revolutionären Ideale umzugehen. Trotz dieser Unterschiede ist es wichtig festzuhalten, wie die Erfahrungen der sexuellen Revolution und des Wandels der Lebensweisen eine entscheidende Rolle spielen bei der individuellen Entwicklung und (Wieder-)Entdeckung der Identität jedes Protagonisten. Keiner von beiden lässt sich unkritisch von den Tendenzen der Gegenkultur oder vom sexuellen Befreiungsfieber als Phänomen der Emanzipation anstecken: Sowohl Ullrich als auch Lenz hinterfragen die Effekte der freien Liebe, besonders als sie das Flüchtige und die Gefühllosigkeit rein sexueller Beziehungen erkennen. Im Grunde ist es genau dieser Zugang zum Inneren der Protagonisten, zu ihren Wünschen, Beunruhigungen, Ängsten und Widersprüchen, der zu einem individualisierten Bild der von vielen Mitgliedern der jungen Generation erlebten Alternativkultur am Ende der 1960er-Jahre beiträgt.