Ace (Life Tree - Master Trooper) Band 3. Alexa Kim. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alexa Kim
Издательство: Bookwire
Серия: Master-Trooper Reihe
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738003147
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unter größter Kraftanstrengung versuche ich Schwung mit den Beinen aufzunehmen, um mich auf den Ast zu schwingen.

      Jemand packt meine Oberschenkel und zerrt mich nach unten. Es kann nicht Faun sein, er ist zu weit weg – es muss die andere Wache sein. Ich schreie vor Wut, bekomme ein Bein frei und trete um mich. Tatsächlich erwische ich ihn irgendwo, aber er lässt mich nicht los. Im nächsten Moment falle ich und lande neben dem Baum auf dem Rücken. Ich starre in ein grimmiges Gesicht, das sich über mich beugt. Das Gesicht des Tier-Soldaten weist eine Schürfwunde von meinem Tritt auf.

      „Hör auf, dich zu wehren“, knurrt er mit tiefer Stimme.

      „Steck ihn dir selbst rein“, fauche ich und packe mit gekrümmten Fingern sein Gesicht, um es zu zerkratzen. Er flucht und lässt mich tatsächlich los. Ich brauche nur den Bruchteil einer Sekunde, um aufzuspringen und erneut den Ast zu packen. Doch ehe ich auch nur versuchen kann, meine Beine in Sicherheit zu bringen, werde ich schon wieder nach unten gezogen. Dieses Mal zerren sie mich zu zweit zu Boden, denn Faun hat mittlerweile den Baum erreicht.

      Schon wieder knalle ich unsanft auf die harte Erde.

      „Ace … halte ihre Arme fest, ich habe ihre Beine.“

      Wie festgenagelt liege auf dem Rücken und starre die beiden hasserfüllt an.

      „Verdammt … ganz schön sportlich, die Kleine.“ Faun klingt eher verwundert, als verärgert, aber der andere, Ace, sieht angepisst aus. „Sie hat mir ins Gesicht getreten und wehrt sich wie eines von diesen Crawlerweibern.“

      Ich starre ihn an und hoffe, dass ihn das genauso verärgert wie Beast. „Du Tier! Wenn ich könnte, würde ich dir ganz woanders hintreten!“

      Faun hebt eine Braue. „Lass sie uns zurückbringen. Sowas Wildes wie die hab ich noch nie gesehen. Vielleicht haben sie ihr irgendwas gegeben, dass sie so ist?“

      Ich starre Faun an. Ist der bescheuert? Wer von uns hat denn die Raubtier-DNA?

      Ace nickt. „Geh zurück auf deinen Posten. Einer muss den Eingang bewachen.“

      Faun lässt meine Beine los. Er scheint nicht wirklich traurig darüber zu sein, die unliebsame Aufgabe seinem Kumpel zu überlassen und macht, dass er wegkommt.

      „Steh auf ...“, knurrt Ace unfreundlich, und ich nutze meine neu gewonnene Beinfreiheit, um nach Ace zu treten, als er mich am Arm hochziehen will. Er weicht aus, und im nächsten Moment spüre ich seine Hand in meinem Nacken. Ace drückt mich zurück auf den Boden, bis ich auf Händen und Füßen vor ihm knie und fixiert mich in dieser Stellung mit seiner Hand. „Wehr dich nicht!“

      Ich bin viel zu wütend, um Angst zu haben. Ich habe gelernt, Angst durch Aggression zu verdrängen. „Was jetzt? Willst du es gleich hier tun? Von hinten? So wie Tiere es mögen?“

      Er antwortet nicht, stattdessen spüre ich sein Gesicht in meinem Nacken und dieses charakteristische kurze Einsaugen von Luft durch seine Nase. „Du hast keine Angst vor mir … warum?“

      Ich mache ein verächtliches Geräusch. „Weil ich in meinem Leben weitaus größere und gefährlichere Tiere als dich gesehen habe“, zische ich.

      „Ich bin kein Tier. Ich bin Ace.“

      „Fuck you!“ Was interessiert mich sein Name!

      Er zerrt mich zurück auf die Beine, ohne dabei besonders sanft zu sein. Ich bin keine kleine Frau, aber ich reiche Ace trotzdem gerade einmal bis unter die Schulter. Wir starren uns an. Erst jetzt fällt mir auf, dass meine Schürfwunde nicht das Einzige ist, was sein Gesicht verunstaltet. Über Aces linke Gesichtshälfte verläuft eine Narbe, die seinen Cargohosen Killer-Look unterstreicht. Ich wende den Blick ab, allerdings nur, um seinen Waffengürtel in Augenschein zu nehmen … er trägt eine Machete, ein paar Messer und eine Art Schlagstock. Mir fallen wundervolle Dinge ein, die ich ihm antun könnte, wenn ich nur eine dieser Waffen zu fassen bekomme.

      „Denk gar nicht erst daran ...“, knurrt er und packt meine Handgelenke. Dann dreht er mich um und gibt mir einen leichten Stoß gegen den Rücken. „Beweg dich ...“

      Ich laufe vor ihm her, zurück Richtung Haus. Panik ergreift mich. Vielleicht kann ich den Tier-Soldaten umstimmen, wenn ich meine Strategie ändere. „Lass mich gehen …“

      „Warum? Du würdest da draußen nicht überleben“, antwortet er unbeeindruckt.

      Allein, dass er mir antwortet, lässt mich Hoffnung schöpfen. „Ich bin nicht wie die anderen Frauen. Ich kann auf mich selbst aufpassen.“

      Er antwortet nicht, und wir haben fast das Haus erreicht. „Keine Angst zu haben allein hilft dir nicht, zu überleben. Was hättest du getan, wenn wir dich hätten entkommen lassen?“

      „Versucht zu überleben ...“, antworte ich stur.

      Ace sagt nichts mehr. Wir haben das Haus erreicht. Mittlerweile sind die Lichter angegangen, und ich weiß, dass ich verloren habe. Meine letzte Chance zur Flucht ist mir zwischen den Fingern zerronnen. Aus und vorbei!

      „Ace?“ Trents Stimme klingt verschlafen, und seine Augen verengen sich zu Schlitzen, als er die Tür öffnet und mich mit Ace sieht.

      „Sie hat versucht zu fliehen. War verdammt schnell, die Kleine.“

      „Aber … sie ist doch verletzt.“ Auf Trents Gesicht zeigt sich plötzlich Wut. In diesem Augenblick hat er erkannt, dass ich ihn und alle anderen hier getäuscht habe. „Verdammte Schlampe ...“, flüstert er und will meinen Arm packen. Doch Ace hält mich fest.

      „Ich will sie haben.“

      Was? Ich glaube meinen Ohren nicht zu trauen. Trent scheint es ähnlich zu gehen. Er sieht Ace ungläubig an. „Du hast dich noch nie für eine der Frauen interessiert.“

      „Aber für diese interessiere ich mich. Ich nehme sie für den Rest meines Einsatzurlaubes zu mir.“

      Trents Kinnlade klappt herunter. „Das geht nicht ...“

      Nein … das geht nicht …, würde ich am liebsten ebenfalls rufen, aber ich bin viel zu geschockt.

      „Warum nicht? Ich habe so viele Credits zur Verfügung, dass ich sie mir bis an den Rest meines Lebens kaufen könnte.“

      In Trents Augen blitzt Misstrauen auf. Seine Stimme wird leise. „Du interessierst dich sehr für sie … vielleicht etwas zu sehr.“

      Ich verstehe nicht, warum Trent gerade das solche Sorgen macht … mir macht es eher Sorgen, dass Ace sich überhaupt für mich interessiert.

      Ace zieht laut die Luft ein. Ein Grollen kommt aus seiner Kehle. „Sie ist sauber … angenehm für mich.“

      Trents Gesichtsausdruck entspannt sich ein wenig. „Verstehe … Mantrailer sind empfindlich, was? Beast hat sie angegriffen, anstatt sie zu besteigen. Sie muss ihn irgendwie wütend gemacht haben. Deshalb war sie verletzt.“ Trent sieht Ace lange an. „Du bist in Ordnung, Ace. Machst keine Schwierigkeiten und hast nie etwas verlangt. Dir ist nie ein Crawler davon gekommen, und du bist zuverlässig. Außerdem hast du mir den Arsch gerettet, indem du sie geschnappt hast. Ich muss UG Rede und Antwort stehen, wenn eine der Frauen entkommt.“ Er zuckt mit den Schultern.“ „Ok ... Nimm sie und bringe mir die nächsten Tage deine Chipkarte vorbei, damit ich die Credits belasten kann.“ Erneut sieht er mich an. „Aber pass auf … sie ist nicht die umgänglichste von denen. Willst du nicht doch lieber eine andere?“

      Ace schüttelt den Kopf. „Nein … ich will sie.“

      Trent gähnt. Er will zurück ins Bett. „Immerhin muss ich mich nicht mit ihr herumschlagen, solange sie bei dir ist. Und vielleicht schaffst du es ja, sie zu bändigen. Pass nur auf, dass du sie von Beast fernhältst. Mann … er ist wirklich angepisst, was sie angeht.“

      „Alles klar, Doc. Ich passe auf sie auf. Gute Nacht, Doc.“

      „Nacht, Ace … viel Spaß mit der Schlampe.“

      Die Tür