Die Comanchen. Michael Franzen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Franzen
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783748598930
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einander nie begegnet waren und dass ihre Wanderung in die wild- und bisonreichen Plains im Süden freiwillig und ohne dem Druck der nach dem Westen, nach Wyoming expandierenden Sioux erfolgt war.

      Feuerwaffen, die von den Franzosen entlang des Missourigebietes eingeführt wurden, spielten bei der Kriegsführung der Comanchen, als auch bei den anderen Stämmen, eine eher untergeordnete Rolle. Für den Kampf vom Rücken eines Pferdes aus, eigneten sich die Musketen allenfalls, um durch ihren lauten Knall und der unsichtbar tötenden Kugel, den Gegner psychologisch zu beeindrucken („böse Zaubermedizin”), doch es kämpfte sich weitaus besser mit Pfeil und Bogen, die zudem treffsicherer gewesen waren, als die Rundkugeln aus Blei, die von einem galoppierenden Pferd aus, mittels einer Muskete mit glattem, nicht gezogenem Lauf abgefeuert werden mussten. Um das Jahr 1800 herum, spielten Gewehre und Pistolen tatsächlich kaum eine Rolle bei den Comanchen. Sie kämpften vorzugsweise mit ihren altbewährten Waffen, der vier Meter langen Lanze, sowie mit Pfeil und Bogen oder dem Steinkopfbeil bzw. einem Messer, falls es zum Nahkampf mit einem Gegner kam. Entgegen dem immer noch vorherrschenden Hollywood-Klischee, kamen tatsächlich mehr weiße Siedler und US-Soldaten durch Pfeilspitzen ums Leben, als durch Gewehrkugeln, zumal diejenigen Pfeilspitzen, die bei den Kriegszügen verwendet wurden, anders als die breiten, glatten für die Jagd, mit Widerhaken versehen waren, sodass man sie nicht so einfach aus dem Körper heraus ziehen konnte, sondern sie oftmals mit einem Stück Schaft durch die Wunde hindurch zur anderen Seite treiben musste, um sie dann herausholen zu können. Eine äußerst schmerzhafte Prozedur, die nicht jedes Opfer überleben sollte.

      Anders als die Sioux, Crow oder Apachen, die nahe an den Feind heranritten, um dann zu Fuß zu kämpfen, taten dies die Comanchen nicht. Sie kämpften vom Rücken ihrer Pferde aus, da es ihrem Stolz inzwischen zuwiderlief, zu Fuß kämpfen zu müssen. Seitlich an einer Schlinge hängend, die um den Pferdehals gebunden war, schossen die Krieger dabei ihre Waffen unter dem Bauch oder Hals des Pferdes ab, während sie selber so gut wie kein Ziel geboten hatten. Gerissen im Kampf, wandten sie alle Tricks an, um ihren Gegner zu täuschen. Sie stellten sich tot, gaben vor, in wilder Panik zu fliehen, um ihren Feind aus der Deckung zu locken, kämpften, so es der eigene Vorteil zuließ, mit aller Härte und Verbissenheit, ohne dabei irgendeinen Pardon zu geben und falls man ihnen im Kampf den Rücken zuwendete, galt dieses schon beinahe als ein sicheres Todesurteil. Laut den zeitgenössischen Berichten der Spanier, Mexikaner und später der Amerikaner, wirkten die Comanchen, im Gegensatz zu den leichtfüßigen und als besonders ausdauernde Läufer berühmten Apachen, zu Fuß als eher plump und schwerfällig. Saßen sie jedoch erst einmal im Sattel ihrer Pferde, so änderte sich dieser Eindruck sofort - dann boten sie einen eleganten und kriegerischen Anblick.

      Bis zum Jahre 1750 unterschieden die Spanier die Comanchen in drei verschiedene Gruppierungen - die Jupe oder Hoipi, die Yamparika und die Kotsoteka. Diejenigen Comanchen, die über den Arkansas River hinweg in die südlichen Plainsgebiete bis hin zu den Randgebieten der Llano Estacado (Staked Plains) zogen, wurden Kotsoteka genannt, weil sie sich vom Fleisch des Bisons ernährten, während diejenige Gruppe, die bis 1780 nördlich des Arkansas River auf den waldreichen, zentralen Plains lebten, sich Jupe oder Hoipi = „Waldvolk” nannte. Die dritte Gruppe, die sich zuletzt von den Shoshonie getrennt hatte, sprach einen stark abweichenden Dialekt und nannte sich selber Yamparika oder „Kümmelwurzesser.” Nachdem die Apachen zum größten Teil aus den südlichen Plains verdrängt worden waren, unterteilten die Spanier die Comanchen in eine östliche (Kotsoteka) und eine westliche (Yamparika, Jupe) Gruppierung. Die Kotsoteka lebten dabei in Texas, vom Colorado und Brazos River südwärts bis zum Edwards Plateau sowie ostwärts bis zu den Western Cross Timbers in Zentraltexas. Die Yamparika und Jupe lebten hingegen entlang der Oberläufe des Arkansas-, Canadian und Red River im Osten Colorados, in Oklahoma, dem Texas-Panhandle sowie im Gebiet der Llano Estacado im Nordosten und Osten New Mexikos.

      Im 19. Jahrhundert wurde nicht mehr zwischen Östlichen und Westlichen Comanchen unterschieden. Die Jupe waren mittlerweile mit den anderen Bands verschmolzen gewesen und waren möglicherweise die Vorläufer der Nokoni, Quahadi und Peneteka gewesen. Als die Kiowa und die Kiowa-Apachen unter dem Druck der Teton-Sioux nach dem Süden hin abgedrängt wurden, vertrieben sie dort in der nördlichen Comancheria einige Gruppen der Yamparika, die dann weiter nach dem Südosten zogen, um dort unter dem Namen Tenawa = „die flussabwärts leben” bekanntzuwerden. Später, als die Texaner und Amerikaner in ihr Land kamen, wurden die Comanchen in fünf große Gruppen - Yamparika, Kotsoteka und Nokoni = „Jene, die umkehren” bzw. „Wanderer”, Peneteka = „Honigesser” bzw. „Wespen” und Quahadi = „Antilopenesser” unterteilt. Letztere wurde auch dadurch bekannt, da sie Sonnenschirme auf dem Rücken trugen, um sich so vor der heißen texanischen Sonne zu schützen. Die nördlichste dieser Gruppen waren dabei die Yamparika und die Kotsoteka gewesen, während die mittlere Gruppe sich aus den Nokoni, Tenawa und Tanima = „Leberesser” zusammensetzte. Die südlichste, größte und bei den Texanern wohl gefürchtetste Gruppierung der Nemene waren dabei die Peneteka gewesen. Sie alle lebten in der sogenannten Comancheria, ein Gebiet, dass sich von Zentralkansas bis hinunter ins südliche Texas und vom östlichen New Mexiko bis nach Westen, hinein ins Indianer-Territorium Oklahoma erstreckte, wobei sich die sieben großen Gruppen der Nemene nochmals in rund drei Dutzend Untergruppen oder Bends untergliederten.

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