„Aber – Clema, du musst die Polizei rufen!“, beteuerte Malina sofort.
„Nein, das geht nicht! Außerdem – was, wenn sie gar nicht mehr so aussieht, wie sie jetzt aussieht? Ich meine – herrje! Und so etwas ausgerechnet vor ihrem Geburtstag!“, meinte Clema kläglich und kauerte sich auf ihrem Sofa zusammen.
„Und du hast wirklich keine Ahnung, wo sie sein könnte?“, fragte Malina.
Clema schüttelte den Kopf.
„Nein. Überhaupt nicht. Ich mache mir so schreckliche Sorgen!“, erklärte sie bitter.
„Hey, lass den Kopf nicht hängen! Sie taucht bestimmt bald wieder auf! Warte nur ab! Wenn sie morgen nicht da ist, dann helfe ich dir auch suchen, versprochen“, schlug Malina vor.
Luna wusste nicht, wie lange sie schon hier in der Ecke kauerte und vor Angst nichts mehr sah. Sie winselte. Ihr tat alles weh. Sie war hungrig. Und sie hatte Durst. Ihr Ranzen lag irgendwo im Raum. Es war so dunkel, dass sie nichts erkennen konnte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte sie, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Sie wollte schreien. Einfach nur schreien und wegrennen. Langsam merkte sie, wie ein Laut langsam ihren Rachen hinaufkletterte. Und, sobald die Tür aufging, brach ein erbärmliches Jaulen aus ihrer Kehle und sie sprang dem Licht entgegen.
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