konkretes Bewegungsprofil und gingen nur in sogenannte In-Lokale. Da er selbst öfter in solchen Lokalen war, wusste er, wie langweilig es dort war. Dort war es voll mit vielen Prostituierten, die vermögende Kameruner und Euroscheine der Europäer suchten. In solchen Lokalen waren Bekanntschaften auch sehr oberflächlich. Deswegen waren die meisten Freundinnen der Europäer hier in Afrika die sogenannten „leichten“ Mädchen, die gleichzeitig noch neun andere Männer hatten.
Er war nun in seinem Bett angelangt und total kaputt. Das Zimmer war viel komfortabler, mit Klimaanlage. Er versuchte, an Carla zu denken. Die Müdigkeit war leider viel stärker als sein Wille und es blieb ihm keine weitere Fantasieminute. Er schnarchte schon und vielleicht träumte er von Carla?
Carla lag neben Mauritz, der wieder sofort eingeschlafen war und fand keinen Schlaf. Sie drehte sich öfter hin und her und die Bilder von der Szene mit Johnny gingen ihr nicht aus dem Kopf. Was war los mit ihr? Woher kannte dieser fremde Mann ihre intimsten Fantasien? Und wusste genau, wie sie erweckt werden konnten? Sie war schon zwei Jahre mit Mauritz zusammen und hatte niemals solche Erregung gespürt. Ihr Körper juckte regelrecht. Sie wollte Sex. Es kam ihr die Idee, einfach wieder rauszugehen und Johnny anzurufen. Er sollte zurückkommen und sie mitnehmen. Aber die Idee verwarf sie schnell wieder. Es ging nicht und sie wollte auch Mauritz nicht wehtun. „Morgen aber werde ich es tun. Ich werde mit Johnny schlafen. Ich will ihn in mir spüren, ich will dieses steife Ding, das ich in seiner Hose gespürt habe, in mir. Ich will seinen braunen, muskulösen Körper sehen, streicheln, lecken, an seinen vollen Lippen knabbern. Ich will seinen runden festen Po schlagen. Ja, ich bin mir sicher, dass ich es will, egal was passiert. Es tut mir leid, Mauritz“, und dabei schlief sie doch ein.
Es war schon fast Mittag als der erste Deutsche aus seinem Zimmer kam. Stefan lächelte die nette Angestellte an, die seit gestern versuchte, mit ihm zu flirten. Er war barfuß und ging direkt an den Strand. Das Wetter war herrlich. Die Sonne schien und der Himmel war blau. Das Wasser war so klar. Man fühlte sich einfach wohl.
Er lief den Strand entlang mit den Beinen bis zu den Knien im Wasser. Es war einfach erfrischend. Nach einer Stunde Spaziergang in paradiesischer Landschaft kam er wieder zurück ins Hotel. Er hatte Lust zu schwimmen und wollte seine Schwimmsachen holen. Er roch den Kaffee aus 100 Meter Entfernung. Die anderen Deutschen waren schon wach. Sie saßen auf der Terrasse und tranken Kaffee UCCAO. Dieser Kaffee wurde produziert von einer Agrargenossenschaft in Westkamerun, das Grasfieldland, mit Sitz in Bafaoussam. Den Geruch dieses Kaffees kann man von sehr weit riechen. „Bonjour, Madame, ich will auch einen Kaffee, schwarz, stark und ohne Zucker“, sagte er.
„Guten Morgen allesamt, gut geschlafen?“
Alle vier deutschen saßen einfach da und genossen zuerst diesen wunderbaren Meeresblick.
Das Mittagsbuffet war auch schon fertig und stand unter einem Dach aus Stroh neben der Terrasse. „Ist das nicht idyllisch? Ich habe Hunger“, sagte Anna.
Den Nachmittag verbrachte jeder, wie er wollte.
Alle gingen schwimmen, auch Carla. Das Wasser war so schön, klar, um die 25°C. Die kleinen Wellen gaben einem im Wasser ein Gefühl von Glückseligkeit.
Carla blieb nicht sehr lange im Wasser. Sofort als sie wach war hatte sie Johnny angerufen und sie hatten sich um 14:30 Uhr verabredet. Er würde auf sie in einem Taxi 200 Meter entfernt vom Hotel warten.
Sie musste jetzt nur eine Erklärung finden, warum sie in ein paar Minuten für mehrere Stunden abwesend sein würde. Sie ging in ihr Zimmer, machte sich fertig. Zog eine Jeanshose an, ohne etwas darunter. Heute, meinte sie, muss er mich erobern. Er muss mich zuerst langsam ausziehen, er wird versuchen seine Hände zwischen Hose und Haut zu schieben, er wird es nicht so leicht haben, weil der Jeans sehr eng ist. Das wird er nicht akzeptieren wollen. Er wird es dann wieder versuchen, mit noch mehr Druck. Die ersten Finger werden meine Venus erreichen, aber viel mehr auch nicht. Das wird ihn ärgern und aufregen, weil sein Wille nicht von mir, sondern von einfachen Jeans verhindert wird. Armer Mann. Er wird weiter versuchen, nun von hinten über meinen Po dahin zu kommen, wo er mir Lust bereiten will. Auch dort wird es nur sehr langsam gehen. Geschlagen aber noch erregter muss er dann die Jeans, den schlimmsten Konkurrenten aus dem Weg räumen. Er wird diese Jeans aufknöpfen, einen Knopf nach dem anderen, und dann wird er merken, dass er weiter gekommen ist, seine Finger können nun das feuchte Gebiet spüren aber doch nicht richtig fassen. Da Männer unbewusst Widerstand als Herausforderung und gleichzeitig Kampfansage an ihre Männlichkeit empfinden, wird er noch wütender werden. Eine stille Wut, die nur durch seinen schnellen Herzschlag spürbar ist. Dieser Konkurrent muss verschwinden. Deswegen wird er gezwungen sein sie auszuziehen. Er wird mich zurück schubsen, damit ich auf den Rücken falle, es wird sich vor mich knien und versuchen, die Jeans auszuziehen. Ich werde mich zuerst nicht bewegen, damit er noch mehr leidet. Er wird ein bisschen zurückgehen, um die Jeans von unten zu halten und zu ziehen, ich werde dann meine beide Beine nach oben in seine Richtung heben, er wird dann die Hosenfüße halten und mit beiden Händen daran ziehen, ich werde dann meine Beine so weit auseinander spreizen, wie ich kann und dann wird er sich sofort wie ein Wilder auf mich werfen, um seinen Sieg als Held zu feiern, einen Sieg, den ich ihm aber geschenkt habe. Nein, als wahrer Mann nimmt er es nicht so einfach hin. Er muss sich revanchieren. Nun wird er alles tun, um das Geschenk zurückzugeben, um mir zu zeigen, dass er das Geschenk verdient hat. Ich gebe mich ihm hin, ich gehöre ihm. Ich will nun von ihm beschenkt werden.
Carla war selbst überrascht von ihrer Fantasie. Sie hatte nicht gewusst, dass in ihr eine kleine „Schlampe“ steckte. Sie hatte immer gedacht, dass Frauen, die so etwas denken, lockere Frauen sind. Jetzt wusste sie, dass es das Gegenteil war. Ein Mensch, der keine tiefen und schmutzigen sexuellen Fantasien hatte, hatte keine Ahnung, was es bedeutete Sex zu genießen. Sie hatten Sex, aber sie erlebten Sex nicht. Das sind zwei unterschiedliche Sachen, sagte sie sich. Ich habe immer Sex gehabt und nun will ich Sex erleben, ihn genießen. Ich will meine Sexualität befreien.
„Hast du Mauritz gesehen?“, fragte sie Günther der gerade aus dem Wasser kam und sich in den Schatten unter einen Baum legen wollte.
„Er war hier mit Stefan und Anna. Sie haben sich mit anderen Menschen hier unterhalten und sind gemeinsam in diese Richtung gegangen. Ich war im Wasser. Sie haben nichts gesagt.“
„Ha, dann gehe ich auch mal ein bisschen spazieren und die Stadt entdecken. Bis später“
„Viel Spaß, und pass gut auf dich auf“, sagte Günther, der auf dem Bauch lag und die Einsamkeit genoss.
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