Einführung Gerontopsychologie. Ben Godde. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ben Godde
Издательство: Bookwire
Серия: PsychoMed compact
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783846345672
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Emotion und Motivation

       7.1 Persönlichkeit

       7.2 Emotion und Motivation

       7.3 Zusammenfassung

       7.4 Fragen zum Kapitel

       8 Pathologisches Altern

       8.1 Körperliche Erkrankungen im Alter

       8.2 Psychische Erkrankungen im Alter

       8.3 Zusammenfassung

       8.4 Fragen zum Kapitel

       9 Interventionen für erfolgreiches Altern

       9.1 Gesundheitsverhalten – das Präventionspotential des Lebensstils

       9.2 Körperliche Aktivität zur Förderung der Kognition

       9.3 Ausgewogene Ernährung als Maßnahme zur Förderung der Kognition

       9.4 Kognitives Training zur Förderung der Kognition

       9.5 Zusammenfassung

       9.6 Fragen zum Kapitel

       10 Das alternde Individuum im Kontext

       10.1 Alter(n) und Arbeit

       10.2 Alter(n) und Gesellschaft

       10.3 Zusammenfassung

       10.4 Fragen zum Kapitel

       Anhang

       Glossar

       Linksammlung

       Literatur

       Sachregister

      Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches

      Zur schnelleren Orientierung werden in den Randspalten Piktogramme benutzt, die folgende Bedeutung haben:

imagesMerksatz
imagesLiteraturempfehlung
imagesBegriffserklärung, Definition
imagesBeispiel
imagesForschungen, Studien
imagesFragen zur Wiederholung am Ende des Kapitels

      Vorwort

      Was ist Alter und Altern? Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnt diese Frage zunehmend an Bedeutung, für die alternden Menschen selbst, aber auch für Familienangehörige, pflegende und betreuende Personen und für alle anderen, die beruflich und privat mit älteren Menschen, mit Alter und mit Altern zu tun haben. Während manche eher die Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft mit immer mehr dementen und pflegebzw. betreuungsbedürftigen Menschen betonen, zeichnen andere ein eher positives Bild des bis ins hohe Alter gesunden, aktiven und auch sozial engagierten älteren Menschen. Welches Bild vom Alter und vom Altern ist realistischer? Diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten. Wie wir heute wissen, ist Altern ein hochgradig individueller Prozess mit Gewinnen und Verlusten auf biologischer und psychologischer Ebene, der zudem von genetischen Faktoren genauso beeinflusst wird, wie vom eigenen Verhalten und dem gesellschaftlichen Umfeld. Das bedeutet aber auch, dass sich das eigene Altern sowohl positiv als auch negativ beeinflussen lässt.

      Mit diesem Lehrbuch wollen wir deshalb einen verständlichen Überblick über die aktuellen Erkenntnisse zu den biologischen und psychologischen Grundlagen und Mechanismen des Alterns geben und auf dieser Basis Ansatzpunkte für ein erfolgreiches und gesundes Altern im Sinne der Lebensspannenpsychologie aufzeigen. Das Buch integriert zu diesem Zweck Theorien, aktuelle empirische Befunde und Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Disziplinen der modernen Altersforschung (z. B. Biologie, Neuro- und Bewegungswissenschaften, Psychologie). Wir beschränken uns dabei nicht auf das geistige Altern, sondern verstehen Alterns- und Entwicklungsprozesse als die Interaktion von Körper und Geist. Aus diesem Grund räumen wir den körperlichen Alternsprozessen und ihrer Bedeutung für das erfolgreiche Altern in diesem Buch ausreichend Platz ein. Auch die Rolle des sozialen Kontexts (Arbeit, Familie, Gesellschaft) für die Altersentwicklung wird thematisiert. Schließlich werden gesundes und erfolgreiches Altern von pathologischen Alternsprozessen und im Alter häufig auftretenden Krankheiten abgegrenzt.

      Wir möchten mit diesem Buch eine Lücke schließen, die uns während unserer langjährigen lehrenden, wissenschaftlichen und beratenden Tätigkeit bewusst wurde. Das Buch ist an einen breiten Leserkreis von Studierenden, Dozenten und Praktikern in den Fächern Psychologie, Neurowissenschaften, Gerontologie, Bewegungs- und Sportwissenschaft, Medizin oder auch Physiotherapie und Pflegewissenschaften gerichtet. Leser ohne Grundlagenkenntnisse in Biologie und Psychologie werden ebenso angesprochen wie Studierende im Aufbaustudium oder Dozentinnen und Dozenten, die sich einen Überblick über das Forschungsgebiet verschaffen wollen. Das Buch ist somit sowohl für die universitäre Lehre in Bachelor- und Masterprogrammen als auch für die praxisnahe Ausbildung geeignet.

      Wie auch immer Sie dieses Buch nutzen – ob als studentische Pflichtlektüre, zur beruflichen Weiterbildung oder als interessierter und mit Sicherheit irgendwann einmal mit dem Altern konfrontierter Laie – wir hoffen, Ihnen damit die unterschiedlichen Perspektiven auf das Alter(n) näherbringen zu können.

      Zu guter Letzt geht unser Dank an den Ernst Reinhardt Verlag, insbesondere an Frau Ulrike Landersdorfer, und an die vielen Helferinnen und Helfer, die mit der Korrektur und Zuarbeit zur Entstehung dieses Buches beigetragen haben.

      März 2016

       Ben Godde, Claudia Voelcker-Rehage, Bettina Olk

      1 Alter und Altern

      Alter(n) ist mit einer Reihe körperlicher und kognitiver Funktionseinbußen sowie mit Veränderungen der Persönlichkeit und der sozialen Beziehungen verbunden. Altern birgt aber nicht nur Defizite und damit auftretende Probleme, es ist auch durch Kompetenzen, Potenziale und Chancen gekennzeichnet. Dementsprechend wird seit den 1970er-Jahren das Stereotyp eines durch Defizite und Verluste geprägten Alter(n)s von der Entwicklungsforschung und der Gerontologie als zu einseitig und unvollständig zurückgewiesen und durch ein differenzierteres Altersbild ersetzt, das auch die Facette des „produktiven“ und „erfolgreichen“ Alter(n)s umfasst. Neben den unbestrittenen Krisen und Verlusten werden in dieser Sicht auf das Alter(n) auch die Chancen und Optionen eines erfolgreichen Alterns betont. Natürlich verschiebt sich die Balance zwischen Zugewinn und Abbau, besonders im hohen Alter (ab ca. 80 Jahren), zugunsten des Letzteren. Aber dennoch kann eine gesunde ältere Person nach dem Renteneintritt noch einige gesunde Lebensjahrzehnte erwarten, verbunden mit einer Reihe körperlicher und kognitiver Herausforderungen, aber auch vielen neuen Erfahrungen.

      Altern als unidirektionaler Prozess

      Die traditionelle, bis in die 1960er Jahre dominierende