Das Aha!-Handbuch der Aphorismen und Sprüche Therapie, Beratung und Hängematte. Bernhard Trenkle. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Bernhard Trenkle
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783849783563
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Gedankenblitze zur Herstellung geistiger Energie.

      Wenn solche Sprüche für den Klienten dauerhaft neuen Sinn stiften, könnte im günstigen Falle gelten, was Ron Kritzfeld in seinem Flexikon formulierte:

       Sinnsprüche sind nicht nur Notgroschen für schlechte Zeiten, gepflegt sind sie Vermögen für das ganze Leben.

      Womit fängt man so ein Buch an? Vielleicht mit dem Menschen?

       Der Mensch steht im Mittelpunkt – und somit sich und allem im Wege.

      Und somit beginnt dieses Buch mit einigen Sprüchen zu unserem oft widersprüchlichen Innenleben.

       Wer bin ich, und wenn ja, wie viele? 7

      (Gunther Schmidt)

       Es gibt Teile in mir, die haben sich noch nicht das Du angeboten.

      (Michael Marie Jung)

       Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis.

      (Woody Allen)

       Nur der Oberflächliche kennt sich selbst.

      (Oscar Wilde)

       Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme selten dazu.

      (Ödön von Horvath)

       Stell dir vor, du gehst in dich, und keiner ist da.

      (Bernhard Trenkle)

       Jeder hat eine Heimat – in sich selbst. Und ist dort ein privilegierter Ausländer.

      (Gabriel Laub)

       Auch der innere Mensch hat Stellen, an denen er sich nicht selber kratzen kann.

      (Karl-Heinrich Waggerl)

       Ein großer Mensch pflegt vornehmen Umgang – auch mit sich selbst.

      (Hans-Christoph Neuert)

      Wenn man das alles bedenkt, wundert es einen eher nicht, dass mal jemand gesagt hat:

       Greifen Sie sich nachdenklich und aufrichtig an den Kopf, und Sie werden gleich spüren, wo Sie der Schuh drückt.

       Sprüche – in jeder Beziehung wichtig?

      Der einzelne Mensch mit seinem komplexen Innenleben ist nicht so gerne alleine. Und das ist auch gut so, denn:

       Es ist gut, dass es die Ehe gibt, sonst müssten wir womöglich ein Leben lang gegen völlig wildfremde Menschen kämpfen.

      Nur – das Problem mit der Ehe ist:

       Die Frau heiratet und hofft, dass ihr Mann sich ändert.

       Der Mann heiratet und hofft, dass seine Frau so bleibt, wie sie ist.

      Und so diskutieren und kämpfen Partner Jahr für Jahr.

      Sie: Partnerschaft heißt nicht, dass der Partner schafft.

      Er: Partnerschaft heißt nicht, dass man den Partner schafft.*

      Könnte man sich nicht manchmal fragen:

       Ist Ehe die Abkürzung für Errare humanum est?

      Vor einigen Jahrzehnten hat einmal ein Büttenredner auf der Karlsruher Fasnet die folgende tröstliche Erklärung abgeben:

       38 Jahre bin ich mit meiner Emma zusammen. Aber die ersten vier Wochen möchte ich nicht missen, gell!

      Gemäß langjährigen empirischen Untersuchungen des Autors lachen Männer über diese Büttenredenaussage wesentlich herzlicher als Frauen.

      Vielleicht hat deshalb eine Frau versehentlich gesagt:

       Trauring, aber wahr. 8

       Scheiden tut weh

      Vor einigen Jahren habe ich den Vorschlag gelesen, man müsste bei den heutigen Scheidungsraten eigentlich die Scheidungen erleichtern und dafür das Heiraten erschweren.

      Das hat auch der österreichische Dramatiker Ludwig Anzengruber schon Ende des 19. Jahrhunderts angedacht:

       Man sollte wirklich nur die zusammenleben lassen, die ohne einander sterben würden.

      Vom bekannten parodistischen Spruch,

       Drum prüfe, wer sich ewig bindet,ob sich nicht doch was Bessres findet,

      gibt es Varianten:

       Drum prüfe, wer sich ewig trennt,ob er denn schon was Bessres kennt.

      Oder:

       Drum prüfe, wer sich ewig schindet …

      Sowohl für private Beziehungen wie auch für die Fusionswelle in der Weltwirtschaft existiert ein markanter Satz:

       Was Gott getrennt hat, soll der Mensch nicht wieder zusammenfügen.

       Szenen einer Ehe

      Sie: Muss ich mir wegen dieser jungen Kollegin im Team Sorgen machen?

      Er: Solange du mich abends beten hörst:

       Und führe uns nicht in Versuchung,

      ist alles o. k. Problematisch wird es erst, wenn ich bete:

       Und suche uns nicht in der Unterführung.

      Sie: Ich habe neulich gelesen:

       Auch Männer haben Wechseljahre.

      Als Mann in deinem Alter solltest du auch darauf achten, nicht beten zu müssen:

       Und führe uns nicht ad absurdum.

       Von den Stärken und Schwächen sehr viel jüngerer Lebenspartner

      Was sagt der lebenserfahrene Mann, wenn ein Freund ihn mit den Worten warnen möchte: „Merkst du eigentlich nicht, dass deine so viel jüngere, nette Frau dich gleich mit zwei Liebhabern betrügt?“

       Altes Geschäftsprinzip: Lieber mit einem Drittel an einer erstklassigen Sache beteiligt als zu 100 Prozent an einer schlechten.

      Was sagt die lebenserfahrene Frau, die von ihrer Freundin so gewarnt wird: „Merkst du eigentlich nicht, dass dein adretter, junger Mann dich mit einer anderen betrügt?“

      Sie antwortet mit Gabriel Laub:

       Lieber ein Mann mit einer Schwäche für Frauen als ein Mann mit einer Schwäche bei Frauen.

      Gabriel Laub war es auch, der (einen der) Hintergründe dieser Thematik beleuchtet hat:

       Jeder Mann braucht im Leben drei Frauen: die Mutter, die Gattin – und wenigstens eine, die ihn für einen